Das Team des FC Energie Cottbus jubelt (Quelle: IMAGO / Matthias Koch)

3. Liga 3. Liga: Wie sich Energie Cottbus gegen Viktoria Köln im Aufstiegsrennen zurückgemeldet hat

Stand: 20.04.2025 11:31 Uhr

Nach dem Heimsieg gegen Viktoria Köln kann der FC Energie Cottbus weiter vom Aufstieg in die 2. Bundesliga träumen. Am Samstag sorgten die üblichen Verdächtigen für das Erfolgserlebnis. Vier Gründe für den Cottbuser Befreiungsschlag.

Fußball-Drittligist FC Energie Cottbus ist nach dem erlösenden 1:0-Heimsieg gegen den FC Viktoria Köln zurück in der Erfolgsspur – und, zumindest für den Moment, zurück auf dem Relegationsplatz, der die Lausitzer vom Aufstieg in die 2. Bundesliga träumen lässt.
 
"Für uns ist klar, dass wir unbedingt in die Top 3 wollen und da auch nicht mehr weg wollen. Wir haben drei Viertel der Saison da oben [in der Tabelle; Anm. d. Red.] verbracht – ich werde einen Teufel tun und sagen, dass ich da nicht bleiben will", sagte Siegtorschütze Timmy Thiele am Samstag am ARD-Mikrofon.
 
Die Negativserie von drei Niederlagen in Folge ist gestoppt, der FC Energie kann mit neuem Selbstvertrauen in die verbleibenden vier Saisonspiele gehen. Vier Gründe für den Befreiungsschlag.

Energie Cottbus-Spieler Timmy Thiele jubelt nach dem 1:0 gegen Viktoria Köln am 19.04.2025 im Leag Energie Stadion (Bild: Imago Images/Matthias Koch)
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Nach einer schwachen Anfangsphase, in der die Gäste aus Köln drauf und dran waren, das Führungstor zu erzielen, kämpfte sich Energie Cottbus immer besser in die Partie und war spätestens mit Wiederanpfiff nach Seitenwechsel das spielbestimmende Team.
 
Das entscheidende Tor zum 1:0 war in gewisser Hinsicht sinnbildlich für die bisherige Saison des FCE: Eine gelungene Mannschaftsleistung mit den üblichen Verdächtigen in den Hauptrollen. So landete der Ball in der 47. Minute nach einer sehenswerten Kombination über Tolcay Cigerci und Yannik Möker bei Top-Scorer Timmy Thiele, der zum Siegtreffer vollendete.

Timmy Thiele Top-Torjäger – und Lebensversicherung

Apropos Thiele: Die Lausitzer Lebensversicherung kam gegen Viktoria Köln folglich einmal mehr zum Tragen. Der 33-jährige Angreifer erzielte sein 14. Tor in der laufenden Drittliga-Saison und kommt insgesamt bereits auf 21 Scorer-Punkte in 29 Einsätzen (sieben Vorlagen).
 
"Es ist immer ein schönes Gefühl, wenn man als Stürmer trifft. Es war für uns nach den letzten Wochen ganz, ganz wichtig, auch mal in Führung zu gehen. Das haben wir geschafft", sagte ein sichtlich erleichterter Thiele nach dem Schlusspfiff. "Großes Kompliment an die Mannschaft. Wir hatten wieder eine tolle Einstellung, tolle Leidenschaft, Zusammenhalt. Das gilt es jetzt in den nächsten Wochen weiter auf die Platte zu bringen."
 
Top-Torjäger Thiele stellte am Samstag ganz nebenbei einen neuen Vereinsrekord auf: Noch nie netzte ein Spieler im Cottbuser Trikot im Laufe einer Drittliga-Spielzeit häufiger als der Stürmer mit der Rückennummer 7. Der heutige Gladbacher und deutsche A-Nationalspieler Tim Kleindienst knipste in der Saison 2014/15 insgesamt 13 Mal für Energie.

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Die Null muss stehen – und stand zuletzt (zu) selten

Die Cottbuser konnten sich am Samstag außerdem wieder davon überzeugen, dass eine alte Fußball-Weisheit unverwüstlich ist: Wer kein Gegentor bekommt, kann zumindest schon mal nicht verlieren. Oder um es mit den Worten von Trainer-Legende Huub Stevens zu sagen: "Die Null muss stehen" – und bei Energie stand sie zuletzt (zu) selten.
 
Nachdem das Team von Coach "Pele" Wollitz nämlich in den drei Spielen bei 1860 München, gegen Rot-Weiss Essen und bei Borussia Dortmund II in Summe zehn Treffer kassiert hatte, bewahrten sie gegen Viktoria Köln mal wieder eine "weiße Weste".
 
In der Schlussviertelstunde war Energie-Torwart Elias Bethke einmal mehr da, als er gebraucht wurde und sorgte mit seiner Parade dafür, dass der Heimsieg Bestand hatte. Bethke beendete somit zum 12. Mal in dieser Saison ein Spiel zu Null, zehn dieser Duelle entschied Cottbus auch für sich.

Mannschaft und Fans sind eine Einheit

Und schließlich war das Lausitzer Publikum auch gegen Köln ein Erfolgsfaktor. "Man hat mit dem 1:0 gemerkt, dass wir dann auch wieder unsere fußballerische Überzeugung hatten. Wir haben gemeinsam mit dem Publikum das 1:0 verteidigt", merkte Wollitz an. "Ich hoffe, dass dieser Sieg uns diese Leichtigkeit für die restlichen vier Spiele gibt und wir das Unmögliche möglich machen."
 
Nach aktuellem Stand stellt Energie Cottbus das zweitstärkste Heim-Team der 3. Liga. Erst drei Partien gingen in dieser Spielzeit im Stadion der Freundschaft verloren. Kurz: Die Lausitzer Fans sind auf jeden Fall aufstiegsreif.

Sendung: ARD Sportschau, 19.04.2025, 18 Uhr