Handball Champions League SC Magdeburg in Veszprem - verlieren verboten
Die Ausgangslage ist klar: Ein Unentschieden reicht dem SC Magdeburg gegen Veszprem, um den direkten Einzug ins Viertelfinale der Champions League unter Dach und Fach zu bringen. Die Erinnerungen an das Hinspiel dürften allerdings Warnung genug sein.
Das 28:33 aus Magdeburger Sicht zum Auftakt der Gruppenphase im September vergangenen Jahres war schließlich eine eindeutige Sache zugunsten des ungarischen Spitzenklubs. Ein halbes Jahr später stehen die Vorzeichen allerdings anders. Nach dem knappen Erfolg gegen Gruppenprimus Barcelona - dem elften in der Champions League in Serie - ist der SCM in der Pole Position für den direkten Einzug ins Viertelfinale.
Gruppensieg ebenfalls möglich
Nur die ersten beiden Teams einer jeden Gruppe qualifizieren sich direkt für die K.o.-Runde. Magdeburg rangiert derzeit hinter Barcelona auf Platz zwei, Veszprem folgt als Dritter. Entsprechend reicht dem Team von Bennet Wiegert am Donnerstagabend (18:45 Uhr im Audiostream und Liveticker in der SpiO-App und auf sport-im-osten.de) ein Remis für das Weiterkommen. Bei einer Niederlage müsste der Titelverteidiger den Umweg über die Playoffs gehen. Auch der Gruppensieg ist noch möglich, vorausgesetzt Barcelona patzt gegen Montpellier.
Wiegert warnt: "Eine der besten Mannschaften Europas"
Auf derartige Rechenspiele dürfte sich Wiegert allerdings nicht einlassen. Warum auch? Zu konstant waren die Auftritte zuletzt gegen Barcelona und Gummersbach, die den Ausrutscher in der Liga gegen Hannover-Burgdorf vergessen ließen. Magdeburg weiß um seine Stärken - vor allem wenn es darauf ankommt. Gerade in den Schlüsselspielen schaffte der SCM es in den letzten Jahren regelmäßig, noch eine Schippe draufzulegen.
"Den Vorteil, den ich sehe, dass der Weg in ein Final Four deutlich einfacher ist. Ein Überspringen des Achtelfinals und das zweite Spiel im Viertelfinale zu Hause. Das kann sehr entscheidend sein", sagte Wiegert "MDR Sachsen-Anhalt". Darum würde er sich wünschen, "dass wir in Veszprem punkten und uns das Achtelfinale ersparen".
Veszprem und das lange Warten
In der Tat ist der ungarische Rekordmeister aktuell in blendender Form, was 17 Siege aus 17 Ligaspielen eindrucksvoll unterstreichen. Auch in der Champions League soll endlich der große Wurf gelingen, nachdem man viermal im Finale scheiterte - 2002 übrigens gegen den SCM.
Veszprems Trainer Momir Ilic jedenfalls erwartet erneut ein Spitzenspiel. "Ich denke, wenn man jemanden fragt, der dem Handball nahe steht, kann man getrost sagen, dass diese Begegnung sogar als Champions-League-Finale durchgehen könnte". Magdeburg sei "ein Team, das in jeder Situation und überall auf der Welt nach dem Sieg strebt".
Füchse Berlin im Hinterkopf
Das gilt für den SCM auch in der Liga, wo direkt im Anschluss die zweite richtungsweisende Partie wartet. Schon am Sonntag steht das Spitzenspiel gegen die Füchse Berlin (16 Uhr im MDR FERNSEHEN und Livestream in der SpiO-App) an. Setzt es erneut eine Niederlage wie im Hinspiel, dürfte der Titel in weite Ferne rücken. Bei einem Sieg wäre das Rennen wieder offen. Es könnte das zweite Ausrufezeichen binnen weniger Tage werden - vorausgesetzt die Auswärtsfahrt nach Veszprem verläuft nach Plan.
jsc