TV-Kommentator Marcel Reif nimmt den Sportmedienpreis von Dieter Kürten entgegen.

Verleihung bei Sportpresseball in Frankfurt Sportpresseball in Frankfurt: Marcel Reif erhält Sportmedienpreis 2024

Stand: 09.11.2024 21:42 Uhr

Fußball-Kommentator Marcel Reif ist beim Sportpresseball in der Alten Oper ausgezeichnet worden. Auch Paralympics-Sieger Markus Rehm und Olympia-Siegerin Isabell Werth wurden geehrt.

Sportjournalist Marcel Reif ist am Samstagabend beim 42. Deutschen Sportpresseball in der Alten Oper in Frankfurt mit dem Preis "Sportmedien" gewürdigt worden. Reif war in seiner Laufbahn unter anderem als Fußball-Kommentator für RTL und Premiere sowie den Nachfolgesender Sky tätig. Seine Laufbahn begann er beim ZDF.

VFS und VDS vergeben Preis

Besonders in Erinnerung ist der 74 Jahre alte Schweizer wegen des Champions-League-Halbfinales zwischen Real Madrid und Borussia Dortmund am 1. April 1998, als kurz vor dem Anpfiff ein Tor umgekippt war. Zusammen mit Moderator Günther Jauch überbrückte er die Zeit und unterhielt das Publikum auf launige Art und Weise, ohne dass auf dem Rasen etwas passiert war.

Der Preis in der Kategorie "Sportmedien" wird beim Sportpresseball seit 2016 vom Verein Frankfurter Sportpresse (VFS) und vom Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) für herausragende Sportberichterstattung vergeben.

Rehm ist "Sportler mit Herz"

Geehrt wurde auch der fünfmalige Paralympics-Sieger Markus Rehm: Er bekam die Auszeichnung als "Sportler mit Herz". "Es ist eine riesengroße Ehre", sagte der 36-Jährige, der bei den Paralympischen Spielen in Paris im Sommer im Weitsprung Gold gewann. Rehm verlor als 14-Jähriger bei einem Wakeboard-Unfall sein rechtes Bein unterhalb des Knies. Anschließend entwickelte er sich zu einem der erfolgreichsten Parasportler Deutschlands. Bei Paralympischen Spielen holte Rehm bislang fünf Goldmedaillen - vier davon im Weitsprung, eine mit der 4x100-Meter-Staffel.

Rehm sei aber nicht nur sportlich extrem erfolgreich, sondern nutze seine berufliche Expertise und Bekanntheit, um sich für Barrierefreiheit starkzumachen, erklärten die Veranstalter des Sportpresseballs. Er fordere die Gesellschaft auf zu hinterfragen, wie sie über Inklusion und Teilhabe denke.

"Auszeichnungen sind Dinge, die kann man sich selber gar nicht verdienen. Medaillen, die verdient man sich selber - über Arbeit und Training", sagte Rehm und fügte hinzu: "So eine Verleihung ist natürlich etwas ganz Besonderes, weil das entscheiden andere Menschen, die glauben, dass man würdig ist, so einen Preis zu erhalten." Die Ehrung "Sportler mit Herz" gibt es beim Deutschen Sportpresseball seit mehr als 20 Jahren.

Isabell Werth als "Legende des Sports" ausgezeichnet

Die achtmalige Dressur-Olympiasiegerin Isabell Werth ist derweil als "Legende des Sports" geehrt worden. "Das ist eine große Ehre und insbesondere, wenn ich sehe, in welchem großartigen Kreis ich mich da bewege", sagte die 55-Jährige.  Bei den Olympischen Spielen in Paris im Sommer gewann Werth mit dem Team Gold und im Einzel Silber. Mit nun acht Gold- und sechs Silbermedaillen ist sie die erfolgreichste deutsche Teilnehmerin bei Olympia.

Ob Werth auch in vier Jahren in Los Angeles an den Start geht, ist offen. "Wir warten mal in Ruhe ab - Jahr für Jahr. Und dann schauen wir mal", sagte Werth über die mögliche Fortsetzung ihrer Karriere bis 2028. Die Dressurreiterin war seit 1992 in Barcelona bei sieben Olympischen Spielen dabei.

"Legende des Sports"wird auf dem Deutschen Sportpresseball seit 2007 vergeben. Die Veranstalter würdigen damit das Lebenswerk herausragender Persönlichkeiten, die für ihre legendären sportlichen Leistungen ausgezeichnet werden, sich aber auch mit karitativem Engagement aktiv in die Gesellschaft einbringen.  Ausgezeichnet wurden unter anderem schon der frühere Fußball-Weltmeister Philipp Lahm, die ehemaligen Biathlon-Asse Magdalena Neuner und Laura Dahlmeier, Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Katarina Witt, der frühere Wimbledonsieger Boris Becker sowie Ex-Triathlonstar Jan Frodeno.