Radsport Zimmermann: Erst Tour de France, dann Olympia?
Vergangenes Jahr versetzte er Bayern ins Tour-de-France Fieber: Radprofi Georg Zimmermann verpasste nur knapp einen Etappensieg auf der bekanntesten Radrundfahrt der Welt. Für die nun beginnende Tour hat sich der Augsburger ein klares Ziel gesetzt.
Georg Zimmermann ist die deutsche Hoffnung bei der diesjährigen Tour de France. Letztes Jahr hätte der 11. Juli hätte der größte Tag des Augsburgers werden können. Als Zweiter ging er in den Schlusssprint mit dem spanischen Top-Fahrer Pello Bilbao auf der zehnten Etappe der Tour de France und musste sich nur knapp geschlagen geben.
Zimmermann: "Würde zu Gelb nicht Nein sagen"
Dieses Jahr soll für den 26-Jährigen noch mehr rausspringen als der zweite Platz auf einer Touretappe. Vor dem Start der 111. Tour de France wagte der deutsche Radprofi einen Blick in die Geschichtsbücher der Frankreich-Rundfahrt und studierte die Ergebnisse der Auftaktetappen der vergangenen zehn Ausgaben der Frankreich-Rundfahrt.
Ob seither eine Fluchtgruppe das Ziel der ersten Etappe erreicht hat, wollte Zimmermann wissen. Die Antwort fiel ernüchternd aus. "Ich konnte keine Etappe finden. Aber es kann immer ein erstes Mal geben. Zum Gelben Trikot würde ich nicht Nein sagen", so Zimmermann.
Am Samstag könnte es soweit sein. Die diesjährige Tour startet mit einer knackigen Bergetappe über 206 km und sieben Bergwertungen. Die Anstiege sind fordernd, aber nicht so schwer, als dass sich die Favoriten wirklich testen dürften. Für Fahrer wie Zimmermann ist der Kurs daher wie gemacht. Der Sprung in eine Fluchtgruppe sei ein "realistisches Szenario", sagte der 26-Jährige vom Team Intermarche-Wanty: "Selbst wenn das Bergtrikot dabei herausspringt, wäre das ein Riesenerfolg."
Hartes Training für das große Ziel
Dafür trainiert Zimmermann, der sich mittlerweile fest in der Weltspitze etabliert hat, hart. Im Winter, sofern die Schneelage es zulässt, sieht man ihn auf Langlaufskiern durch die Augsburger Wälder ziehen.
"Das macht einen auch hart für die Wettkämpfe. Man kann sich die Bedingungen ja nicht immer aussuchen. Wir fahren auch manchmal Rennen bei fünf Grad und Schneeregen, und da muss man die Zähne zusammenbeißen", sagte Zimmermann im Interview mit dem BR im Winter.
Zimmermann: "Augsburg ist ein tolles Pflaster"
Jetzt ist das Rennrad wieder sein Trainingsobjekt. Gut 200 Tage im Jahr ist Zimmermann mit seinem Team Intermarché-Circus-Wanty unterwegs. Doch wann es immer geht, versucht er in seiner Heimat zu sein. "Augsburg ist ein tolles Pflaster, hier trainiere ich gerne."
Auch wenn es hier nicht so hügelig ist. Denn der Radprofi liebt die Berge, er ist ausgewiesener Bergspezialist. Beim Critérium du Dauphiné 2023, einem Vorbereitungsrennen zur Tour, gewann er die Bergankunft der sechsten Etappe - für ihn der bislang größte Erfolg in seiner Karriere.
Herausforderung Olympische Spiele
Die Tour de France startet am Samstag (29.06.) in Florenz - und ein weiteres Highlight wartet danach: Georg Zimmermann will auch bei den Olympischen Spielen knapp zwei Wochen nach der Tour in Paris teilnehmen. Seine Teilnahme ist jedoch derzeit noch völlig offen, auch die Vorstellung bei der Tour de France dürfte darüber entscheiden.
"Ich bin schon dreimal die Tour de France gefahren. Das vierte Mal ist fast schon normal - das richtige Kribbeln fällt langsam ab. Die Olympischen Spiele wären mal was Neues. Da muss ich richtig fighten, um mitgenommen zu werden." Das beste Argument, um bei Olympia starten zu dürfen, wäre ein Etappensieg bei der Tour de France.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung!
Quelle: BR24Sport im Radio 29.06.2024 - 16:55 Uhr