buten un binnen Werder desolat: Vogelwilde Bremer unterliegen bei Aufsteiger Darmstadt
Nach einem vollkommen gebrauchten grün-weißen Nachmittag verliert Werder bei den "Lilien" mit 2:4 (0:2). Vor allem defensiv zeigten die Bremer eine erschreckend schwache Leistung.
Heftiger Rückschlag für Werder: Eine Woche nach dem 2:1-Heimsieg gegen den 1. FC Köln verlieren die Bremer am Sonntag bei Darmstadt 98 mit 2:4 (0:2). Die über weite Phasen der Partie enttäuschenden Grün-Weißen bleiben in dieser Spielzeit auswärts weiter sieglos und verpassten die große Chance, sich schon früh in der Saison ein kleines Polster auf die Abstiegsplätze zu erarbeiten.
Werder fehlerhaft in der Abwehr und harmlos im Angriff
Vor 17.810 Zuschauern erzielten Matthias Bader (5. Minute), Tim Skarke (25.), Marvin Mehlem (50.) und Tobias Kempe (62.) per Handelfmeter die Tore für das kämpferisch und spielerisch überzeugende Team von Darmstadt-Trainer Torsten Lieberknecht. Neuzugang Olivier Deman (70.) und Milos Veljkovic (79.) trafen für die Bremer, die – fehlerhaft in der Abwehr und harmlos im Angriff – aber eine schwache Vorstellung boten.
Seine Warnungen verhallten ungehört: Werder-Trainer Ole Werner.
"Ich erwarte Darmstadt mit einer aktiven und aggressiven Spielweise", hatte Werder-Trainer Ole Werner kurz vor dem Anpfiff am DAZN-Mikrofon noch gewarnt. Seine Schützlinge schienen davon jedoch ein wenig überrascht: Schon nach 73 Sekunden kamen die Hausherren zur ersten Chance. Ein Schuss von Fabian Nürnberger, der kurzfristig für den beim Warmmachen verletzten Emir Karic in die Startelf gerückt war, landete aber nur auf dem Tornetz.
Der Warnschuss verhallte bei den Gästen offenbar ungehört. Denn gegen schwungvolle Darmstädter war Werder vom Anpfiff weg in der Defensive gefordert – und schnell auch überfordert. Per Direktabnahme erzielte Bader nach feiner Flanke von Marvin Mehlem die frühe Führung für die Lilien. Der Mittelfeldspieler stand beim Abschluss am langen Pfosten völlig frei und ließ Gäste-Torwart Jiri Pavlenka mit seinem platzierten Flachschuss aus etwa zehn Metern keine Chance.
Werder benötigte einen Standard, um nach einer Viertelstunde erstmals Gefahr auszustrahlen. Der trotz leichter Rückenprobleme mitwirkende Marvin Ducksch prüfte Darmstadts Torwart Marcel Schuhen mit einem direkten, aber viel zu zentral geschossen Freistoß. Mehr hatten die Gäste in der Offensive in der ersten Halbzeit allerdings nicht zu bieten. Dass die Schwachstellen der Bremer aber vor allem in der Abwehr zu finden sind, zeigte sich beim zweiten Treffer der Darmstädter: Erst hob Innenverteidiger Veljkovic das Abseits auf, dann zeigte er sich im Duell mit dem durchgestarteten Skarke zu zögerlich. Mit einem feinen Schlenzer baute der Angreifer die Führung der Hausherren aus.
Bremer Treffer nur für die Statistik von Wert
Kurz nach dem Wechsel bot sich Werder unverhofft die Chance zum Anschluss. Nach einer Hereingabe von Ducksch lenkte Darmstadts Abwehrchef Klaus Gjasula den Ball an den Pfosten des eigenen Tores.
Im Duell mit Darmstadt waren Werder und Jens Stage (links) nur selten auf Augenhöhe.
Der Treffer aber fiel kurz darauf auf der Gegenseite – und wieder war es die Werder-Defensive, die tatkräftig mithalf. Nach einem katastrophalen Fehlpass von Bremens Amos Pieper legte Bader für Mehlem auf, der frei vor Pavlenka die Nerven behielt und vollendete.
Doch es kam noch schlimmer für die Bremer: Weil Werder-Kapitän Christian Groß einen Schuss mit der Hand abblockte, zeigte Referee Martin Petersen nach dem Videobweis auf den Punkt. Der Ex-Bremer Kempe nahm sich der Sache an und überwand Pavlenka mit einem eher haltbaren Strafstoß.
Die darauffolgenden späten Bremer Tore hatten nur noch statistischen Wert. Denn in der 87. Minute vergab der eingewechselte Dawid Kownacki aus kurzer Distanz die große Chance zum 3:4.
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Dieses Thema im Programm:
Bremen Eins, Nachrichten, 1. Oktober 2023, 18 Uhr