
BR24 Sport "Episches" Duell blieb aus: Bayern spaziert durchs Achtelfinale
Viele rechneten mit einem brisanten Duell auf Augenhöhe. Am Ende war es dann aber doch eine klare Sache: Der FC Bayern München hatte zumindest im Champions-League-Achtelfinale gegen Bayer Leverkusen das Sagen.
Was am Anfang als das Duell der deutschen Giganten angepriesen wurde, als großer Kampf, als möglicherweise "episches" Aufeinandertreffen, wie es Leverkusen-Trainer Xabi Alonso bezeichnete, wurde am Ende zum Spaziergang für den FC Bayern München. Abgeklärt und cool schienen die Münchner durch die über 180 Spielminuten zu schlendern, brenzlig wurde es für sie gegen die harmlos-auftretenden Leverkusener nie wirklich.
Mit dem überraschend deutlichen 5:0-Sieg verschob der FCB fürs Erste die Machtverhältnisse im deutschen Fußball. "Ich glaube, der Unterschied in Zahlen sagt vielleicht nicht immer alles, aber auf jeden Fall haben wir unsere Arbeit gemacht", sagte Vincent Kompany nüchtern und bescheiden bei der Pressekonferenz nach dem 2:0-Sieg in der Rückrunde.
Eberl mit lobenden Worten
Zwar konnten die Münchner dank des 3:0-Polsters aus der Hinrunde gelassener in die Partie gehen, doch sie zeigten sich am Dienstag nicht weniger zielstrebig als vergangene Woche. Sie legten selbst los, wenn sie die Chance bekamen und managten den Druck, den die Werkself auszuüben versuchte. "Das, was gebraucht wurde, haben wir, glaub' ich, von Anfang an auf den Platz gebracht", sagte ein zufriedener FCB-Sportdirektor Max Eberl: "Wir haben mannhaft dagegenhalten. Wir wussten, es wird emotional. Wir wussten, sie wollten Chaos machen. Da haben wir uns gewehrt, haben trotzdem immer wieder Fußball gespielt."
Und daraus resultierten am Ende blitzsaubere Kombinationen, Jamal Musiala und Joshua Kimmich präsentierten sich in Bilderbuchform, Harry Kane stand clever und traf sicher. Und Leon Goretzka bestätigte auch in Leverkusen wieder seine stark nach oben zeigende Formkurve.
Jonas Urbig begeistert bei ersten Champions-League-Auftritten
Zum Erfolg der Bayern hat aber auch der junge Torwart Jonas Urbig maßgeblich beigetragen. Nachdem sich Manuel Neuer beim Hinspiel einen Muskelfaserriss in der Wade zugezogen hatte und ausgewechselt werden musste, schlug Urbigs Stunde.
Nach seinem Pflichtspiel-Debüt für den FCB im Hinspiel, musste der 21-Jährige also auch in Runde zwei auf der großen, königlichen Bühne performen - mit Erfolg, wie Eberl zufrieden resümierte: "Wir wussten, was wir verpflichten, wir wussten aber nicht, dass es so schnell geht, dass du ihn ins kalte Wasser werfen darfst oder musst." Eigentlich sollte Urbig Zeit bekommen, um sich an die großen Auftritte heranzutasten.
FCB muss im Viertelfinale gegen Inter Mailand ran
Der Schnupperkurs blieb für Urbig aber aus - für ihn ging es direkt ans Eingemachte - "und das hat er, finde ich, herausragend gelöst. Also man hat ihm nichts angemerkt. Er hat einfache Dinge gemacht", so Eberl. Urbig blieb ruhig und behielt die weiße Weste.
Am 08. April geht es für Urbig und den Rest der Mannschaft gegen Inter Mailand im Viertelfinale weiter. "Das sind jetzt wieder die letzten acht Mannschaften in Europa", so Eberl. Alle übriggebliebenen Vereine seien "auf Augenhöhe" - "da hat man genau so die Möglichkeit, auch da weiterzukommen."
Nach den beiden Showeinlagen gegen die sonst so starken Leverkusener dürfte der FCB zum engsten Favoritenkreis zählen. "Wir hatten großen Respekt vor Leverkusen, es war von Anfang an nicht leicht, aber wir haben unsere Arbeit gemacht", sagte Trainer Vincent Kompany. Respekt sollten jetzt auch Inter Mailand und die restlichen Mannschaften vor den starken Münchnern haben.
Im Video: Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen verteilt Sonderlob an Jonas Urbig
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Quelle: BR24Sport 12.03.2025 - 18:30 Uhr