Biathlon: Justus Strelow aus Deutschland beim Anschießen.

Biathlon | Weltcup Strelow führt deutsche Single-Mixed-Staffel aufs Podest

Stand: 12.01.2025 13:00 Uhr

Im fünften Rennen hat es endlich geklappt: Justus Strelow und Selina Grotian sind beim Heimweltcup in Oberhof in der Single-Mixed-Staffel zum ersehnten Podestplatz gelaufen.

Das deutsche Duo beendete das Rennen am Sonntag (12. Januar) nach elf Nachladern mit 24,9 Sekunden Rückstand auf Rang drei. Die Finnen Tero Seppälä und Suvi Minkkinen gewannen nach fünf Nachladern in 39:17,1 Minuten völlig überraschend vor den französischen Sprintsiegern Quentin Fillon Maillet und Paula Botet (8/+5,8 Sekunden). Für die deutschen Biathleten war es nach zuvor insgesamt enttäuschenden Ergebnissen in den Einzelrennen der erste Podestplatz in Oberhof.

Strelow glänzt am Schießstand

Gerade Strelow konnte auf ganzer Linie überzeugen. Der 27-Jährige aus Dippoldiswalde brauchte für seine 20 Schuss nur einen Nachlader und konnte damit auch die Wackler von Teamkollegin Grotian am Schießstand (10 Nachlader) ausbügeln.

"Ich hätte mir ein Podium nur erträumen können", lachte Grotian im Anschluss im ZDF-Interview. "Der Justus hat einen mega Job gemacht." Strelow selbst kam vor den feiernden Fans ebenfalls kaum aus dem Strahlen heraus: "Es war einfach ein geiler Tag vor so vielen Fans."

Biathlon: Selina Grotrian aus Deutschland (vorn) geht nach dem Wechsel mit Justus Strelow aus Deutschland (r) auf die Strecke.

Biathlon: Selina Grotrian aus Deutschland (vorn) geht nach dem Wechsel mit Justus Strelow aus Deutschland (r) auf die Strecke.

Strelow beginnt stark, Grotian wackelt

Strelow startete vielversprechend und konnte sich dank einer fehlerfreien Einlage beim ersten Schießen an die Spitze setzten. Auch im Stehendanschlag brachte er die mit rund 20.000 Fans prallgefüllte Arena am Rennsteig mit fünf weiteren Volltreffern zum Kochen und übergab mit vier Sekunden Vorsprung auf Grotian.

Die 20-Jährige, in der Verfolgung am Vortag starke Fünfte, musste beim ersten Schießen zwar einmal nachladen und verlor die Führung, der Rückstand hielt sich aber in Grenzen. Im Stehen, eigentlich ihre Paradedisziplin, konnte Grotian mit drei Nachladern gerade noch die Strafrunde vermeiden und schickte Strelow mit zwölf Sekunden Rückstand zurück auf die Strecke.

Grotian schrammt an Strafrunde vorbei

Der konnte im Anschluss weiter Boden auf die Franzosen an der Spitze gutmachen und schob sich mit nur einem Nachlader auf Rang zwei. Zudem hatten die Techniker gute Arbeit geleistet, Strelow hatte gutes Material unter den Füßen und konnte Sekunde um Sekunde aufholen. Mehr noch: dank einer Schnellfeuereinlage beim vierten Schießen schob sich das deutsche Duo wieder nach ganz vorn.

Mit der Französin Botet im Rücken kam Grotian als erste zum vorletzten Schießen. Doch erneut brauchte sie alle drei Nachlader und fiel auf Platz drei zurück. Bis zum finalen Stehendanschlag konnte Grotian auf der Strecke erneut Sekunden gutmachen und kam fast zeitgleich mit ihren Kontrahentinnen an den Schießstand. Während Minkkinen und Botet fehlerfrei blieben, machte es Grotian einmal mehr unnötig spannend. Wieder räumte sie erst mit dem dritten und letzten Nachlader die letzte Scheibe um. Im Kampf um den Tagessieg konnte sie damit nicht mehr eingreifen. Rang drei geriet dennoch nicht mehr in Gefahr.

Voigt nicht mehr dabei

Beim Single-Mixed-Rennen zum Auftakt der Saison in Kontolahti war Strelow noch gemeinsam an der Seite von Vanessa Voigt auf Platz drei gelaufen. Die 27-Jährige stieg bei ihrem Heimweltcup aber bereits nach dem Sprint aufgrund gesundheitlicher Probleme aus.

Voigt hatte sich schon beim letzten Weltcup 2024 in Le Grand-Bornand nicht gut gefühlt und auch auf ihren Einsatz bei der World-Team-Challenge auf Schalke verzichtet. Ob sie kommende Woche in Ruhpolding an den Start gehen wird, steht noch nicht fest.

jsc