Kevin Trapp trägt in der kommenden Saison die Kapitänsbinde.

Torwart-Zweikampf in Frankfurt Vor Bayern-Kracher: Kevin Trapp oder Kaua Santos?

Stand: 04.10.2024 20:54 Uhr

Kevin Trapp oder Kaua Santos? Wer hütet am Sonntag im Bundesliga-Topspiel gegen Bayern München das Eintracht-Tor? Die Entscheidung liegt ausnahmsweise mal nicht beim Frankfurter Trainer.

Von Daniel Schmitt

Es ist wohl nicht übertrieben, Kevin Trapp als Bayern-Experten zu bezeichnen. Erinnert sei an den Oktober vor drei Jahren. Damals, in München-Fröttmaning, ließ der Torwart der Frankfurter Eintracht die heimischen Weltstars verzweifeln. Nichts wollte Trapp passieren an diesem Tage, schon gar kein Torschuss der Gastgeber. Mit der besten Leistung seines Torwartlebens sicherte der heute 34-Jährige der Eintracht ihren Auswärtssieg.

Oder ein halbes Jahr später, Frühjahr 2022: Wieder war es Trapp, der mit einer herausragenden Leistung seine Mannschaft gegen die Bayern anführte. Zwar verloren die Frankfurter diesmal knapp, Trapp aber wurde zwischenzeitlich mit Sprechchören von den eigenen Fans im Waldstadion gefeiert. Wie passend: Wenn die Eintracht am Sonntag (17.30 Uhr) in der Bundesliga erneut den großen FCB empfängt, könnte eben dieser Mann nach überstandener Verletzungspause wieder unter der Latte stehen. Also, vielleicht.

Reife Eintracht freut sich auf Bayern

Trapp darf selbst entscheiden

Denn während der Rest der Frankfurter Mannschaft am Freitagnachmittag verspätet vom erfolgreichen Istanbul-Trip (3:1-Sieg bei Besiktas) heimkehrte, bereitete sich Trapp bereits im Eintracht-Camp auf eine entscheidende Trainingseinheit mit Torwartcoach Jan Zimmermann vor.

Ein Belastungstest, der Aufschluss bringen sollte, ob der Kapitän am Sonntag wieder auf dem Feld stehen wird. Trapp selbst kann im Grunde die Entscheidung fällen. "Wenn Kevin bei 100 Prozent ist und wir ein gutes Gefühl haben, dann wird er spielen", sagte Eintracht-Trainer Dino Toppmöller am Freitag auf der Pressekonferenz: "Mal schauen, ob Trappo grünes Licht gibt."

Viel Lob für Kaua Santos

Falls nicht, was unwahrscheinlich anmutet, schließlich fühlte sich Trapp bereits im Wochenverlauf nach seiner überstandenen Oberschenkelverletzung wieder fit, würde erneut Kaua Santos das Eintracht-Tor hüten. Jener Brasilianer, den seine Mitspieler reihenweise für den Mann des Spiels am Bosporus hielten. Ein stark parierter Elfmeter, eine herausragende Flugeinlage, insgesamt zehn Besiktas-Versuche vereitelte der 21-Jährige. Dass er sich kurz vor Schluss einen Ball quasi selbst ins Netz eierte, war letztlich irrelevant.

"Wir haben bei Kaua ein sehr gutes Gefühl", so Toppmöller: "Er hätte sich ein Clean Sheet verdient gehabt." Ein Zu-Null-Spiel also. Womöglich könnte die eindrucksvolle Partie in Istanbul dennoch vorerst die letzte für Santos gewesen sein. Die Tendenz geht zu Trapp.

Götze kann spielen, Tuta muss abwarten

Während die T-Frage noch offen ist, sind zwei andere Personalien deutlich sicherer: Hugo Ekitiké wird gegen die Bayern in die Startelf zurückkehren und wohl Igor Matanovic ersetzen. Seine Schnelligkeit könnte gut passen gegen die meist weit aufrückenden Münchner. Zudem wird Mario Götze mit hoher Wahrscheinlichkeit gegen seinen Ex-Club auflaufen, obwohl er gegen Besiktas einen kleinen Cut am Kopf erlitt. "Einem Einsatz von Mario steht nichts im Wege", sagte Toppmöller.

Bei Verteidiger Tuta ist die Lage dagegen ziemlich unplanbar. Er ließ bekanntlich das Spiel in Istanbul aus, weil sich die Geburt seines Kindes ankündigte. Ein Fehlalarm. "Wir planen für Sonntag mit ihm", so Toppmöller. Zumindest Stand Freitag, 16 Uhr. Sollte Tuta tatsächlich spielen, muss wohl Niels Nkounkou wieder auf der Ersatzbank Platz nehmen, der überragende Arthur Theate würde den Linksverteidiger geben.