
NDR-Sport Eintracht Braunschweig im Kellerkrimi bei Preußen Münster unter Druck
Fußball-Zweitligist Eintracht Braunschweig steht heute beim unmittelbaren Tabellennachbarn Preußen Münster das erste "Endspiel" im Kampf um den Klassenerhalt an. Bei einer Pleite würde der Rückstand auf den ersten sicheren Nichtabstiegsplatz auf sechs Punkte anwachsen.
Es soll ungemütlich werden. Kalt und regnerisch. Für den Tabellen-16. aus Braunschweig geht es also beim häufig zitierten "Fritz-Walter-Wetter" ums Eingemachte. Natürlich, eine Niederlage würde nicht gleichbedeutend mit dem Abstieg sein. Aber bei dann sechs Zählern Rückstand auf den aktuell Tabellen-15. Münster und einem Restprogramm, in dem es mit Ausnahme von Schlusslicht Jahn Regensburg ausnahmslos gegen Mannschaften aus der ersten Tabellenhälfte geht, würde sich die Lage für die Niedersachsen noch einmal erheblich verkomplizieren.
BTSV-Trainer Scherning: "Brutal wichtiges Spiel"
Dementsprechend versucht Coach Daniel Scherning auch gar nicht erst, die Bedeutung der Partie heute (13.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) herunterzuspielen. "Es ist ein brutal wichtiges Spiel. Nicht nur für uns, auch für den Gegner. Und es ist ein Spiel, in dem es um viel geht, gerade in Richtung Tabellenplatz 15", sagte der 41-Jährige.
Scherning unter genauer Beobachtung
Dass Scherning trotz der schlechten Bilanz von nur 23 Zählern aus 26 Begegnungen und einer katastrophalen Tordifferenz (24:49 Treffer) noch im Amt ist - das ist durchaus überraschend und nicht branchenüblich. Aber mit dem Klassenerhalt in der vergangenen Serie, der einem Fußball-Wunder glich, hat sich der gebürtige Paderborner viel Kredit an der Hamburger Straße erarbeitet.
Aber - und dieses Aber wird mit jeder Pleite bedeutungsschwangerer - nun zählen auch für Scherning nur noch Siege. Schon nach dem 1:5-Debakel gegen die Hertha aus Berlin wurde im Vorstand über den Trainer diskutiert. Vielleicht ein letztes Mal wurde ihm das Vertrauen ausgesprochen. Gegen Münster könnte das Motto für ihn "Siegen oder Fliegen" sein, auch wenn die Partie von den Clubverantwortlichen nicht als "Endspiel" für den Coach tituliert wurde. Zumindest nicht öffentlich.
Druck auf Eintracht höher als auf Preußen
Mit einem Erfolg in Münster würde der Himmel über Braunschweig zwar noch immer nicht voller Geigen hängen. Aber drei Punkte in der Baustelle Preußenstadion wären zumindest ein Lebenszeichen von der Eintracht in einer Art "Mutter aller Kellerduelle".
"Wir sind zusammen schon durch Phasen gegangen, die ähnlich waren. Und wir haben es immer wieder geschafft, den Turnaround hinzubekommen. Diesen Glauben daran habe ich auch jetzt."
— BTSV-Coach Daniel Scherning
Bleibt noch die große Frage der Herangehensweise in einer Partie, für die ein einst recht bekannter deutscher Torsteher namens Oliver Kahn wohl das Motto: "Eier, wir brauchen Eier", ausgegeben hätte. Braunschweig braucht beim Blick aufs Tableau die Zähler eigentlich dringender als Münster und müsste daher - ebenfalls eigentlich - die Rolle des Spielgestalters einnehmen wollen. Aber eben nur "eigentlich". Zumindest wenn es nach Scherning geht. "Ich sehe da keinen Unterschied. Auch wenn sie uns die Rolle so zuschieben werden. Wir wollen in der Liga bleiben, sie wollen in der Liga bleiben", sagte der Coach.
Mögliche Aufstellungen:
Preußen Münster: Schenk - ter Horst, Scherder, Koulis, Schad - Bazzoli, Hendrix, Pick, Mees, Lorenz - Fridjonsson
Eintracht Braunschweig: Hoffmann - Nikolaou, Jaeckel, Ehlers - Dräger, Baas, Köhler, Di Michele Sanchez, Tempelmann, Philippe, Polter
Dieses Thema im Programm:
Sportclub | 30.03.2025 | 22:50 Uhr