Rostocks Adrien Lebeau (r.) im Kopfballduell Dresdens Tony Menzel

NDR-Sport Hansa Rostock empfängt Dynamo Dresden zum Klassiker - Herausforderung für Polizei

Stand: 21.02.2025 12:30 Uhr

Fußball-Drittligist Hansa Rostock empfängt am Sonnabend den Tabellenzweiten Dynamo Dresden zum ostdeutschen Traditionsduell. Der FCH will sich nach der Schmach in Mannheim rehabilitieren. Der NDR zeigt das Spiel ab 14 Uhr live im TV und bei NDR.de. Die Polizei steht vor einer großen Herausforderung.

Nach dem desaströsen Auftritt bei der 0:5-Klatsche beim SV Waldhof Mannheim haben die Rostocker etwas gut zu machen. Es war der mit Abstand schwächste Hansa-Auftritt, seit Trainer Daniel Brinkmann an der Ostsee übernommen hat. Vor dem traditionsreichen Ostduell gegen Dynamo Dresden am Sonnabend (14 Uhr, live im TV und im Livestream bei NDR.de) einfach zur Tagesordnung übergehen? Für den Coach nicht möglich. Er sei die "Tage danach nicht so gut ansprechbar gewesen, auch wenn ich gleich wieder optimistisch sein möchte". Seine selbstverordnete Therapie gegen den Frust: Er ging zu Hause Holzhacken.

Hansa hat Mannheim-Klatsche aufgearbeitet

Es habe "einiges aufzuarbeiten" gegeben, sagte Brinkmann. "Wir haben das Spiel auseinandergenommen und uns auch die Frage gestellt, wie es sein kann, dass wir ein Spiel mit fünf Gegentoren verlieren." Ähnlich wie beim 1:4 gegen Wiesbaden sei das "einfach zu viel".

Der 39-Jährige kritisierte, ohne konkrete Szenen zu benennen, das Verhalten seines Teams in Teilen als "grob fahrlässig", "naiv" und "individuell von der Qualität nicht gut". Unter anderem in Einzelgesprächen habe man versucht, die Begegnung aufzuarbeiten und "an den Themen zu trainieren".

"Wen das nicht packt, der soll aufhören mit Fußball."
— Hansa-Trainer Daniel Brinkmann

Auf der anderen Seite sei es in der Woche aber auch darum gegangen, "wie wir für so ein Spiel einen Neustart hinbekommen, einen Reset-Knopf drücken". Das auch, um mit Optimismus in die Partie gegen den Tabellenzweiten gehen zu können. Nach der Aufarbeitung freue er sich "unglaublich auf das Spiel" - es sei nach seiner Anstellung im November die erste Begegnung gewesen, nach der er geschaut habe, wann sie angesetzt ist.

"Das ist ein besonderes Spiel für die Region, für die Spieler, für mich", sagte der gebürtige Nordrhein-Westfale - auch und gerade wegen der langen Tradition, wegen der vielen gemeinsamen Jahre in der DDR-Oberliga. "Wen das nicht packt, der soll aufhören mit Fußball." Das Ostseestadion ist mit 26.000 Zuschauern ausverkauft.

Dynamo hat den besten Angriff der 3. Liga

Die Motivation ist groß, dennoch wird ein Sieg gegen Dresden, das Team mit dem besten Angriff der Liga (49 Treffer), nicht einfach. "Sie wirken sehr eingespielt", sagte Brinkmann. Insbesondere auf die Flanken gelte es zu achten und eine gute "Boxverteidigung und Robustheit" zu haben. Er habe bei der SGD in der Analyse auch Schwachstellen erkannt, wie er diese attackieren möchte, wollte er aber nicht preisgeben.

Statistisch macht aus Rostocker Sicht Hoffnung, dass der FCH auf die letzten vier Pleiten stets einen Sieg folgen ließ. Weniger verheißungsvoll ist hingegen die Gesamtbilanz: In 67 Duellen gelangen Rostock nur 17 Siege, während Dynamo auf 27 Erfolge kommt (bei 23 Unentschieden). Seit der Wiedervereinigung konnten die Mecklenburger gar erst drei Siege feiern - und der letzte Sieg vor heimischer Kulisse liegt bereits 14 Jahre zurück.

Gelingt es dem Brinkmann-Team, den "Reset-Knopf" zu finden - und zu drücken -, könnte es mit dem ersten Heimsieg gegen die Sachsen seit jenem 1:0 im April 2011 klappen.

Erschwerte Umstände für die Polizei

Für die Polizei wird das Hochrisikospiel zu einer großen Herausforderung. Denn parallel zu dem brisanten Ostduell finden in der Rostocker Innenstadt nicht nur eine AfD-Kundgebung plus Gegendemonstration am Tag vor der Bundestagswahl statt. Wegen Oberleitungsarbeiten kann zudem der Rostocker Hauptbahnhof am Sonnabend von mehreren Bahnlinien nicht angefahren werden.

Konkret bedeutet dies: Die rund 2.800 Dresdener Fans werden größtenteils in Autos und Bussen anreisen und deshalb nicht so geordnet und planbar ankommen, wie die Polizei das sonst bei solchen Spielen kennt.

Mögliche Aufstellungen:

FC Hansa Rostock: Uphoff - Manu, Gürleyen, Rossipal - Mejdr, Pfanne, Schuster, Neidhart - Fröling, Lebeau - Haugen
Dynamo Dresden: Schreiber - Sterner, Hoti, Bünning, Risch - Casar - Hauptmann, Menzel - Lemmer, Daferner, Baur

Dieses Thema im Programm:
Nordmagazin | 20.02.2025 | 19:30 Uhr