Guter Saisonstart von 96 Bei Hannover liegt die Ruhe in der Kraft - auch in Paderborn
Mit zehn Zählern aus fünf Spielen ist Fußball-Zweitligist Hannover 96 gut in die Saison gestartet und hat vor dem heutigen Gastspiel in Paderborn Ruhe im Vereinsumfeld. Doch auch im Vorjahr sah es bei den Niedersachsen zunächst nach einer positiven Entwicklung aus.
Nach zwölf Spieltagen rangierte die Mannschaft von Trainer Stefan Leitl auf Platz drei, trotzte anschließend Spitzenreiter FC St. Pauli ein 0:0 ab. Doch diese Nullnummer war der Auftakt zu einer sechs Partien währenden Sieglos-Serie, die 96 bis auf Platz neun abstürzen ließ und die Aufstiegsambitionen schon nach der Hinrunde erheblich gedämpft hatte.
Angstgegner Paderborn?
Unter anderem verloren die Niedersachsen in dieser Phase 0:1 beim SC Paderborn, der sich zu einer Art Angstgegner entwickelt hat: Von zehn Duellen gewann 96 erstmals im Mai diesen Jahres eines (3:2), in Paderborn hagelte es hingegen in fünf Spielen fünf Niederlagen, darunter vier ohne einen eigenen Torerfolg.
Hannover 96 bislang nur zu Hause eine Macht
Dass diese Negativserie heute Abend (18.30 Uhr, im NDR Livecenter) endet, ist kein Selbstgänger, denn zum einen ist der SCP noch ungeschlagen, zum anderen fußt der gute 96-Saisonstart allein auf der Heimstärke der "Roten" (drei Siege). Auswärts gelang in drei Partien - inklusive dem peinlichen Pokal-Aus beim Drittligisten Arminia Bielefeld - kein Sieg und kein einziger Treffer.
"Jessicolo" macht Leitl Hoffnung
Die Ausbeute der 96-Angreifer Nicolo Tresoldi und Jessic Ngankam ist mit je einem Torerfolg zwar ebenfalls noch ausbaufähig, doch Trainer Leitl zeigte sich nach dem jüngsten 3:1-Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern sehr angetan vom Sturmduo, das gegen die Pfälzer erstmals gemeinsam als Doppelspitze randurfte.
Der 96-Coach lobte vor allem die Energie, die "Jessicolo" auf den Platz gebracht hätten: Es werde für die Zukunft "ein wichtiger Schlüssel sein, diese Energie konstant aufs Feld zu bekommen, um in unser Spiel zu kommen". Mit anderen Worten: Tresoldi und Ngankam dürften in Paderborn wieder in der Startelf stehen.
Leitl-Lob für Neuzugang Wdowik
In Neuzugang Bartlomiej Wdowik hat Leitl einen weiteren Hoffnungsträger: Der polnische Nationalverteidiger, der erst am "Deadline-Day" vom portugiesischen Erstligisten SC Braga ausgeliehen worden war, rechtfertigte gegen Kaiserslautern mit zwei Torbeteiligungen das Vertrauen des Trainers: "Er hat einfach sehr viel Ruhe am Ball, ein gutes Passspiel und ein hohes Spielverständnis. Zwei Assists im ersten Startelfspiel, da kann man von einem gelungenen Debüt sprechen."
96 dank starker Defensive stabil
Wdowik füllt auf der linken Abwehrseite die Lücke, die Bright Arrey-Mbi (Braga) und Derrick Köhn (erst Istanbul, jetzt Werder Bremen) hinterlassen hatten. Der 23-Jährige wird die ohnehin schon starke Defensive, die bislang nur zwei Gegentore in fünf Ligaspielen zuließ, weiter stabilisieren.
Zudem hat das Team bereits bewiesen, mit Rückschlägen umgehen zu können. Dem enttäuschenden 0:0 bei Aufsteiger Münster und dem Pokal-Aus ließ das Leitl-Team einen 1:0-Erfolg gegen den HSV folgen. Es spricht vieles dafür, dass in Hannover die Ruhe noch eine Weile anhält.
Mögliche Aufstellungen:
SC Paderborn: Boevink - Scheller, Götze, Brackelmann - Obermair, Castaneda, Herrmann, Zehnter - Bilbija, Michel - Kostons
Hannover 96: Zieler - Muroya, Neumann, Halstenberg, Wdowik - Christiansen, Leopold - Lee, Rochelt - Ngankam, Tresoldi
Dieses Thema im Programm:
Sport aktuell | 20.09.2024 | 21:17 Uhr