Heimspiel gegen Stuttgart Darmstadt 98 greift nach dem letzten Strohhalm
Die Lage im Tabellenkeller ist düster aus Sicht des SV Darmstadt 98. Einen Funken Hoffnung gibt's dennoch für die Lilien. In Sachen Klassenerhalt ist damit aber ein Umweg gemeint.
Für den SV Darmstadt 98 ist es derzeit nicht wirklich leicht. Die Tabellensituation ist sowieso düster, das schon seit Monaten, aber dann kommen auch noch so Spieltage wie am vergangenen Wochenende hinzu. Die Lilien legten einen soliden Auftritt bei Borussia Mönchengladbach hin, ergatterten bei der Fohlen-Elf einen Punkt und bekamen dann doch direkt einen Nackenschlag mit. Union Berlin, derzeit auf Rang 15 in der Tabelle, gewann sein Heimspiel gegen Wolfsburg. Und auf einmal war der Punkt in Gladbach deutlich weniger wert. Rang 15 ist damit schon neun Punkte entfernt für die Südhessen. In dieser Tabellenregion sind das Welten.
Lilien-Coach Torsten Lieberknecht will das aber noch nicht an sich heranlassen. "Ich glaube, es ist alles noch machbar", erklärte der Darmstädter Trainer vor dem Heimspiel gegen den VfB Stuttgart (Samstag, 15.30 Uhr). "Unser Ziel bleibt der Klassenerhalt - dafür sind zwei Wege möglich." Der eine ist Rang 15 und der andere Rang 16, die Relegation. Um zu errechnen, welcher Weg wahrscheinlicher ist, braucht man aber kein abgeschlossenes Mathematik-Studium. Das weiß auch Lieberknecht.
Lilien wären auch mit einem Punkt zufrieden
"Beim Relegationsplatz wären wir alle zufrieden. Wenn es das wird, versuchen wir das über diesen Weg", betonte der Lilien-Coach. Realistisch gesehen ist der Relegations-Rang der letzte Strohhalm für den Bundesliga-Verbleib. Ausgeschlossen ist das aber definitiv nicht. Köln, derzeit genau dort beheimatet, ist nur vier Punkte entfernt. Das ist machbar. Dafür brauchen die Lilien aber auch dringend Punkte. Am besten schon gegen Stuttgart. "Mit einem Punkt wären wir hochzufrieden, drei wären super", erklärte Lieberknecht.
Warum der 50-Jährige auch mit einem Punkt zufrieden wäre, liegt auf der Hand. Der VfB ist die große Überraschung der Saison, steht derzeit auf Rang drei. Die Stuttgarter kämpfen um einen Platz in der Champions League - und begeistern auch Lieberknecht. "Der VfB hat viele Zocker und Freigeister drin. Das ist eine gute Mischung."
"Jeder muss über sich hinauswachsen"
An der besonders Trainer-Kollege Sebastian Hoeneß seinen Anteil hat. "Das liegt daran, dass man die Jungs im Kopf befreien konnte und ihren Spielwitz geweckt hat. Dafür ist der Trainer verantwortlich, der das zum Funktionieren gebracht hat. Man sieht die Trainer-Handschrift. Sie sind zurecht dort, wo sie sind", lobte Lieberknecht.
Leicht wird es für die Lilien, die aufgrund von Sperren und Verletzungen auf insgesamt sieben Spieler verzichten müssen, dadurch nicht. "Wir wollen als Mannschaft ein perfektes Spiel machen", so Lieberknecht. "Jeder muss über sich hinauswachsen." Damit der Traum vom Klassenerhalt weiter lebt. Auch wenn es dafür am Ende möglicherweise den Umweg über die Relegation bräuchte. Ein erster Schritt soll gegen den VfB gemacht werden.
So könnten die Lilien spielen: