BR24 Sport "Unmenschlich" - Beierlorzer gewährt Einblick nach Diawusie-Tod
Am 28. November traf Jahn Regensburg die Schock-Nachricht vom Tod seines Spielers Agyemang Diawusie. Im exklusiven Blickpunkt-Sport-Interview erklärt Geschäftsführer Achim Beierlorzer, wie der Verein mit der "unmenschlichen" Situation umgegangen ist.
139 Tage, also nicht einmal ein halbes Jahr ist es her, dass Agyemang Diawusie verstorben ist. Der Profi vom Drittligisten SSV Jahn Regensburg war gerade einmal 25 Jahre alt, als er am 28. November 2024 an den Folgen einer Herzmuskelentzündung nach einer Infektion verstarb. Im April 2024 steht Jahn Regensburg dennoch auf Platz zwei und hat gute Chancen auf den Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga. Wie hat es der Oberpfälzer Fußball-Klub geschafft, diesen Einschnitt zu verkraften?
Beierlorzer: "Wie informiert man die Mannschaft?"
"Das kann ich eigentlich gar nicht sagen, weil es unmenschlich ist", erklärte Jahn-Geschäftsführer Achim Beierlorzer im exklusiven Blickpunkt-Sport-Interview. "An diesem Tag, wenn man das erlebt und überlegen muss: Wie informiert man jetzt die Mannschaft, wie und wo holt man die Mannschaft zusammen?"
Gerade Beierlorzer hatte eine besondere Beziehung zu Diawusie. Der 56-Jährige kannte den Stürmer bereits aus seiner Zeit als Nachwuchstrainer bei RB Leipzig, dort trainierte er Diawusie in der U19. Beierlorzer hatte ihn im Sommer 2023 aus Bayreuth nach Regensburg geholt, für Diawusie war es die Rückkehr zu seinem Jugendklub.
In Gedenken an Diawusie: Jahn spielt weiter
Nach der Schock-Nachricht hatte ganz Fußball-Deutschland Anteil an der Situation des SSV genommen. Der Verein entschied sich im Anschluss dafür, seinen Spielbetrieb regulär fortzusetzen und fünf Tage nach dem Tod von Diawusie zum Ligaspiel gegen den SC Freiburg II anzutreten. "Diese Entscheidung", so erklärte Beierlorzer damals, sei "unter Berücksichtigung aller Gefühlslagen und Begleitumstände und in Folge eines sehr intensiven Abwägungsprozesses in Abstimmung mit allen Parteien getroffen" worden.
Der Jahn gewann das Spiel mit 3:2 und festigte seine Tabellenführung, doch das war an diesem Tag nur eine Randnotiz. Vor dem Spiel gab es eine Schweigeminute, bei der einigen Spielern die Tränen im Gesicht standen, auf der Tribüne war ein Banner mit der Aufschrift "Ruhe in Frieden Agy" und sein Trikot mit der 24 zu sehen. Nach 24 Minuten brandete großer Applaus in Gedenken an Diawusie auf. Nach Schlusspfiff liefen im Stadion Lieder aus der persönlichen Playlist von Diawusie.
Regensburg: "Ein besonderer Verein mit besonderen Menschen"
Der gesamte Umgang mit dem plötzlichen Herztod von Diawusie habe laut Beierlorzer "einmal mehr gezeigt, dass der SSV Jahn Regensburg ein besonderer Verein ist, mit besonderen Menschen, die sich wahnsinnig viele Gedanken gemacht haben. Es gibt keine Lösung für so einen Fall, aber ich glaube, wir haben es ganz gut hingekriegt."
Im Video: Beierlorzers bewegte Jahn-Historie
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Quelle: Blickpunkt Sport 14.04.2024 - 21:45 Uhr