3. Liga Heimpleite gegen Dresden: VfL Osnabrück bleibt Letzter
Für den VfL Osnabrück wird die Lage in der 3. Fußball-Liga immer bedrohlicher. Die ab der 74. Minute wegen einer Roten Karte dezimierten Lila-Weißen unterlagen am Sonnabend dem Aufstiegskandidaten Dynamo Dresden mit 0:3 (0:2) und bleiben damit Tabellenletzter.
Die Bilanz von VfL-Trainer Pit Reimers, dem Nachfolger von Uwe Koschinat, fällt sehr dürftig aus. Vier Drittligaspiele gingen unter dem ehemaligen HSV-Coach verloren. Zweimal reichte es immerhin zu einem Unentschieden. Und nur einmal, am 6. Oktober, hatte der VfL unter Reimers gewinnen können (1:0 gegen Aufsteiger VfB Stuttgart II).
Das eindeutig Beste aus Osnabrücker Sicht am Spiel gegen Dresden: Das Stadion an der Bremer Brücke war mit 15.748 Zuschauern ausverkauft - für einen Tabellenletzten ist das schon außergewöhnlich. Die VfL-Fans waren aber nach dem Schlusspfiff bedient. Es gab Pfiffe für das Reimers-Team.
Wir waren wieder komplett ideenlos, es fehlt die Mentalität."
— VfL-Kapitän Dave Gnaase
VfL-Kapitän Dave Gnaase hatte Verständnis für die Reaktion des Anhangs. "Das ist seit Wochen, seit Monaten die gleiche Scheiße, was wir jedes Mal auf den Platz bringen. Da kann ich niemandem einen Vorwurf machen, der hier jetzt ein bisschen lauter ist. Wir kriegen das, was wir vorhaben, einfach überhaupt nicht auf den Platz. Dann ist einfach zu wenig in dieser Liga", stellte Gnaase im Interview mit dem NDR klar.
Jetzt heiße es richtig hart zu arbeiten. Es müsse sich "vieles ändern", forderte Gnaase. "Wir haben schon lange gesagt, dass Reden nichts mehr bringt. Aber wenn das Ergebnis auch nicht stimmt, ist die Gefahr schon sehr groß, dass gewaltig etwas schiefgeht in der Mannschaft. Wir müssen jetzt das Ruder rumreißen und die Leistung auf den Platz bekommen, damit wir punkten."
Osnabrück kassiert Gegentor-Doppelpack
Schon die erste knappe halbe Stunde gehörte den Sachsen, die hoch standen und somit die Lila-Weißen früh unter Druck setzten. Christoph Daferner hatte dann auch zwei Gelegenheiten (13., 21.). um die SG Dynamo in Führung zu bringen. Vom VfL kam offensiv sehr lange nichts. Unvermittelt war sie dann aber da, die erste gute Offensivaktion der Niedersachsen: Joel Zwarts Schuss ging rechts am Tor vorbei (27.). Und als Gnaase einen Volleyschuss aus 15 Metern knapp neben den Pfosten setzte (35.), sah das dankbare VfL-Publikum seine Lieblinge schon auf einem guten Weg.
Es war ein klarer Fall von "denkste". Mit einem Doppelpack kurz vor der Pause brachten die Gäste die Niedersachsen in eine ganz schwere Lage für den zweiten Durchgang. Nach Flanke des gebürtigen Husumers Jonas Sterner nahm zunächst Daferner ohne Bedrängnis den Ball an und schlenzte diesen zur Führung für Dynamo ins Tor (42.). Und als wäre das nicht schon schlimm genug für den VfL, setzte es in der Nachspielzeit dann auch noch das 0:2 (45.+2). Osnabrück verlor nach eigenem Einwurf sofort den Ball, und dann funktionierte das Umschaltspiel der Gäste schnell und gut. Jakob Lemmer erhöhte schließlich für Dresden.
Müller vergibt die Osnabrücker Top-Chance
Sieben Minuten nach Wiederbeginn wäre bei den Osnabrückern beinahe schon der Rest an Hoffnung dahingewesen. Dies verhinderte aber VfL-Keeper Lukas Jonsson mit einer guten Parade bei einem Schuss von Jonas Oehmichen. Wenig später wäre der Glaube der Gastgeber an einen Punktgewinn fast sogar erheblich gestiegen. Marcus Müller kam nach einer guten Körperdrehung aus kurzer Distanz zum Schuss, scheiterte dabei aber an Dynamo-Keeper Tim Schreiber (58.). Das war die Top-Chance zum Anschlusstreffer.
VfL-Fans rufen: "Wir wollen euch kämpfen sehen!"
Stattdessen entschied Daferner wenig später die Partie vorzeitig. Nach einer Ecke für Dresden herrschte Orientierungslosigkeit in der Defensive der Lila-Weißen - der 26-Jährige schoss schließlich zum 3:0 für die Gäste ein. Die VfL-Fans waren entsetzt, skandierten: "Wir wollen euch kämpfen sehen!"
Rote Karte für VfL-Profi Zwarts
Und dann wenig später auch noch das: Plötzlich fiel Zwarts Gegenspieler Lars Bünning zu Boden und krümmte sich. Es war nicht zu erkennen, was vorgefallen sein soll, doch Schiedsrichter Wolfgang Haslberger zeigte dem Osnabücker wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte (74.). Die restlichen Minuten pätscherten dahin. Während die Dresdner mit ihren Fans den Auswärtssieg feierten, versammelte Sportgeschäftsführer Philipp Kaufmann die Osnabrücker noch auf dem Platz um sich und hielt eine laustarke Ansprache.
Spielstatistik VfL Osnabrück - Dynamo Dresden
14.Spieltag, 09.11.2024 14:00 Uhr
VfL Osnabrück | 0 |
Dynamo Dresden | 3 |
Tore:
- 0:1 Daferner (42.)
- 0:2 Lemmer (45. +2)
- 0:3 Daferner (67.)
VfL Osnabrück: Jonsson - Ajdini (65. Semic), Gyamfi, Wiemann, Conus - Gnaase, Kayo (65. Amoako), Tesche (46. Kehl) - Ma. Müller (79. Beyer), Simakala (79. Wulff) - Zwarts
Dynamo Dresden: Schreiber - Sterner, Bünning, Boeder, Heise - Sapina - N. Hauptmann (90. Marx), Oehmichen (85. Batista Meier) - Lemmer (85. Berger), Daferner, R. Meißner
Zuschauer: 15000
Dieses Thema im Programm:
Sportclub | 09.11.2024 | 14:00 Uhr