buten un binnen Werder startet mit Sieg in den Endspurt um die Tischtennis-Play-offs
Fulda ließ seinen 50-jährigen Trainer gegen die Bremer antreten – trotzdem wurde es spannend. Mit dem 3:2-Sieg hat Werder nun erstmal den wichtigen 4. Platz erobert.
Auf dem Papier sah es am Dienstagabend nach leichtem Spiel für Werder aus, denn Gegner Fulda trat wie bereits im Bundesliga-Hinspiel nur mit zwei Spielern an – das bedeutete: Der inzwischen 50 Jahre alte Trainer Qing Yu Meng ging als dritter Spieler mit an die Tischtennisplatte.
Und Werders Topstar Mattias Falck, der aktuelle Team-Europameister und Vizeweltmeister von 2019, der haushohe Favorit also in dieser ungleichen Partie, war jedoch wenig begeistert. Der Schwede hatte schließlich schon im Hinspiel das zweifelhafte Vergnügen mit Meng gehabt. "Es ist total unangenehm, gegen ihn zu spielen", meinte Falck bei buten un binnen, "Spaß macht es wirklich nicht. Aber verlieren durfte ich auch nicht."
Falck bleibt cool gegen Oldie Meng
Fuldas Trainer Qing Yu Meng (links) im Gespräch mit Ruwen Filus.
Meng spielt völlig unorthodox, als Linkshänder mit der antiquierten Penholder-Technik und einem fiesen Aufschlag, den er geradezu ruckartig auf die Platte bringt. Ärgern konnte er Falck mit diesem unrhythmischen Spiel, ihm sogar einen Satz abnehmen. Schlagen konnte der Oldie Werders Besten jedoch nicht.
Und so sah es nach Falcks 1:0-Führung aus, als würde auch das Rückspiel mit 3:0 für Werder enden. Doch die Bremer gingen selbst leicht angeschlagen in dieses Duell. Falck hatte seine Rückenprobleme zwar auskuriert, dafür war Marcelo Aguirre und Kirill Gerassimenko der Reisestress der vergangenen Wochen deutlich anzumerken. Gerassimenko hatte vor wenigen Tagen mit Fieber flach gelegen und war noch schlapp.
Aguirre und Gerassimenko unterliegen
Werders Marcelo Aguirre war mit seiner Leistung im zweiten Einzel gegen Fuldas Thibault Poret sehr unzufrieden.
Beide Bremer hatten dennoch gute Chancen in ihren Matches, Aguirre führte mit Satz und Satzball, Gerassimenko hatte sich gar mit fünf Punkten in Folge die 2:0-Satzführung geschnappt. Doch beide verloren ihre Einzel noch.
Falck musste erneut ran und hatte nach dem unorthodoxen ersten Match erst einmal Mühe seinen Rhythmus zu finden. Der Weltranglisten-23 drehte gegen Thibault Poret einen 2:7-Rückstand im ersten Satz jedoch und gewann souverän mit 3:0. Mit 2:2 ging es also ins Entscheidungsdoppel, wieder mussten Aguirre und Gerassimenko ran – und das gegen Trainer Meng mit Ruwen Filus, einem der wenigen Defensiv-Spieler der Profitour.
Tamas: "Haben es uns selbst etwas schwer gemacht"
Doch gegen das ungleiche Paar mobilisierten die beiden Bremer nochmal ihre letzten Kräfte und stemmten etwas unerwartet den glatten 3:0-Sieg.
Mit dem Doppel haben sich die beiden und wir uns belohnt. Wir haben es uns heute ein bisschen selbst schwer gemacht, aber uns mit dem Sieg noch ins Ziel gerettet. Mattias hat uns zurück ins Spiel gebracht und nun sind wir weiter im Play-off-Rennen dabei.
(Werder-Trainer Cristian Tamas bei buten un binnen)
Zwei Partien stehen für Werder noch aus. Möglich, dass sogar nur ein weiterer Sieg im nächsten Heimspiel gegen Grünwettersbach am 21. April für den Play-off-Einzug der Bremer ausreicht. Mit dem erkämpften Erfolg gegen Fulda liegt Werder nun auf dem vierten und damit letzten Play-off-Rang und das mit 18:18 Punkten. "Man hat heute wieder gesehen, dass es keine einfachen Matches mehr gibt", erklärte Falck, "ich bin froh, dass wir noch gewonnen haben und es könnte jetzt an unserem letzten Spieltag in Bergneustadt zu einem echten Endspiel um die Play-offs werden."
SV Werder Bremen – TTC Rhönsprudel Fulda-Maberzell 3:2
Mattias Falck – Qing Yu Meng 3:1 (11:5, 5:11, 11:2, 11:3)
Marcelo Aguirre – Thibault Poret 1:3 (11:4, 11:13, 6:11, 4:11)
Kirill Gerassimenko – Ruwen Filus 3:2 (11:9, 12:10, 9:11, 9:11, 6:11)
Mattias Falck – Thibault Poret 3:0 (11:8, 11:9, 11:6)
Gerassimenko/Aguirre – Filus/Q. Meng 3:0 (11:6, 11:7, 11:7)
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Dieses Thema im Programm:
Bremen Eins, Rundschau, 10. April 2024, 7 Uhr