
buten un binnen 5:2 nach 0:2 – Fischtown Pinguins stemmen sich gegen Play-off-Aus
0:3 stand es in der Viertelfinalserie und 0:2 stand es gegen die Bremerhavener. Doch sie drehten die Partie und erzwangen mindestens ein fünftes Spiel gegen Köln.
Dass es an diesem Abend für die Fischtown Pinguins um alles oder nichts ging, war nicht zu übersehen. Mit rasant hohem Tempo starteten die Bremerhavener in diese vierte und womöglich letzte Play-off-Partie gegen Köln. Sie warfen alles nach vorne, drängten auf ein frühes Tor. Doch nach 20 Minuten stand es 0:2 und wohl nur die hartgesottenen Eishockey-Fans hätten jetzt noch auf den Vizemeister gesetzt.
Alles schien so zu laufen wie schon in den vergangenen drei Spielen dieser Viertelfinalserie – gegen die Pinguins. Doch mit schierem Willen und vielleicht auch dem Mute der Verzweiflung stemmten sich die Eishockey-Profis von der Nordsee in der mit 18.600 Fans ausverkauften Kölner Arena gegen das vorzeitige Saisonaus. Und dieses Mal erzwangen sich die Pinguins ihr Glück und gewannen noch mit 5:2.
Wir haben heute echt Charakter gezeigt. Aber den müssen wir nochmal zeigen, um die nächsten drei Spiele auch zu gewinnen. Wir wollen nicht, dass die Saison schon vorbei ist. Dafür sind wir zu gut.
(Pinguins-Profi Philip Bruggisser bei buten un binnen)
Vikingstad fliegt vom Eis

Den Kölner Eishockey-Profi Juhani Tyrväinen war heftig in die Bande gekracht – Pinguins-Gegenspieler Markus Vikingstad flog dafür vom Eis.
Dabei sah es lange nicht danach aus. Die frühe Führung wollte nicht klappen, dafür gab es eine Karambolage auf dem Eis. In der elften Minute krachte der Kölner Spieler Juhani Tyrväinen heftig in die Bande, blieb verletzt liegen. Sein Gegenspieler Markus Vikingstad sah in dieser Szene zwar nicht wie ein brutaler Täter aus, die Schiedsrichter schickten den Pinguins-Profi dennoch zum Duschen – das Spiel war vorbei für ihn – und brummten dem Bremerhavener Team zusätzlich eine Fünf-Minuten-Strafe auf.
Die Pinguins waren geschockt, genauso wie ihre 150 mitgereisten Fans auf der Tribüne. Doch es kam direkt noch dicker. Tyrväinen wurde behandelt und konnte auf der Bank Platz nehmen. Unterdessen haute sein Kölner Teamkollege Gregor MacLeod den Pinguins in der 12. Minute die 1:0-Führung ins Netz. Dass hinter dem Tor von Kristers Gudlevskis in dem Moment Sanitäter dabei waren, eine Zuschauerin medizinisch zu versorgen, mag die Bremerhavener leicht irritiert haben. Es machte den bitteren Verlauf des ersten Drittels jedenfalls nicht besser.
Die Reaktion war super. Aber es hatte sich schon abgezeichnet, dass die Mannschaft jetzt richtig reingefunden hat in die Serie. Deshalb bin ich unheimlich stolz, wie sie das Spiel gedreht haben. Aber es war nur ein Sieg, es soll noch weitergehen.
(Pinguins-Manager Sebastian Furchner bei buten un binnen)
Pinguins starten Aufholjagd im zweiten Drittel

Die Fischtown Pinguins erwischten einen denkbar schlechten Start in die Partie.
Und dieses Drittel war noch nicht vorbei und die Leiden der Pinguins-Fans auch nicht – denn in der 16. Minute erhöhten die Haie auf 2:0. Und das durch Tyrväinen, der gerade noch unfreiwillig die Widerstandsfähigkeit der Bande ausgetestet hatte. Es war zum Verzweifeln für die Pinguins. Wirklich alles schien gegen sie zu laufen.
Mit viel Frust ging es in die Drittelpause und mit wilder Entschlossenheit kamen die Bremerhavener zurück aufs Eis. Und endlich in dieser bisher so frustrierenden Serie belohnten sich die Pinguins: In der 24. Minute erzielte Ross Mauermann das 1:2, in der 32. Minute legte Christian Wejse den 2:2-Ausgleich nach. Ging hier doch noch etwas?
3 Pinguins-Tore im dritten Drittel
Und wie. Die Pinguins hatten das Momentum nun auf ihrer Seite und wollten im entscheidenden Drittel für die Entscheidung sorgen. Als Felix Scheel in der 47. Minute zur 3:2-Führung einnetzte, schien der Glaube bei den Haien ein wenig gebrochen zu sein, dass der Halbfinaleinzug an diesem Abend perfekt gemacht würde.
Ziga Jeglic sorgte in der 54. Minute dann mit dem Treffer zum 4:2 für die Vorentscheidung und wohl nicht nur enttäuschte, aber vor allem erstaunte Gesichter in der Kölner Arena. Das 5:2 von Jeglic war dann noch im leeren Tor versenkt. Aus einem 0:2 hatten die willensstarken Pinguins ein 5:2 gemacht und aus dem 0:3 ein 1:3. Am Mittwochabend geht es in der Eisarena Bremerhaven mit Spiel fünf der Serie weiter – an diesem Abend scheint sie erst richtig begonnen zu haben.
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Dieses Thema im Programm:
Bremen Eins, Nachrichten, 24. März 2025, 22 Uhr