Helmut Roleder, ehemaliger VfB-Torwart, feiert seinen 70. Geburtstag.

Fußball | Bundesliga "VfB und fertig" - Früherer Stuttgart-Torwart Roleder wird 70

Stand: 09.10.2023 07:52 Uhr

Helmut Roleder war kein lauter Fußball-Torwart, aber ein sehr guter. Er bestritt seine gesamte Profikarriere beim VfB Stuttgart und holte mit ihm einen großen Titel.

Es waren andere Zeiten damals in den 1970er und 1980er Jahren. Das Vereins-Hopping von Fußballprofis hatte noch lange nicht die Ausmaße von heute angenommen. So war das auch bei Helmut Roleder. Aus dem schwäbischen Ebersbach stammend kam der spätere Bundesliga-Torwart schon als Jugendlicher zum VfB Stuttgart - und blieb bis zum Karriereende.

Roleder bestritt 280 Erstliga-Spiele für den VfB

"Ich war familiär verwurzelt und bin ein bodenständiger Typ", sagt Roleder, der noch heute nicht weit von Stuttgart entfernt lebt und am Montag seinen 70. Geburtstag feiert. "Für mich war da einfach der VfB und fertig." Für den Bundesligisten, mit dem er 1977 ins Oberhaus zurückkehrte, bestritt er 280 Erstliga-Spiele und wurde 1984 deutscher Meister.

Roleder zu Nübel: "Er macht mir einen sehr guten Eindruck"

Der Unterschied zum aktuellen VfB-Schlussmann Alexander Nübel könnte kaum größer sein. 2020 von Schalke 04 zu Bayern München gewechselt lieh der Rekordmeister den U21-Europameister von 2019 erst an die AS Monaco aus - und nun an die stark in die Saison gestarteten Stuttgarter.

Die Karriere des 27-Jährigen sei bisher etwas "schräg verlaufen", findet Roleder. Was nicht heißen soll, dass er Nübel nicht einiges zutraut. "Er macht mir einen sehr guten Eindruck, er bringt Stabilität in die Hintermannschaft des VfB", sagt Roleder. Er hält es daher auch für möglich, dass Nübel in der Nationalmannschaft "perspektivisch eine Rolle spielt. Dass er mehr Länderspiele kriegt als ich."

Roleder mit einem Länderspiel

Bei Roleder war es nur eins, das er 1984 kurz vor der Europameisterschaft in Frankreich bestritt. Zwar stand er dann auch im EM-Kader von Bundestrainer Jupp Derwall, an Harald "Toni" Schumacher vom 1. FC Köln war jedoch kein Vorbeikommen. Schumacher habe schon damals einen Torwart-Trainer gehabt. Etwas, das heute völlig normal ist und die Ausbildung der Keeper viel besser macht, findet Roleder. Er selbst hatte das damals beim VfB nicht.

Dafür gehörte er am Cannstatter Wasen einer Mannschaft an, die neben ihm mit Spielern wie Karlheinz Förster, Guido Buchwald, Karl Allgöwer oder Asgeir Sigurvinsson viele Stars und Nationalspieler hatte. "Helmut war ein guter Torhüter, der keine Leistungsschwankungen hatte und immer eine gewisse Sicherheit ausstrahlte", sagt Förster heute. Roleder, der im April 1983 als erster Bundesliga-Torwart eine Rote Karte wegen einer Notbremse erhielt, sei eher ein ruhiger Typ gewesen. Schumacher habe hinten dagegen viel "rumgebrüllt".

Roleder traut VfB eine gute Saison zu

Seinem VfB traut Roleder nach Jahren des Abstiegskampfs und Zeiten in der zweiten Liga nun wieder zu, "dass es eine wirklich gute Saison wird. Man sollte jetzt nicht gleich vom internationalen Wettbewerb träumen, aber eine gewisse Stabilität ist da."

Ansonsten engagiert sich der Jubilar mit seiner Lebenspartnerin in einer Fußballschule, um Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren zu fördern. Das mache ihm viel Spaß, sagt Roleder. "Es ist schön, dass man mit 70 noch auf der Höhe ist."