Die Malizia - Seaexplorer auf See

NDR-Sport Foil-Bruch! Herrmanns Malizia kollidiert mit "unbekanntem Objekt"

Stand: 16.01.2025 15:03 Uhr

Nächster Schlag für Boris Herrmann bei der Vendée Globe: Der Hamburger Skipper hat ein gebrochenes Backbordfoil an seiner Malizia - Seaexplorer. Das meldete er seinem Team und der Rennleitung am Donnerstag.

Er sei, so heißt es in einer Mitteilung des Teams Malizia, mit einem "unidentifizierten Objekt" kollidiert. Der Unfall habe sich um 3.31 Uhr (MEZ) in der Nacht vor der Nordostküste Brasiliens ereignet.

Herrmann, der aktuell auf Rang zehn unterwegs ist, blieb unverletzt. Nach einer ersten Inspektion des Bootes sei allerdings klar gewesen, dass der Foil-Schaden irreparabel sei. Der Rest des Bootes aber weise keine offensichtlichen Schäden auf - Herrmann könne weiter segeln.

"Entscheidend wird sein, ob er in der Lage ist, das gebrochene Foil maximal weit in den Rumpf hineinzuziehen."
— NDR Segelexperte Tim Kröger

"Das ist neben dem Mast- und Ruderbruch das Schlimmste was einem bei so einem Boot passieren kann", sagte NDR Segelexperte Tim Kröger. "Entscheidend wird sein, ob er in der Lage ist, das gebrochene Foil maximal weit in den Rumpf hineinzuziehen, weil das beschädigte Foil nicht mehr nutzbar und damit nur ein riesiger Wasserwiderstand ist."

Würde er es schaffen, "das Foil komplett einzuziehen, wäre das das Optimum". Andersherum bestehe, so Kröger, auch die Gefahr, dass ihm genau das nicht gelingt, weil am gebrochenen Foil viel Karbon abgeplatzt und nun ausgefranst ist. Das Foil könnte also gar nicht mehr in die enge Passung gehen und sich verkanten: "Dann kriegt er es nicht mehr vor und zurück."

Nächster Rückschlag für Herrmann

Der Malizia-Skipper befinde sich mit seiner Entscheidung ohnehin "zwischen Baum und Borke. Es gibt keine befriedigende Lösung", sagte Kröger. Zumal auch eine Beschädigung des Rumpfes immer noch möglich sei. Herrmann und die Landcrew erörtern daher seine Optionen.

Für Herrmann, der aktuell noch rund 2.600 Seemeilen vom Ziel vor Les Sables d'Olonne entfernt ist und dessen Ankunft nach aktuellem Stand für kommenden Freitag (24. Januar) erwartet wird, ist es nach einem Schaden an seinem wichtigsten Vorsegel, einer Reparatur am Mast und einem Blitzeinschlag der nächste Rückschlag binnen weniger Tage.

Schon wieder eine Kollision

Bereits bei der Vendée Globe vor vier Jahren hatte der Malizia-Skipper eine schwere Kollision gehabt. Damals war der 43-Jährige kurz vor dem Ziel in der Biskaya mit einem spanischen Fischerboot zusammengestoßen. Sein Boot erlitt Schäden, Herrmann kam aber als Fünfter ins Ziel.

Dieses Thema im Programm:
Sportclub | 15.01.2025 | 13:00 Uhr