Dramatisches Nordduell Hannover-Burgdorf ringt Flensburg-Handewitt nieder
Handball-Bundesligist TSV Hannover-Burgdorf hat am Sonntag ein packendes Nordduell gegen die SG Flensburg-Handewitt mit 31:30 (15:15) für sich entschieden. Für die "Recken" war es bereits der sechste Sieg in Folge.
Direkt nach der Schlusssirene war erst einmal Durchatmen angesagt. Viele Fans dürften sich gedacht haben: "Wow, was für ein Spiel!" Und in der Tat ging es rauf und runter in diesem Nordduell, das zugleich und vollkommen zu Recht die Top-Partie des Spieltags war.
Die TSV-Mannschaft um Top-Torschütze Renars Uscins (acht Tore) rang die SG Flensburg-Handewitt nieder und ist mit der starken Ausbeute von 12:2 Punkten Tabellenzweiter. Das Team von Trainer Christian Prokop ist auf einem guten Weg, zu einem Anwärter auf die Meisterschaft zu werden. "Am Ende fühlt sich das überragend an. Nach so einem Riesenkampf gegen eine Top-Mannschaft wieder mit zwei Punkten dazustehen, ist etwas Besonderes", bilanzierte Uscins.
Dagegen hat die SG im Titelrennen nach dem Remis in Gummersbach und der Heimniederlage gegen den SC Magdeburg den nächsten Rückschlag hinnehmen müssen.
Flensburgs Hansen stark an alter Wirkungsstätte
Die Anfangsphase stand klar im Zeichen einer starken Defensivleistung der Gastgeber. Flensburg tat sich schwer gegen die aggressive Deckung der "Recken", bei denen Lukas Stutzke und Justus Fischer im Mittelblock ein Bollwerk bildeten und durch Balleroberungen wiederholt Tempo-Gegenstöße einleiteten. Und da noch Konsequenz im Abschluss hinzukam, hieß es nach gut vier Minuten 4:1 für die Niedersachsen.
Die SG benötigte Lösungen - und sie fand sie. Das Angriffsspiel wurde in die Breite verlagert. Vor allem über Rechtsaußen kamen die Gäste in der Folgezeit zum Erfolg: Johan Hansen steuerte an früherer Wirkungsstätte fünf Treffer zur 10:8-Führung (22.) bei. Auch eine jetzt entschlossenere Defensive und Keeper Kevin Möller mit guten Paraden trugen zum Vorsprung bei. Aber die TSV, bei der Simon Gade im Tor Joel Birlehm ersetzte (15.), kam wieder heran. Zur Pause war beim Stand von 15:15 alles offen.
Dramatische Schlussphase in einem packenden Nordduell
Uscins, der im ersten Abschnitt noch unter seinen Möglichkeiten geblieben war, drehte zu Beginn des zweiten Abschnitts auf und erzielte drei Treffer in den ersten sechs Minuten. Es blieb ein packendes Spiel. Hannover strahlte einen enormen Willen aus, doch die Flensburger, bei denen nun Benjamin Buric im Tor stand, ließen sich nicht abschütteln. Zwei Minuten vor Ultimo hieß es 30:30.
TSV Hannover-Burgdorf - SG Flensburg-Handewitt 31:30 (15:15)
Tore TSV Hannover-Burgdorf: Uscins 8, Steinhauser 7/1, Fischer 5, Kulesch 4, Solstad 3, Büchner 2, Hanne 1, Stutzke 1
Tore SG Flensburg-Handewitt: Jakobsen 9/3, J. Hansen 6, Larsen 4, Pytlick 4, Kirkelökke 3, Golla 1, Gottfridsson 1, Jörgensen 1, L. Möller 1
Zuschauer: 9.900
Strafminuten: 2 / 2
Als Birlehm einen Wurf von Niclas Kirkelökke parierte, hatten die "Recken" es in der Hand - und Fischer traf zum umjubelten 31:30. SG-Trainer Nicolej Krickau nahm sofort die Auszeit, 35 Sekunden blieben noch. Mads Mensah Larsens Anspiel misslang, und kurz darauf ertönte die Schlusssirene, doch Flensburg hatte noch einen Freiwurf.
Lasse Möller trat an und scheiterte mit seinem Wurf an Birlehm. Direkt danach stieg die große Siegesfeier der TSV. "Wir hatten es einfach nicht verdient, weil uns Hannover mit seiner Abwehr vor große Aufgaben gestellt hat, die wir nicht lösen konnten", sagte SG-Kapitän Johannes Golla.
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Sportclub | 20.10.2024 | 22:50 Uhr