Ex-Nationalspieler übernimmt HSV stellt Sportvorstand Boldt frei - Europameister Kuntz Nachfolger
Sportvorstand Jonas Boldt muss den HSV nach dem abermals verpassten Aufstieg in die Fußball-Bundesliga verlassen. Der 42-Jährige wurde freigestellt. Boldts Nachfolge bei den Hamburgern tritt der frühere Nationalspieler Stefan Kuntz an.
Das teilte der HSV am Dienstagabend mit. Offiziell vorgestellt wird der 61-Jährige heute(12.30 Uhr). "Wir haben unseren sehr detaillierten Analyseprozess abgeschlossen und sind zur Entscheidung gekommen, dass wir nach dem sechsten verpassten Aufstieg in Folge einen neuen sportlichen Impuls brauchen und wollen", erklärte Aufsichtsratschef Michael Papenfuß.
Der 69-Jährige dankte Boldt für "seine geleistete Arbeit auch außerhalb des Kernthemas Sport". Der bisherige Sportvorstand habe "hier vieles aufgebaut", sagte Papenfuß.
Boldt, der seit Mai 2019 beim früheren Bundesliga-"Dino" arbeitete, hatte nach übereinstimmenden Medienberichten in der Vorwoche noch beim sechsköpfigen Aufsichtsrat seine Ideen für die Zukunft vorgestellt. Sein Plan soll unter anderem beinhaltet haben, einen Technischen Direktor zu verpflichten. Nun muss der gebürtige Nürnberger, der vor seiner Zeit an der Sylvesterallee bei Bayer Leverkusen arbeitete, die Hamburger verlassen.
Ein Technischen Direktor wird nicht eingestellt. Auch die Wieder-Aufstockung des Vorstands auf drei Personen ist kein Thema. "Damit beschäftigen wir uns derzeit nicht. Die Organisation und Führung der HSV Fußball AG ist stark und voll handlungsfähig", sagte Papenfuß.
Boldt: "Es verbleibt ein positives Gesamtgefühl"
Boldt verlässt den HSV offenbar ohne Groll. "Es war eine herausfordernde und schöne Zeit, in der wir viel bewegt, gekämpft und ich auch sehr viel gelernt habe", wird er in der Mitteilung des HSV zitiert. "Neben der nach wie vor großen Enttäuschung, dass uns der Aufstieg nicht gelungen ist, verbleibt ein positives Gesamtgefühl. Es war mir eine Ehre, mit so vielen tollen Menschen zusammengearbeitet zu haben", ergänzte der 42-Jährige.
Kuntz soll HSV in die Bundesliga führen
In seiner Amtszeit verpassten die Hamburger fünfmal die Rückkehr in die Bundesliga. Einen weiteren Anlauf durfte Boldt wohl auch deswegen nicht mehr nehmen, weil der Trainerwechsel von Tim Walter zu Steffen Baumgart Mitte der nun abgelaufenen Saison nicht den erhofften Erfolg brachte. Nun soll mit Kuntz der "nächste Anlauf genommen werden, die 'Rothosen' wieder in die Bundesliga zu führen", wie es in der Mitteilung des Zweitliga-Vierten hieß.
"Stefan kommt aus dem Fußball, hat Managementerfahrung und wird hier aufgebaute Strukturen und Verantwortlichkeiten finden und soll diese fokussiert weiterentwickeln", erklärte Papenfuß.
Europameister bringt Erfahrung als Manager und Trainer mit
Der 61 Jahre alte Europameister von 1996 war im vergangenen Dezember bereits ein Kandidat auf den Trainerposten des HSV. Damals hatte der Zweitligist aber zunächst an Walter festgehalten, ehe er im Februar von Baumgart abgelöst wurde. Kuntz arbeitete bereits als Sportlicher Leiter für den VfL Bochum und als Vorstandsvorsitzender für den 1. FC Kaiserslautern.
Nach seiner erfolgreichen Zeit als deutscher U21-Nationaltrainer war er zuletzt von 2021 bis 2023 als Nationalcoach der Türkei tätig.
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Hamburg Journal | 21.05.2024 | 19:30 Uhr