BR24 Sport TSV 1860 nach drei Pleiten in Folge: "Brutale Scheißsituation"
Die eintausend mitgereisten Fans waren nach der 0:3-Niederlage gegen Dortmund II am Sonntag bedient. Sie skandierten: "Trainer raus!" Auch 1860-Spieler Manfred Starke wirkte ratlos und sprach von einer "brutalen Scheißsituation" für sein Team.
Ein Sieg, fünf Niederlagen - die Bilanz der Löwen aus den letzten sechs Pflichtspielen ist ernüchternd. Die Niederlage gegen Borussia Dortmund II am Sonntagabend verschärfte die Krise. Die frustrierten mitgereisten Fans forderten nach der Partie lautstark: "Trainer raus!"
"Bitter und nicht schön"
Für Maurizio Jacobacci "natürlich bitter und nicht schön. Wir sind alle nicht zufrieden", erklärte der Löwen-Trainer nach der Partie bei Magenta Sport. Nach einer ambitionierten ersten Hälfte hatte 1860 in nur 18 Minuten (63., 78., 81.) drei Gegentore kassiert und am Ende 0:3 gegen die zweite Mannschaft des BVB verloren.
Für den Leistungsabfall in Hälfte zwei fand auch Manfred Starke im Magenta-Interview keine Erklärung: "Wir spielen eine richtig gute erste Halbzeit, müssen die Tore machen. Dann in der zweiten Hälfte kommen wir völlig unter die Räder. Es ist schwer zu erklären, weil ich verstehe es selber nicht."
Ursachenforschung: Nichts aufs Drumherum schieben
Die vielen Störgeräusche im Umfeld des Vereins (Pfeifer-Abgang, Sponsoren-Unmut, Sportchef-Suche) machte Starke jedenfalls nicht verantwortlich für die Krise der Löwen: "Jetzt mal ehrlich, wir können jetzt nicht unsere zweite Halbzeit auf sowas schieben. Wir stehen auf dem Platz, was drum herum passiert, das darf uns nicht tangieren."
Sowohl Starke als auch Jacobacci sehen aber durchaus mentale Probleme in der Mannschaft, die zuletzt nach Gegentreffern nicht mehr in die Partien zurückfand. "Das ist auffällig, dass das bei uns so ist. Da müssen wir uns als Spieler mal hinterfragen, wieso, weshalb das zu Stande kommt", so Starke nach dem Spiel. Ähnlich sah es Trainer Jacobacci: "Nach dem Rückstand haben wir den Faden verloren. Das ist auch eine mentale Sache. Nach dem zweiten Gegentor war der Kuchen gegessen."
Neuer Stürmer als Lösungsansatz?
Mit 20 Punkten stehen die Löwen aktuell auf dem 15. Platz der Tabelle und damit nur noch sechs Punkte vor den Abstiegsrängen. "Das ist jetzt eine brutale Scheißsituation, muss man mal ganz ehrlich und offen ansprechen" - deutliche Worte von Manfred Starke am Sonntag. Wie sollen die Löwen die Abwärtsspirale stoppen? Coach Jacobacci wünscht sich einen neuen Stürmer: "Wir belohnen uns nicht für den Aufwand. Uns fehlt der Killerinstinkt. Wir brauchen vorne einen Mann, der die Chancen verwertet."
Tatsächlich fehlt dem TSV 1860 München Offensivkraft Joel Zwarts, der weiterhin verletzt ausfällt. Auch Fynn Lakenmacher kann diesen Ausfall aktuell nicht kompensieren, ihm gelang diese Saison erst ein Tor in der Liga. Ein Stürmer in Topform, der eine der vielen Chancen der Löwen tatsächlich zum Tor verwandelt, würde dem Verein auf jeden Fall guttun.
Bis zu einem möglichen Neuzugang im Winter, gilt es aber erstmal mit dem aktuellen Team gegen Rot-Weiss Essen (Samstag, 14 Uhr/BR24Sport überträgt die Partie live im Streammund im BR Fernsehen), Bielefeld und Mannheim zu bestehen.
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Quelle: BR24 04.12.2023 - 12:55 Uhr