Exklusiv-Interview Thomas Müller - "Dann spielen wir eben Play-offs"
Auf dem Platz geht es für Thomas Müller darum, kreative Lösungen zu finden. Oder wie er es nennt: "Im Chaos den Durchblick behalten." Im BR24Sport-Exklusivinterview spricht er über seine kurzfristigen Ziele und seine Zukunft beim Rekordmeister.
Thomas Müller ist noch fit für die großen Herausforderungen auf dem Platz und nach wie vor ein Faktor im Spiel des FC Bayern. Über seine Zukunftspläne, ob er bei den Münchnern noch ein Jahr verlängert, hält er sich bedeckt und flachst nach einem Treffen als Spielzeug-Markenbotschafter im Exklusivinterview mit BR24Sport: Er habe jetzt eine Trainerausbildung hinter sich und "den Lego-Trainerschein in der Tasche. Dementsprechend stehen mir natürlich viele Türen offen."
Das Spielen hat er zu seinem Beruf gemacht. Allerdings sei das "kein gewöhnlicher Beruf" als professioneller Fußballspieler. "Es steckt ja 'spielen' schon in der Beschreibung drin, und das macht es natürlich vielleicht noch einfacher, sich das auch zu bewahren. (...) Wenn du ein guter Fußballer sein willst, dann musst du auch dieses Kindliche noch in dir tragen, dieses Spielerische, die Kreativität." Um das gut zu machen als sogenannter Raumdeuter, was er so beschreibt: "Im Chaos noch den Durchblick behalten."
Müllers Zukunft: FC Bayern ist erster Ansprechpartner
Mit seinen 35 Jahren ist er beim FC Bayern zwar kein unumstrittener Startelf-Kandidat mehr. Und so mancher fragt sich, warum sich Müller das noch antut, teilweise als Notnagel wahrgenommen zu werden, wenn andere ausfallen. Wie lange geht das also noch? Müller bleibt in der Frage vage: "Ich habe mich da schon vorher versucht zu äußern, so gut es eben geht, weil aktuell gibt es eben auch nichts zu verkünden", sagt er.
Nicht über jedes Gespräch, das er mit seinem Klub führe, werde er direkt eine Meldung nach außen abgeben. So viel könne er aber sagen: "Klar ist, dass der Verein, also Bayern, mein erster Ansprechpartner ist, und ich muss mich da erst einmal sortieren. Und dann schauen wir mal."
Niederlage in Rotterdam "irgendwo auch verdient"
Müllers Fokus liegt zunächst einmal auf dem bestmöglichen sportlichen Abschneiden in dieser Spielzeit - in der Bundesliga und in der Champions League. Während es national gut läuft, gab es in der Königsklasse mit der dritten Niederlage einen Dämpfer. Die direkte Qualifikation fürs Achtelfinale ist nach dem 0:3 bei Feyenoord Rotterdam in Gefahr, es drohen die Play-offs: "Die eine hat es vielleicht nicht gebraucht, die andere war vielleicht verdienter. Am Ende des Tages müssen wir mit den Ergebnissen zurechtkommen", bleibt Müller pragmatisch.
Die Niederlage in Rotterdam etwa "haben wir irgendwo auch verdient. Zum Fußballspielen gehören eben auch die zwei wichtigsten Dinge dazu, nämlich Tore verhindern und Tore erzielen. Und da waren wir einfach nicht gut genug an dem Tag." Andererseits sieht er seine Mannschaft immer noch qualitativ besser aufgestellt als viele andere Teams. "Ich habe schon das Gefühl, dass wir leistungsstark sind, dass wir gute Spiele abliefern können."
Champions League im Blick: Sieg gegen Bratislava "ist Pflicht"
Kein Trost ist es da für ihn, dass auch andere Weltklubs wie Manchester City, Paris Saint-Germain oder Juventus Turin gerade große Schwierigkeiten haben. Müller schaut am liebsten nur auf sich und den FC Bayern: "Wir wollen das letzte Gruppenspiel (Mittwoch, 21 Uhr gegen Slovan Bratislava/Radioreportage im BR24 Sport Livecenter) gewinnen. Und dann schauen wir, wen wir kriegen. Ein Sieg ist absolut Pflicht. Da brauchen wir auch kein Blatt vor den Mund nehmen."
Wer die Champions League gewinnen will, müsse ohnehin jeden Gegner schlagen können. "Und das trauen wir uns auch zu. Und deswegen ist mir nicht Angst und Bange, selbst wenn wir jetzt eben in die Play-offs müssen. Sondern, das ist halt dann einfach ein K.o-Spiel im Februar, mit Hin- und Rückspiel und da freue ich mich drauf."
Guter Fußball garantiert keine Ergebnisse
Die Art und Weise, wie Trainer Vincent Kompany Fußball spielen lässt, gefalle ihm "sehr, sehr oft sehr gut. Trotzdem garantiert das eben keine Ergebnisse. Und deswegen bleibt es einfach auch spannend." Sportlich sowieso, aber eben auch, wie es mit ihm persönlich weitergeht, wenn er mal kein Fußballspieler mehr ist.
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Quelle: BR24 27.01.2025 - 18:30 Uhr