NDR-Sport DHB-Pokal: THW Kiel will sich gegen Gummersbach den Traum von Köln erfüllen
Handball-Rekordmeister THW Kiel empfängt am Donnerstag seinen Bundesliga-Rivalen VfL Gummersbach zum Viertelfinal-Duell im DHB-Pokal. Bei einem Erfolg gegen die Bergischen würden die Schleswig-Holsteiner erstmals seit dem Umzug des Final Four nach Köln wieder in der Vorschlussrunde stehen.
In den vergangenen beiden Jahren waren die Kieler nur Zuschauer, als in der Domstadt der Champion ausgespielt wurde. 2022 bei der letztmaligen Austragung des Finalturniers in Hamburg hatten die "Zebras" den "Pott" an die Förde geholt. Nun will der THW mit einem Sieg am Donnerstagabend (19 Uhr) gegen Gummersbach das Ticket für den Showdown um den Pokal am 12. und 13. April in Köln-Deutz buchen.
"Diesmal wollen wir unbedingt dabei sein, das ist unser großes Ziel - und Köln unser Traum, den wir uns gemeinsam mit unseren Fans erfüllen möchten", sagte Kapitän Domagoj Duvnjak. Für den Kroaten ist es möglicherweise die letzte Chance, mit den Kielern noch einmal das Final Four zu erreichen. Sein Vertrag läuft im Sommer aus.
Der 36-Jährige hatte zuletzt zwar betont, sich eine Verlängerung vorstellen zu können. Ob die THW-Verantwortlichen aber über das Saisonende hinaus mit ihm planen, ist noch nicht öffentlich kommuniziert worden.
Wiencek erwartet ein "enges, heißes Spiel"
Auch die Zukunft von Kreisläufer Patrick Wiencek bei den "Zebras" ist völlig offen. Klar ist nur, dass entweder er oder der aktuell verletzte Hendrik Pekeler einen neuen Vertrag erhalten werden. Die Tendenz sprach vor der Verletzung seines Nebenmannes eher gegen Wiencek. Er sammelte weitaus weniger Einsatzminuten als Pekeler. Trotz oder vielleicht gerade wegen seiner ungeklärten Situation über die Serie hinaus fiebert der 34-Jährige dem Duell mit Gummersbach besonders entgegen.
"Es ist gut, dass wir gegen solch einen starken Gegner ein Heimspiel haben. Für beide Mannschaften geht es um alles. Ich erwarte ein enges, heißes Spiel", sagte "Bamm-Bamm", wie der 2,01 Meter große Kreis-Koloss auch gerufen wird. Beim bis dato letzten Pokalvergleich beider Teams 2010 trug der gebürtige Duisburger noch das Gummersbacher Trikot - und hatte anschließend Grund zum Jubeln. Denn der VfL bezwang der THW mit 35:28.
Den Pokal holte Wiencek dann allerdings erst nach seinem Wechsel zwei Jahre später zu den "Zebras". Bis dato schlagen vier Triumphe für ihn mit dem Rekordchampion in dem Wettbewerb zu Buche. Um Sieg Nummer fünf ein Stück näher zu kommen, hofft der Routinier auf die Unterstützung des Publikums: "Unsere 'weiße Wand' kann wie zuletzt gegen Hannover ein entscheidender Faktor werden."
THW erneut ohne Stamm-Quartett
Allerdings müssen die Schleswig-Holsteiner wie bereits in der Bundesliga-Partie gegen die TSV Hannover-Burgdorf erneut auf wichtige Stützen verzichten. Neben Pekeler fallen auch die Rückraum-Asse Harald Reinkind, Nikola Bilyk und Elias Ellefsen á Skipagötu weiter aus. Der THW wird über das Kollektiv kommen müssen, um einen äußert unangenehmen Gegner in die Knie zu zwingen.
"Gummersbach hat eine richtig starke Mannschaft", sagte Kapitän Duvnjak und erinnerte mahnend an die 29:40-Klatsche im Rückrundenspiel der vergangenen Serie. Die Kieler sind also gewarnt. Und sie haben diesmal ein Heimspiel. Zwei Umstände, die dafür sprechen, dass es diesmal anders läuft und sie das ersehnte Ticket nach Köln buchen können.
Dieses Thema im Programm:
NDR 2 Sport | 19.12.2024 | 23:03 Uhr