
Nordhessen verlieren die Tabellenführung MT Melsungen gehen die Körner aus - harte Worte vom Trainer
Die großen Personalsorgen bei der MT Melsungen zeichnen sich jetzt auch in den Ergebnissen ab, denn durch die Niederlage in Hamburg müssen die Nordhessen die Tabellenführung abgeben. Für den Auftritt gab es knallharte Worte ihres Trainers.
Die Szene am Donnerstagabend war bezeichnend: Beim zwischenzeitlichen 19:26-Rückstand der Melsungener beim HSV Hamburg nahm MT-Trainer Garcia Parrondo eine frühe Auszeit und stauchte seine Mannschaft ordentlich zusammen. "Ihr habt Angst zu spielen. Es ist lächerlich, was ihr spielt", brüllte der Spanier seiner Mannschaft so laut entgegen, dass es über die TV-Mikrofone deutlich zu verstehen war.
Sein Team präsentierte sich bei der 32:42-Niederlage gegen stark aufspielende Hamburger ungewohnt zögerlich und leistete sich zu viele Ungenauigkeiten im Angriffsspiel, die die Gastgeber durch schnelle Tempogegenstöße nutzen konnten. Die fehlende Konzentration bei den Nordhessen war wohl auch dadurch bedingt, dass der MT gleich sieben Spieler fehlten und dadurch die fitten Akteure umso länger auf der Platte stehen mussten.
Parrondo: "Das ist sehr hart für uns"
"Als Team sind wir in einem schlechten Moment. Es ist durch die vielen Verletzten eine total andere Mannschaft", musste auch Parrondo im Interview mit Dyn nach dem Spiel einsehen. "Das ist sehr hart für uns."
Hart sind nicht nur die Personalsorgen, sondern auch die Auswirkungen auf die Tabelle. Denn durch die Niederlage mussten die Melsunger ihren Platz an der Tabellenspitze abgeben. Der Traum von der Meisterschaft droht zu platzen. Immerhin konnte die MT am Mittwoch Handball-Rentner Felix Danner überzeugen, die Mannschaft in den nächsten Wochen zu unterstützen.
Top-Spiel gegen Kiel steht an
Denn gerade mit Blick auf den nächsten Gegner wird die kommende Aufgabe nur noch schwerer: Am übernächsten Samstag (26.03, 16.05 Uhr - live im hr-fernsehen) ist der Rekordmeister aus Kiel zu Gast in der Kasseler Rothenbach-Halle. Auch die Norddeutschen hängen den Nordhessen tabellarisch im Nacken.
Das Saisonfinale in der Handball-Bundesliga wird zum Vierkampf. Zwar ist die MT mittendrin, doch scheint sie angesichts der angespannten Personalsituation elf Spieltage vor Schluss ins Schlingern zu geraten.