Kuhweiden bleiben vorerst Ludwigspark-Erweiterung: So ist der Stand der Dinge
Wie geht es weiter mit dem geplanten Umbau der Tribünen im Saarbrücker Ludwigspark? Wie die Stadt dem SR nun mitteilte, wird die Erweiterung der Nordtribüne mitsamt der ungeliebten Kuhweiden in diesem Jahr definitiv auf Eis gelegt. Und auch mit Blick in die weitere Zukunft besteht keinesfalls absolute Sicherheit.
Kai Forst
Der Saarbrücker Ludwigspark bietet stets Gesprächsstoff: Zuletzt, als im Sommer durch aufwendige Bauarbeiten der Rasen samt Unterbau und Drainage erneuert werden musste. Doch wie geht es eigentlich mit der geplanten Tribünen- und Kapazitätserweiterung von 16.000 auf 18.500 Plätze weiter? Und für die Fans bleibt vor allem die Frage: Wann verschwinden endlich die schwarz abgehängten Freiflächen von der Nordtribüne - in Fankreisen spöttisch „Kuhweiden" genannt?
Der ursprüngliche Plan des städtischen Gebäudemanagementbetriebes (GMS) sah nämlich vor, dass die Nordtribüne in der kommenden Sommerpause erweitert werden sollte - unter der Voraussetzung, dass sich der 1. FC Saarbrücken als Mieter an den Kosten beteiligt. So hätten 1700 zusätzliche Plätze entstehen sollen. Der Verein hatte aber bereits im vergangenen März dahingehend abgeblockt.
Wie geht es weiter?
Doch was bedeutet das nun konkret? Denn neben der Nordtribüne war ursprünglich auch geplant, die Westtribüne zu erweitern. Sitzplätze sollten dort zu Stehplätzen werden - ein Plus von 700 Zuschauern.
Wie die Stadt auf SR-Anfrage mitteilte, musste man bei diesen Vorhaben nun Planänderungen vornehmen. Man habe im vergangenen Jahr immer wieder mit dem Verein Gespräche gesucht - zuletzt im vergangenen Dezember. Doch laut Stadt bleibt der FCS dabei, sich nicht finanziell am Tribünen-Ausbau beteiligen zu wollen.
Tribünen-Umbau in Eigenregie
"Erst im weiteren Verlauf des Jahres 2024 finalisierte sich dabei die Positionierung des 1. FCS, dass dieser sich finanziell nicht zusätzlich einbringen wird", heißt es in einer Antwort der Stadt an den SR.
Der neue Plan: Die Stadt versucht "die Voraussetzungen für einen vollumfänglichen und zweitligatauglichen Ausbau alleine zu realisieren", so ein Sprecher der Stadt. Dazu befinde sich der GMS im Austausch mit der DFL. Vorranging werde man dabei versuchen, die Westtribüne auszubauen. Wann genau, das passieren soll, teilte die Stadt nicht mit.
Noch keine Gewissheit bei den Kuhweiden
Mit den Kuhweiden auf der Nordtribüne müssen sich die Fans aber vorerst weiter abfinden. 2025 werde dort definitiv nichts mehr passieren. Es könnten „in diesem Jahr keine weiteren tiefgreifenden baulichen Veränderungen an der Nordtribüne vorgenommen werden." Und wie sieht es nach 2025 aus? "Ob und wann die Nordtribüne angegangen wird, muss man sehen. Grundsätzlich bleibt das eine Option", so ein Sprecher. Absolute Gewissheit darüber, dass die schwarz abgehängten Freiflächen in jedem Fall verschwinden werden, gibt es also nicht.
Denn ein zweitligatauglicher Ausbau der Tribünen mit Blick auf die notwendige Überdachung der Zuschauerplätze ist Angaben der Stadt schon dann gewährleistet, wenn man die kleinere Westtribüne erweitert. Ein Umbau der Nordtribüne wäre mit Blick darauf, so die Stadt, nicht zwingend notwendig.
Andere Sportstätten vorrangig
Neben der Absage des FCS, sich finanziell an den Umbauten beteiligen zu wollen, seien die 2026 im Saarland stattfinden Special Olympics ein weiterer Grund für die Planänderungen beim Tribünenausbau. Bei dem Event würden auch verschiedene Sportanlagen der Landeshauptstadt genutzt. „Diese müssen zwingend bis zum Jahresanfang 2026 vollständig vorbereitet und hergestellt werden, so dass für diese Sportstätten eine Priorisierung vorzunehmen war“, heißt es aus der Stadtverwaltung.
Über dieses Thema berichtet auch die SR info Rundschau auf SR 3 Saarlandwelle im Radio am 03.02.2025.