Training der Dolphins. Runningback Salvon Ahmed (M) mit einem Laufspiel neben Quarterback Tua Tagovailoa (l).

Jetlag, Sightseeing und Grüne Soße NFL-Stars der Miami Dolphins in Frankfurt: Jetlag, Sightseeing und Grüne Soße

Stand: 01.11.2023 18:33 Uhr

Die Miami Dolphins sind als erstes NFL-Team in Frankfurt gelandet. Das Training wird streng bewacht, das Team zeigt sich hingegen nahbar. Quarterback Tua Tagovailoa hat sich gleich an seinem ersten Tag in ein Frankfurter Nationalgericht verliebt.

Von Gerald Schäfer

Es geht geschäftig zu auf dem Bornheimer Hang. Aus riesigen Boxen dröhnt laute Rap-Musik, auf dem Trainingsfeld tummeln sich dutzende Football-Spieler, neben dem Feld beinahe genauso viele Journalisten. Die Stimmung ist gelöst beim Trainingsauftakt der Miami Dolphins in Frankfurt, zumindest bei den meisten.

Einem der Coaches missfällt, was seine Jungs ihm bei der Übungseinheit anbieten. Er lässt es sie lautstark wissen: "Different country, same shit!", brüllt er über die Musik hinweg. "Anderes Land, selber Mist!"

Die Dolphins sind nicht nur auf Klassenfahrt in Frankfurt. Sie haben am Sonntag (15.30 Uhr) ein wichtiges Liga-Spiel gegen die Kansas City Chiefs, den Titelverteidiger in der National Football League, die zum ersten Mal in Frankfurt gastiert. Beide Teams haben bislang sechs Siege und zwei Niederlagen auf dem Konto. Das Aufeinandertreffen von zwei der besten Offensiven der Liga wird für beide ein Gradmesser. Entsprechend streng ist der Vorbereitungsplan der Dolphins.

Klare Ansagen, wenig Zeit

Der Bornheimer Hang wird von der Polizei bewacht. Spürhunde schnüffeln sich regelmäßig über das Gelände. Mitarbeiter der Dolphins machen klare Ansagen, was die Presse zu tun und zu lassen hat. "Keine Handy-Videos mehr", "Das war es für heute", "Alle wieder ins Gebäude". Im ersten Stock werden die Rollläden runtergelassen, damit das Geheimtraining auch wirklich geheim bleibt.

Dolphins in Bornheim: Schnitzel & Green Sauce | hessenschau Sport vom 01.11.2023

Auch Trainer Mike McDaniel hat seit seiner Ankunft am frühen Dienstagmorgen noch nicht viel gesehen von seinem ersten Trip über den Atlantik. "Ich habe geschlafen, bin aufgewacht und habe mir Filmmaterial angeschaut", fasst der 40-Jährige sein bisheriges Frankfurt-Erlebnis zusammen. Immerhin habe er es zwei Mal zu Meetings bis in den ersten Stock des Hotels geschafft, fügt er ironisch an. Dabei habe er Geschichte im Hauptfach studiert und sei durchaus interessiert an den Frankfurter Sehenswürdigkeiten.

Bier, Wurst und Grüne Soße

Besser erging es da seinem Team. Die Spieler nutzten den freien Dienstag für ein bisschen Sightseeing. Quarterback Tua Tagovailoa ging trotz Jetlag sogar golfen. "Ich habe Schnitzel mit grüner Soße probiert. Das war wirklich sehr gut", sagt er im Gespräch mit dem hr-sport. Besonders die Soße habe es ihm angetan.

Verteidiger Jaelan Phillips hat sich klassisch an Bier und Bratwurst versucht. Das Urteil auch hier: sehr gut. "Wir waren auf der Goethestraße und haben uns die Alte Oper angesehen", erzählt er dem hr-sport. Sie hätten sogar eine Art privater Führung von einer Deutschen bekommen, nachdem sie wohl etwas verloren in der Gegend rumgestanden hätten. "Die Leute sind alle super freundlich", so Phillips.

Kansas City Chiefs fliegen am Donnerstag

Ein bisschen Klassenfahrt ist das erste NFL-Spiel in Frankfurt also doch. Immerhin für Miami. Die Dolphins haben sich bewusst dafür entschieden, frühzeitig nach Deutschland zu reisen. McDaniel wollte, dass seine Spieler Zeit in einer fremden Stadt, auf einem fremden Kontinent miteinander verbringen, um Erlebnisse und Erinnerungen als Team zu kreieren.

Kansas City steigt erst am Donnerstag in den Flieger nach Frankfurt. Für einen Grüne-Soße-Test sollte aber auch bei den Chiefs noch genügend Zeit sein. Wenn die Security sie denn lässt.