Argirios Giannikis

BR24 Sport TSV 1860 München: Dunkle Wolken über Giesings Höhen

Stand: 20.09.2024 15:21 Uhr

Der TSV 1860 München hat einen schlechten Saisonstart in der 3. Liga hingelegt. Nur drei Punkte aus fünf Spielen - vorletzter Tabellenplatz. Am Samstag geht es für die Sechzger nach Bielefeld - ein Endspiel für Trainer Argirios Giannikis?

Von BR24Sport

Der TSV 1860 München steckt in der Krise: Nur ein Sieg aus fünf Spielen - der Rest waren Niederlagen. Im Bayerischen Landespokal konnten die Sechzer gegen den FC Memmingen gerade noch so eine Blamage verhindern. Das kurze Aufbäumen beim FC Ingolstadt mit dem 2:1-Sieg brachte nicht die erhoffte Wende. Kurzum: Die Lage in Giesing ist prekär, Trainer Argirios Giannikis scheint angezählt zu sein - auch wenn Geschäftsführer Sport Christian Werner nach der 2:3-Niederlage gegen Dynamo Dresden den Coach noch in Schutz nahm.

Die vierte Pleite im fünften Spiel war knapp - ein Punkt wäre zumindest aufgrund der Drangphase gegen Ende der Partie verdient gewesen. Das sahen auch die sonst so kritischen Löwen-Fans so. Auf den Rängen des Grünwalder Stadions waren - anders als in den Partien zuvor - keine Pfiffe und keine "Trainer-Raus"-Rufe zu hören.

Kader-Umbruch hat bislang noch nicht funktioniert

Anders als in den vergangenen Jahren vermieden die 1860-Bosse zu Beginn der Saison sportliche Ziele festzulegen. Von einem Aufstieg - wie die Jahre zuvor - sprach keiner. "Deshalb schaue ich auf den Alltag, will die Mannschaft weiterentwickeln. Es ist sicher nicht die Zeit, Luftschlösser zu bauen", sagte der Coach und mahnte Geduld und harte Arbeit mit der komplett erneuerten Mannschaft an.

Der Umbruch hat aber bislang noch nicht funktioniert - vorne mangelt es an Torabschlüssen, die Defensive ist zu löchrig: Elf Tore kassierten die Löwen bislang, so viele wie kein anderes Drittliga-Team. Julian Guttau, am Samstag Torschütze zum 2:3, brachte es nach dem Stuttgart-II-Spiel auf den Punkt: "Als Kollektiv waren wir nicht gut genug. Wenn wir uns solche Eier hinten reinlegen, gewinnen wir in dieser Liga kein Spiel. Das kotzt mich einfach nur an."

1860-Trainer Giannikis: "Alle ziehen an einem Strang"

Nur drei Punkte nach fünf Spieltagen - der TSV 1860 befindet sich mitten im Abstiegskampf. Wie lange Giannikis noch Rückendeckung bekommt, ist fraglich - die Bilanz des 44-Jährigen spricht nicht für ihn: Von den letzten 16 Spielen hat er nur drei gewinnen können, die letzten fünf Heimspiele wurden alle verloren. Der Coach selbst verneint ein mögliches Ultimatum: "Ich habe nichts gehört, mir ist wichtig, was intern gesprochen wird. Christian Werner hat gesagt, dass Ruhe wichtig ist. Ich habe das Gefühl, dass intern alle an einem Strang ziehen."

Seit dem 10. Januar ist Giannikis im Amt. Sein Start hätte kaum besser verlaufen können. In den ersten acht Spielen (fünf Siege, drei Unentschieden) blieb der TSV ungeschlagen. In dieser Zeit zählte Giannikis zu den erfolgreichsten Trainern Europas. Die darauffolgenden vier Niederlagen holten Sechzig aber schnell zurück auf den Boden der Tatsachen zurück. Am Ende hielt man die Klasse als 15.

Am Samstag ist der Traditionsverein zu Gast bei Arminia Bielefeld (16.30 Uhr, Liveticker). Ist das Spiel auf der Alm trotz des öffentlichen Rückhalts der Vereinsspitze ein Endspiel für Giannikis?

BR24Sport-Reporter Eckl: "Der Verein hat aktuell keine Perspektive"

Im Rahmen der Bayern-1-Sendung "Heute im Stadion" wollen wir wissen: Woran liegt die sportliche Misere? Welchen Ausweg gibt es? Florian Eckl, 1860-Experte bei BR24Sport, sieht noch weitere Gründe für die aktuelle Situation der Löwen. Er macht unter anderem auch den extremen Einfluss der aktiven Fanszene und den unzufriedenen Investor Hasan Ismaik verantwortlich. Seiner Meinung nach taumeln die Sechzger Richtung Regionalliga. Sein Fazit: "Der Verein hat aktuell keine Perspektive!"

Die Frage der Woche:

Frust statt breiter Brust: Ist der TSV 1860 München im freien Fall Richtung Regionalliga ?

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Quelle: Heute im Stadion 21.09.2024 - 15:05 Uhr