Tischtennisspieler Dimitrij Ovtcharov in Aktion

Tischtennis-Pokal Gipfeltreffen im Tischtennis: Fulda will Timo Bolls Düsseldorfer auch im Pokal düpieren

Stand: 20.09.2024 07:06 Uhr

Beim Bundesliga-Heimauftakt gelang Fulda gegen Rekordmeister Düsseldorf um den Odenwälder Timo Boll ein sensationeller 3:0-Sieg. Ob den Tischtennis-Cracks nun auch im Pokal solch ein Coup glückt? Die Vorzeichen sind diesmal anders.

Von Jörn Perske

Auch drei Wochen danach wird Stefan Frauenholz beim Rückblick auf den Heimauftakt in der Tischtennis-Bundesliga immer noch warm ums Herz. "Ein Riesen-Event, hochklassiger Sport und ein Sieg - besser geht's nicht", schwärmt der Manager des TTC Fulda-Maberzell.

Beim ersten, mit Spannung erwarteten Heimspiel entzauberten die Osthessen Rekordmeister Düsseldorf. Mit 3:0 bezwang Fulda den langjährigen Klassenprimus sogar überraschend souverän. Auch Ausnahmekönner Timo Boll aus dem Odenwald verlor sein Einzel bei den Rheinländern. Für die Fuldaer Zuschauer war dieser 30. August ein Feiertag, der sicher nicht alle Jahre vorkommen wird.

Tischtennis Fulda-Maberzell

2.500 Zuschauer sahen in der Esperanto-Halle Ende August den Fuldaer 3:0-Sieg beim Heimauftakt gegen Düsseldorf.

Lässt sich der Coup wiederholen?

Vor dem erneuten Aufeinandertreffen der Kontrahenten am Samstag (19 Uhr) im Pokal-Achtelfinale stellt sich die Frage: Lässt sich solch ein Coup wiederholen? "Wir können nicht davon ausgehen, dass wir zweimal hintereinander 3:0 gewinnen und Düsseldorf untergeht", mahnte Frauenholz im Interview mit dem hr-sport.

Die Ausgangslage ist diesmal anders: Fulda wird nicht in der großen Esperantohalle antreten. 2.500 Besucher stellten dort einen Zuschauerrekord auf - und machten reichlich Stimmung. Am Samstag wird aber wie üblich in der kleinen Heimspiel-Halle (Washingtonallee) gespielt. Dort passen nur knapp 600 Zuschauer rein.

Düsseldorf mit Dang eine Klasse besser?

Düsseldorf wird diesmal auch sehr wahrscheinlich mit einem stärkeren Team antreten. Im Gegensatz zur 0:3-Pleite im Bundesliga-Duell wird nun Dang Qiu als Spitzenspieler erwartet. Frauenholz glaubt: "Mit Dang ist Düsseldorf eine Klasse stärker. Es wird eng. Die Chancen stehen fifty-fifty."

Im Bundesliga-Duell kam es nicht zum erhofften Vergleich der langjährigen deutschen Spitzenspieler: Timo Boll (Düsseldorf) gegen Dimitrij Ovtcharov (Fulda). Das Publikum würde diese Paarung gern sehen. Ob es diesmal dazu kommt, bleibt abzuwarten.

Dang Qiu (Borussia Düsseldorf)

Dang Qiu (Borussia Düsseldorf)

Ovtcharov überzeugt als Leader und Punktegarant

Neuzugang Ovtcharov steht in dieser Saison für den Aufschwung der Fuldaer. Er überzeugte als Punktelieferant, gewann seine fünf Einzel und gab nur einen Satz ab (15:1). Vor allem dank ihm steht Fulda nach drei Bundesligapartien ungeschlagen an der Tabellenspitze. Ein ganz neues Gefühl für Fulda, das zuletzt im Tabellenkeller anzutreffen war.

Ovtcharov zeigt auch eine Leader-Mentalität, die dem Team gut tut. "Er hat sich schnell als Führungsfigur etabliert. Er gibt unseren jüngeren Spielern Tipps und hilft ihnen, besser zu werden." Vor allem Eigengewächs Fan Bo Meng, der Timo Boll jüngst bezwang, und Neuzugang Kao Cheng-Jui profitieren davon.

Sollte der bislang noch ungeschlagene Kao gegen Düsseldorf den nächsten Sieg landen und seine Fuldaer Teamkollegen wieder an ihre Bestform anknüpfen, käme Fulda seinem ersten großen Ziel dieser Saison näher. "Wir wollen ins Final-Four", betont Manager Frauenholz. Das finale Pokalturnier wird am zweiten Januar-Wochenende in Ulm ausgetragen. Dort wird dann der erste Titel der Saison vergeben.