buten un binnen Neuer Werder-Caterer erklärt die langen Schlangen im Stadion
Supreme Sports Hospitality hat das Catering im Weser-Stadion übernommen. Warum es zum Start beim Spiel gegen Dortmund noch an vielen Stellen hakte, erklärt der Geschäftsführer.
Vor einer Woche wurde der neue Caterer fürs Weser-Stadion offiziell vorgestellt, nach 20 Jahren gab es einen kulinarischen Wechsel bei Werder Bremen.
Und dieser Wechsel kam mit einem ganz neuen Konzept daher. Die Supreme Sports Hospitality GmbH, die auch das Catering im Stadion von Eintracht Frankfurt betreibt, möchte ein besseres, breiteres Essensangebot und schnelleren Service anbieten.
Lange Schlangen, überfordertes Personal
Supreme-Geschäftsführer Pascal Lagardere erläuterte vor einer Woche bei der Präsention das neue Catering-Konzept im Weser-Stadion.
Hot Dogs mit Bremer Lokalkolorit wie Knipp stehen jetzt auf der Karte, genau wie Veggie-Angebote, zudem wurden Schnellzapfanlagen für rasante Bierabfertigung angeschafft. Das weckte Erwartungen bei den Werder-Fans, die am vergangenen Samstag beim ersten Heimspiel der Saison gegen Dortmund das neue Verpflegungsangebot im Stadion ausprobieren wollten – viele äußerten danach jedoch Kritik.
Sehr lange Wartezeiten an den Verkaufsständen, die teils gar geschlossen waren, und Personal, das mitunter überfordert wirkte, so erlebten es Werder-Fans, die sich in den Sozialen Netzwerken und bei Radio Bremen zu Wort meldeten. Der Auftakt des neuen Catering-Konzeptes hakte an einigen Stellen, Geschäftsführer Pascal Lagardere bedauert bei buten un binnen die Startschwierigkeiten.
Die Vorschusslorbeeren waren groß und bestimmt hat der ein oder andere Fan eine sehr hohe Erwartung gehabt, die dann zum Teil enttäuscht wurde. Das gehört zur Wahrheit dazu.
(Pascal Lagardère, Geschäftsführer Supreme Sports Hospitality GmbH, bei buten un binnen)
Bei den Abläufen hakte es noch
An den neu gestalteten Verkaufsständen sind auch Bildschirme angebracht, die das Spiel zeigen, damit die Fans nichts verpassen.
Das Grundproblem für Supreme war der extreme Zeitdruck. Erst ab dem 1. Juli konnte der Caterer im Weser-Stadion offiziell vor Ort agieren. Aufwendige Umbaumaßnahmen mussten dann noch koordiniert werden mit Werder und der Bremer Weser-Stadion GmbH, Abläufe getestet und etwa 600 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschult werden. In weniger als acht Wochen.
"Jede Standorteröffnung bringt ein paar Herausforderungen mit sich", erklärte Lagardere weiter, "mit den Umbauarbeiten bin ich zufrieden, das war eine Punktlandung. Aber eben auch nicht mehr als eine Punktlandung. Das hat sich dann hintenraus bei den Abläufen im operativen Bereich leider gerächt."
Nur 130 frühere Mitarbeiter machen weiter
Lagardere hatte vor Spielbeginn selbst in zwei Verkaufsständen Getränke ausgeschenkt, um einen eigenen Eindruck zu bekommen. Und auch ihm war nicht entgangen, dass sich mancher Mitarbeiter im ersten Praxistest ein bisschen schwer tat. "Die Kommunikation zwischen Kassierer und Zapfer passte da zum Beispiel noch nicht."
Teilweise arbeiten in einem Verkaufsstand 20 Personen zusammen, eingespielt waren diese neuen Teams aber eben nicht. 600 bis 700 Mitarbeiter arbeiten an einem Spieltag. Nur etwa 130 frühere Mitarbeiter aus dem Gastro-Betrieb des Stadions sind geblieben. Zu wenig, um mit ihrer Erfahrung den vielen Neulingen zu helfen. "Das ist ein bisschen wie bei einer Fußball-Mannschaft", sagte Lagardere, "wenn man schon zwei Jahren zusammenspielt, kennt man die Abläufe und die Kommunikation."
"Der Gast darf nicht darunter leiden"
Die neuen Hot Dogs des Weser-Stadion-Caterings. Auch mit Knipp und Grünkohl erhältlich.
Da will Supreme nun mit Tempo hinkommen, damit dann auch das Tempo im Service den eigenen Ansprüchen genügt. Dabei ist die zusätzliche Woche, die die Länderspielpause jetzt mit sich bringt, Gold wert. "Diese drei Wochen bis zum nächsten Heimspiel werden wir zu hundert Prozent nutzen", betonte Lagardere, "wir werden den Fokus komplett auf das Thema Personal und Abläufe legen."
Supreme sammelt seit dem Heimspiel detailliertes Feedback von Fans, den eigenen Bereichsleitern, alles werde aufgearbeitet und nach Lösungen gesucht. "Das ist am Ende keine Entschuldigung, aber wenn die Kassen erst am Freitag geliefert werden, dann habe ich das bis Samstagmittag nicht allen Mitarbeitern ordnungsgemäß beigebracht", so der Geschäftsführer: "Trotzdem darf der Gast darunter natürlich nicht leiden."
Umso mehr soll es am 21. September, beim nächsten Heimspiel gegen Bayern München, schon runder laufen. "Ich kann versprechen, dass es sukzessive an den nächsten beiden Spieltagen spürbare Verbesserungen in den Abläufen geben wird", so Lagardere, "wir werden uns das Vertrauen der Gäste und der Fans auf jeden Fall zurückerarbeiten, bei denen, die nicht zufrieden waren. Das ist unser klares Ziel."
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Sportblitz, 28. August 2024, 18:06 Uhr