Ex-Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel an Bord der deutschen SailGP-Yacht

NDR-Sport Mit Segel-Team von Vettel: 2025 erstmals SailGP-Regatta vor Rügen

Stand: 26.09.2024 11:08 Uhr

Im kommenden Jahr wird zum ersten Mal eine Regatta der Segel-Rennserie SailGP in Deutschland stattfinden. Austragungsort ist am 16. und 17. August 2025 Sassnitz auf Rügen. Zum zweiten Mal bei der Meisterschaft mit dabei sein wird das deutsche Team von Ex-Formel-1-Pilot Sebastian Vettel.

"Ein SailGP-Event in Deutschland wird ein Meilenstein für die Liga und das Team auf dem Weg sein, den Sport hier bekannter zu machen", sagte der 37-Jährige, der sich sehr auf das erste "Heimspiel" freut. Im vergangenen Jahr war der gebürtige Hesse in die Segel-Liga eingestiegen. Das Germany SailGP Team hat die Premierensaison auf Rang zehn abgeschlossen.

Hightech-Katamarane mit 100 km/h

Passenderweise wird die Serie SailGP, die Oracle-Gründer Larry Ellison sowie Segelstar Russell Coutts ins Leben gerufen haben, schon mal die "Formel 1 des Segelsports" genannt. Gesegelt wird auf Hightech-Katamaranen des Typs F50, die mit bis zu 100 km/h über das Wasser jagen.

Am 23./24. November beginnt in Dubai die fünfte Saison - mit insgesamt 14 Rennen auf fünf Kontinenten. Darunter nun auch die Veranstaltung vor Rügen. Das Finale findet Ende November 2025 in Abu Dhabi statt.

Olympia-Dritter Heil mit an Bord

An Bord des deutschen Bootes steht der zweimalige Olympia-Dritte Erik Heil aus Strande. Der Schleswig-Holsteiner sagt: "Es wird eine große Ehre sein, bei der ersten Heimveranstaltung am Steuer des deutschen Katamarans zu sein. Seit wir das Team ins Leben gerufen haben, war es unser großes Ziel, ein SailGP-Event nach Deutschland zu holen."

Sassnitz hat sich laut Team-Statement "gegen starke Konkurrenz anderer Bewerber und Standorte durchgesetzt". Erwartet wird "eine der größten Segelsportveranstaltungen, die jemals in Deutschland stattgefunden" hat. 

Event-Sieger kassierten im SailGP zuletzt 200.000 US-Dollar, umgerechnet rund 180.000 Euro, Preisgeld. Die Saisonmeisterschaft war mit zwei Millionen US-Dollar, rund 1,8 Millionen Euro, dotiert.

Müllsammelaktionen und Insektenhotels

Das Engagement von Vettel im Segeln kam nicht überraschend. Schon zum Ende seiner 299 Grand-Prix-Rennen andauernden Formel-1-Karriere hatte sich der Hesse von seinen Konkurrenten abgehoben. Er engagierte sich nach dem Motto "Race without Trace" (Rennen ohne Spuren) für kohlenstoffneutrale Kraftstoffe - und führte rund um Grand-Prix-Rennen schon mal Müllsammelaktionen durch. An der Rennstrecke im japanischen Suzuka baute er mit Unterstützern elf Insektenhotels auf.

Ex-Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel (r.) und Segler Erik Heil (2.v.l.) bei der Präsentation ihres SailGP-Teams

Ex-Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel (r.) und Segler Erik Heil (2.v.l.) bei der Präsentation ihres SailGP-Teams.

Mittlerweile setzt er sich für gesunde Meere, intakte Wälder und die Energiewende ein. Am 23. November wird Vettel deshalb eine besondere Ehre zu Teil. Im Staatstheater Braunschweig wird er als "Persönlichkeit des Jahres" 2024 ausgezeichnet. Gewählt hat ihn ein Jugendkomitee - die Mitglieder sind 14 bis 18 Jahre alt - und würdigt damit sein umfangreiches soziales Engagement.

Klimaschützer Vettel: "Möchte Teil der Lösung sein"

"Mich haben die Meldungen rund um den Klimawandel mehr und mehr zum Nachdenken gebracht. Und irgendwann war es für mich an der Zeit, nicht mehr nur zuzuschauen, sondern selbst etwas zu tun", sagte Vettel im Interview mit Greenpeace. Als Formel-1-Fahrer sei er ein Teil des Problems gewesen. "Ich möchte aber auch Teil der Lösung sein."

Bei seinem Einstieg in die SegelGP 2023 erklärte er: "Ich beteilige mich, weil das Sportformat extrem schnelle und hoch spannende Rennen bietet. Dabei werden die Boote nur durch Wind angetrieben." Und Vettel lobte damals nicht zuletzt den nachhaltigen Ansatz der Regattaserie und die klimapositiv wirkenden Maßnahmen der Projekte.

Dieses Thema im Programm:
Nordmagazin | 26.09.2024 | 19:30 Uhr