Leif Tissier (Handball Verein Hamburg, 07), Eric Johansson (THW Kiel, 21)

NDR-Sport DHB-Pokal: THW Kiel heute vor schwerer Aufgabe beim HSV Hamburg

Stand: 03.10.2024 10:15 Uhr

Handball-Rekordmeister THW Kiel muss heute um 15 Uhr beim HSV Hamburg antreten. Vor einem Jahr gab es am Tag der Deutschen Einheit das Pokal-Aus. Die Kieler sind gewarnt - auch weil der HSVH zuletzt in der Bundesliga zweimal in Folge siegte.

Abergläubische THW-Fans haben es in diesen Tagen nicht leicht. Zuerst war da diese sonderbare Auffälligkeit in der Duellbilanz mit der MT Melsungen. Am vergangenen Donnerstag kassierten die Kieler in eigener Halle durch ein 21:25 gegen die Nordhessen ihre zweite Niederlage im vierten Spiel der neuen Bundesliga-Saison. Duplizität der Ereignisse: In der vergangenen Saison hatten die "Zebras" auch schon zu Hause gegen Melsungen (30:35) verloren - ebenfalls am vierten Spieltag!

Vor einem Jahr THW-Pokal-Aus gegen Wetzlar

Und jetzt steht der DHB-Pokal an, in welchem für die "Zebras" in der vergangenen Saison ganz schnell Schluss war. Die Mannschaft von Trainer Filip Jicha verlor damals überraschend gegen die HSG Wetzlar. Datum: 3. Oktober, Tag der Deutschen Einheit, 15 Uhr. Und der Spieltag für die schwere Zweitrundenaufgabe beim Liga-Konkurrenten HSV Hamburg ist, man ahnt es schon, der 3. Oktober um 15 Uhr! Da wird doch nicht...?

Dahmke: "Wissen, dass es um alles geht"

"Nein!", geben die Kieler zu verstehen! Zumindest wollen sie alles dafür tun, dass es keine unerfreuliche Neuauflage für schwarz-weiße Tristesse am Feiertag gibt. "Wir wissen, dass es Donnerstag um alles geht, dass wir uns zurückkämpfen und alles in dieses Spiel reinlegen müssen, damit wir im Pokal erfolgreicher sind als letztes Jahr", sagte THW-Linksaußen Rune Dahmke.

"Wir werden ein unglaubliches Tempo gehen müssen."
— THW-Linksaußen Rune Dahmke

"Die Hamburger haben in der Liga einen guten Lauf, aber wir haben auch eine hohe Qualität. Wir werden beim HSV aus einer guten Abwehr heraus ein unglaubliches Tempo gehen müssen, um am Ende erfolgreich zu sein."

Hamburg in der Liga besser platziert als Kiel

Für die personell geschwächte Kieler Mannschaft ist es der Auftakt zu einem strammen Programm im Monat Oktober. In drei Wettbewerben stehen neun Partien in 26 Tagen an. Jicha spricht voller Respekt vom Pokal-Gegner Hamburg, der in der Bundesliga-Tabelle besser platziert ist als sein eigenes Team. Der HSVH ist mit 5:3 Punkten Achter, Kiel mit 4:4 Zählern lediglich Zehnter. Für Jicha bilden Spielmacher Leif Tissier, der Halbrechte Jacob Lassen und Kreisläufer Niklas Weller die entscheidende Achse beim Gegner.

HSVH zuletzt mit zwei Bundesligasiegen in Folge

"Diese Kombination ist sehr unangenehm zu spielen. Dazu kommen eine massive Abwehr und gute Torhüter dahinter", so der tschechische Coach. Ihm imponiere, mit welcher Klarheit die Mannschaft auf dem Feld agiere. Anders als Kiel geht Hamburg mit ordentlich Rückenwind in die Partie, in der Liga gelangen zuletzt zwei Siege in Folge: zuerst ein 31:30 beim Aufsteiger 1. VfL Potsdam, danach ein 30:26-Heimsieg gegen den TBV Lemgo Lippe.

Haug nach Rückkehr großer Rückhalt in Hamburg

In letzterer Partie erwies sich der von einem Kreuzbandriss wiedergenesene norwegische Schlussmann Robin Haug als Rückhalt. "Ich freue mich über einen schönen Einstand von Robin, dass er in seinem ersten Heimspiel so wichtige Paraden beisteuern konnte", sagte HSVH-Trainer Torsten Jansen. Sollte Haug gegen Kiel erneut so auftrumpfen, könnte es für die "Zebras" eine sehr hohe Herausforderung werden, die Pokalhürde HSVH auch zu überspringen.

HSV-Trainer Baumgart als Achtelfinal-Losfee

Mit der Entscheidung im Pokal-Nordduell, ob nun über die reguläre Spielzeit oder mit Verlängerung oder gar Siebenmeterwerfen, ist es am Donnerstag noch nicht getan. Im Anschluss an die Partie findet die Auslosung der Achtelfinals (13./14. November) statt - mit Steffen Baumgart, dem Trainer der Fußball-Zweitligisten Hamburger SV, als Losfee.

Dann werden neben den Siegern der 13 Zweitrundenpartien auch die drei Clubs im Lostopf sein, die in der vergangenen Saison den Pokalwettbewerb auf den Plätzen eins bis drei abgeschlossen haben und dadurch im Wettbewerb der Saison 2024/2025 später einsteigen dürfen: Titelverteidiger SC Magdeburg, die MT Melsungen und die drittplatzierte SG Flensburg-Handewitt.

Dieses Thema im Programm:
Hamburg Journal | 03.10.2024 | 19:30 Uhr