3. Liga Banner-Ärger: DFB ermittelt gegen Dynamo Dresden
Eine Woche nach dem Urteil des DFB-Sportgerichts wegen eines transfeindlichen Banners von Leverkusener Fans haben Dynamo-Anhänger ein inhaltlich ähnliches Transparent gezeigt. Nun hat der Verband Ermittlungen gegen die SGD eingeleitet.
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat ein Ermittlungsverfahren gegen Dynamo Dresden eingeleitet. Der Verband bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Montag (05.02.2024), dass es dabei neben einer Spielunterbrechung nach einem Investoren-Protest sowie dem Abbrennen von Pyrotechnik auch um ein transfeindliches Banner geht.
Dresdner Fans hatten bei der 1:2-Niederlage gegen den FC Ingolstadt am Sonntag mit einem zweiteiligen Banner gegen den DFB protestiert. Darauf war zu lesen: "Es gibt nur einen lächerlichen DFB... und zwei Geschlechter!" Das Banner widerspricht der zwischen Klub-Vertretern und der Anhängerschaft ausgearbeiteten Dresdner Fancharta. Der Verein äußerte sich zu dem Banner auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Montag zunächst nicht.
Banner bezog sich auf DFB-Urteil gegen Leverkusen
Wegen eines ähnlichen Transparentes war Bundesligist Bayer Leverkusen erst vor einer Woche zu einer Geldstrafe in Höhe von 18.000 Euro verurteilt worden. Beim Spiel gegen Werder Bremen im November 2023 war auf einem Banner zu lesen: "Es gibt viele Musikrichtungen, aber nur 2 Geschlechter." Das Urteil hatte in den sozialen Netzwerken unterschiedliche Reaktionen ausgelöst.
Queerfeindliches Banner von Fans von Bayer Leverkusen
Das DFB-Sportgericht sprach von einem "diskriminierenden und unsportlichen Verhalten". Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz schützt jede Person vor Diskriminierung aufgrund des Geschlechts. Seit Januar 2019 ist im Geburtenregister neben "männlich" und "weiblich" auch die Option "divers" für intersexuelle Menschen möglich.
Protest gegen Investorenpläne sorgt für Spielunterbrechung
Darüber hinaus droht Dynamo eine Geldstrafe für das Fehlverhalten seiner Fans, nachdem zu Beginn der zweiten Halbzeit gegen Ingolstadt unzählige kleine Gummibälle auf den Platz geworfen wurden, um gegen die Investorenpläne der Deutschen Fußball Liga (DFL) zu protestieren. Das Spiel musste daraufhin für zwei Minuten unterbrochen werden.
Für das Verhalten seiner Fans muss Dresden regelmäßig Strafen zahlen. Erst Mitte Januar verurteilte das Sportgericht des DFB den Club wegen des Abbrennens von Pyrotechnik zu einer Geldstrafe in Höhe von 90.000 Euro. Allein in dieser Saison musst der Tabellenzweite der 3. Liga schon fast 110.000 Euro zahlen.
red/dpa