Hockeytorwart aus Darmstadt Hockey: Penalty-Killer Jean-Paul Danneberg zittert sich zu Olympia 2024
Hockeytorwart Jean-Paul Danneberg hat es geschafft: Der Darmstädter fährt als deutsche Nummer eins nach Paris. Und er hat für seine ersten Olympischen Spiele direkt ein großes Ziel.
Kurz bevor es für Jean-Paul Danneberg ab nach Paris geht, sitzt er ganz entspannt bei seinen Eltern im Garten. Noch einmal Kraft tanken, den Kopf frei bekommen, sich mit Mamas Essen stärken. Der Darmstädter will schließlich topfit sein, wenn er sich seinen Kindheitstraum erfüllt. "Die Olympischen Spiele bedeuten alles für mich", berichtet der Hockey-Torwart im Gespräch mit dem hr-sport. "Sie haben mein gesamtes Leben mitgeprägt. Immer wenn ich mich gefragt habe, wofür ich Leistungssport mache, habe ich mir vorgestellt, wie ich im olympischen Finale den entscheidenden Ball halte."
Danneberg: Penalty-Killer und WM-Held
Bei der Weltmeisterschaft 2023 in Indien hat Danneberg das geschafft. Der Hesse, damals zweiter Torwart, wurde im Finale gegen Belgien für das Penalty-Shootout eingewechselt und sicherte seiner Mannschaft dort den WM-Titel. Der entscheidende Mann zu sein, "war ein unglaublich schönes Gefühl".
Trotzdem war lange nicht klar, ob der 21-Jährige auch bei den Olympischen Spielen auf dem Feld stehen wird. Denn im Vergleich zur WM sind die Hockey-Kader dort kleiner. Der zweite Torwart sitzt als Ersatzathlet deshalb nur auf der Tribüne und kann nicht eingewechselt werden. Danneberg musste also zur deutschen Nummer eins werden, um sich seinen Olympia-Traum zu erfüllen.
Emotionale Nominierung
Die Nachricht, dass ihm genau das gelungen ist, kam schließlich per E-Mail. Und löste beim Darmstädter riesige Freude aus: "Das war ein prickelndes Gefühl auf dem Körper, alles hat gekribbelt." So richtig realisieren konnte Danneberg seine Nominierung im ersten Moment aber nicht. Während seine Freundin schon feierte, brachte er nur ein kleines Lächeln zustande. "Aber nach 10 Minuten sind mir auch die Tränen gekommen. Ich habe direkt meine Familie angerufen, wir haben zusammen am Telefon geweint."
Ohne die Familie wäre die Karriere des Torhüters sowieso nicht möglich gewesen: Seine ältere Schwester entschied, dass er und sein Bruder mit dem Hockey anfangen sollen. Sein Vater stand seitdem immer an der Seitenlinie, zwischenzeitlich auch als Mannschaftsarzt und Betreuer. Seine Mutter fuhr ihn und seinen Bruder regelmäßig nach Mannheim zum Training.
Großes Ziel: Goldmedaille
Bei so viel Unterstützung ist klar: Seine Familie wird den Südhessen auch nach Paris begleiten und hat für alle Spiele Tickets. Für Danneberg selbst geht es am Freitag nach Frankreich, die Koffer sind schon gepackt. Und der 21-Jährige hat ein großes Ziel mit im Gepäck: "Natürlich Gold gewinnen. Da sind wir uns als Team sehr einig."
Die Konkurrenz bei den Olympischen Spielen ist aber riesig. Gut möglich, dass Penalty-Killer Danneberg wieder der entscheidende Mann wird. Ausruhen kann er sich danach – im elterlichen Garten in Darmstadt.