
BR24 Sport Snowboard-WM: Hofmeister jagt die "fehlende Medaillenfarbe"
Die Alpin-Snowboarderin Ramona Hofmeister (WSV Bischofswiesen) hat schon jetzt eine glanzvolle Karriere hingelegt. Nur eine WM- oder Olympia-Goldmedaille fehlt ihr noch. Das soll sich in St. Moritz ändern. Helfen könnte der ungewohnte Saisonverlauf.
Die Weltcup-Saison ist gerade zu Ende gegangen in Winterberg - mit viel Jubel für Ramona Hofmeister nach einem zweiten Platz im Parallelslalom und dem Sieg mit Elias Huber im Team-Parallelslalom. Doch nun steht gleich der Höhepunkt der Saison für die stärksten Raceboarder der Welt an. Hofmeister beendete den Gesamtweltcup als Zweite hinter der diesmal überragenden Tsubaki Miki aus Japan, die sich alle drei Kugeln sichern konnte (Gesamtweltcup, Parallelslalom-Weltcup, Parallelriesenslalom-Weltcup).
Also genau das schaffte, was im Vorjahr noch der 28-jährigen Hofmeister gelang. Lange nagte diese kleine Niederlage aber nicht bei der Oberbayerin. Schließlich hat sie noch eine andere Rechnung offen, die sie nun begleichen könnte. Vielleicht gelingt ja ausgerechnet in einem Jahr, in dem die Kugeln mal an eine andere Athletin gehen, dieser eine Triumph, der Hofmeister bislang verwehrt blieb: ein WM-Titel. Den sie sich (ähnlich wie dann 2026 den Olympiasieg in Mailand/Cortina) sehnlichst wünscht.
Hofmeister: "Eine Medaillenfarbe fehlt mir noch"
Dafür versammeln sich die Alpin-Snowboarder, Ski- und Snowboard-Freestyler sowie Ski- und Snowboardcrosser in den kommenden Tagen ausgerechnet im Nobelskiort St. Moritz. Die Alpin-Boarderinnen um Hofmeister treten dabei in Corviglia an.
"Unser Glück ist, dass wir drei Rennen bei der WM (Parallel-Slalom, -Riesenslalom, Team-Wettbewerb) haben - im Gegensatz zu Olympia: Da ist bei uns eben nur ein Wettkampf", erzählt die stärkste deutsche Snowboarderin vor den Wettkämpfen im BR24Sport-Interview. "Und ja, ich sage mal so: Eine Medaillenfarbe fehlt mir noch und ich möchte ohne Druck Spaß haben und einfach mein Bestes zeigen. Und natürlich für Deutschland viele Medaillen heimbringen." 2019 gewann sie Bronze im Parallelslalom in Park City, 2021 Silber im gleichen Wettbewerb in Rogla.
Zehn Weltcup-Kristallkugeln sammelte Hofmeister bislang
Vier Gesamtweltcupsiege hat sie bislang vorzuweisen in ihrer glanzvollen Karriere, fünf Mal siegte sie zudem in der Gesamtwertung im Parallel-Riesenslalom und einmal im -Slalom. Doch anders als in den Vorjahren haperte es in diesem Winter anfangs kräftig: Erst im neunten Saisonrennen gelang der Dominatorin der Vorjahre der erste Sieg. Ausgerechnet in Bad Gastein in Österreich, wo sie 2018 auch ihren ersten Weltcupsieg überhaupt feierte.
Zumindest im Riesenslalom hätte sie Miki fast noch abgefangen, dort dauerte es bis zum letzten Rennen in Krynica in Polen, bis sich die Japanerin doch knapp durchsetzte. "Ich war nur ganz kurz enttäuscht", sagt Hofmeister. "Weil die Miki ist jetzt so eine starke Saison gefahren. Dafür war ich am Anfang einfach nicht konstant genug. Deshalb kann ich schon stolz sein, dass ich noch so nahe hingekommen bin."
Sechs Saisonsiege, seit Mitte Januar nur einmal nicht auf dem Podest
Vielleicht beflügelt Hofmeister ja nun auch diese ungewohnte Situation, dass sie mal nicht als Führende durchgestartet ist und sich die begehrten Kristallkugeln sicherte, sondern viel aufholen musste und Zweite wurde. Denn in Form für den Saisonhöhepunkt ist sie mittlerweile gekommen,insgesamt sechs Saisonsiege (plus einen Teamerfolg) schaffte sie jetzt bis zum ersten WM-Rennen, dem Parallel-Riesenslalom am Donnerstag ab 13 Uhr (live in der ARD Sportschau).
In den neun Einzelrennen nach Bad Gastein landete sie nur einmal nicht auf dem Podest. "Für mich fühlt sich so an, als wäre es jetzt ja im Endeffekt doch eine Super-Saison", sagt sie. Nur diese eine Medaillenfarbe fehlt ihr noch. Am liebsten würde sie mit etwas Gold von den drei Rennen im Nobelskiort in der Schweiz nach Oberbayern zurückkehren, dann wäre auch einer der letzten Mini-Makel in dieser glanzvollen Karriere beseitigt.
Quelle: BR24Sport im Radio 20.03.2025 - 08:55 Uhr