NDR-Sport "Sucht neue Herausforderung": Werder vor Trennung von Keïta
Bei Mittelfeldspieler Naby Keïta und Werder Bremen stehen die Zeichen eindeutig auf Trennung. Wie der Fußball-Bundesligist bekannt gab, werde der Königstransfer der vergangenen Saison nicht in das Mannschaftstraining zurückkehren und stattdessen weiter individuell trainieren.
Diese Entscheidung sei das Ergebnis eines Gesprächs zwischen dem Spieler, dessen Berater und der sportlichen Leitung des SVW. "Es war ein sehr offenes Gespräch, in dem wir gemeinsam zu dem Entschluss gekommen sind, dass dies der sinnvollste Weg in der aktuellen Situation ist", sagte Werders Geschäftsführer Clemens Fritz: "Nachdem sich seine sportliche Situation nicht wieder verändert, möchte er sich gerne eine neue Herausforderung suchen. Gemeinsam mit seinem Berater wollen wir dies möglichst zeitnah realisieren."
Vor einem Jahr große Hoffnungen auf beiden Seiten
Der Fußballprofi aus Guinea war im Sommer 2023 als vermeintlicher Königstransfer vom FC Liverpool an die Weser gewechselt. Die Hoffnungen waren damals groß - auf beiden Seiten. "Meine Ambition ist, es hier genauso gut zu machen und vielleicht auch ein Stück Geschichte mit dieser jüngeren Generation zu schreiben", sagte Keïta damals. Und auch: "Ich bin nicht als Star hierhergekommen. Sondern, um Fußball zu spielen. Ich will jedes Spiel meine Top-Leistung bringen und der Mannschaft helfen."
Und Bremens damaliger Sport-Geschäftsführer Frank Baumann erklärte: "Naby geht es wirklich um das Projekt. Er will wieder Spaß am Fußball haben und sich wertgeschätzt fühlen."
Im April verweigerte Keïta Reise zum Spiel in Leverkusen
Keïta hatte aber, wie schon in den Spielzeiten zuvor, die Saison über mit anhaltenden Verletzungsproblemen zu kämpfen. Der Champions-League-Sieger von 2019 stand für Werder insgesamt nur 106 Minuten in fünf Pflichtspielen auf dem Platz. Im April verweigerte der ehemalige Profi von RB Leipzig wegen einer Nichtberücksichtigung in der Startelf die Reise zum Bundesliga-Spiel der Bremer bei Bayer Leverkusen - er wurde anschließend bis zum Saisonende suspendiert.
Keïta wurde daraufhin in den sozialen Medien zum Ziel rassistischer Beleidigungen, die Werder Bremen "aufs Schärfste verurteilte". Die Hanseaten erklärten: "Wer solche Kommentare schreibt, kann kein Fan unseres Vereins sein. Klare Kante gegen Rassismus!"
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Sport aktuell | 08.08.2024 | 12:25 Uhr