BBL-Playoffs, Finalserie FC Bayern Basketball heiß auf den Meistertitel
Zum sechsten Mal treffen in den Playoff-Finals der BBL der FC Bayern Basketball und Alba Berlin aufeinander. Beim letzten Mal, 2022, setzten sich die Hauptstädter durch. Diesmal wähnen sich die Münchner bereit für die erste Meisterschaft seit 2019.
Weltmeister Andreas Obst spricht vom "deutschen Klassiker". Und in der Tat elektrisiert hierzulande kein anderes Duell so sehr wie das der beiden deutschen Euroleague-Teilnehmer FC Bayern München und Alba Berlin - zumindest seit Bamberg nicht mehr zur nationalen Spitze gehört.
Sechsmal gab es diese Konstellation schon im Finale um die deutsche Meisterschaft - nur Berlin gegen Leverkusen gab es zwischen 1985 und 2000 genauso häufig. Dreimal gewannen die Bayern, zweimal Alba. Dazu kommen noch drei weitere Play-off-Serien (zweimal Viertel-, einmal Halbfinale), die jeweils die Münchner gewannen.
Andreas Obst: "Wir haben den Ton gesetzt"
Die warten seit fünf Jahren auf den wichtigsten nationalen Titel. Die Sehnsucht bei Fans und den Klubverantwortlichen um Geschäftsführer Marko Pesic ist riesengroß. Mindestens genauso groß ist aber die Zuversicht, dass sich der FC Bayern Basketball in der am Samstag beginnenden Best-of-five-Serie durchsetzt.
Dreierspezialist Andreas Obst ist sicher, dass sein Team das bessere Ende für sich haben wird, "wenn wir uns auf uns konzentrieren". Die Niederlage im ersten Viertelfinalspiel gegen Ludwigsburg sei ein "Wake-up-Call" für die Mannschaft gewesen, die danach dreimal gegen Ludwigsburg sowie dreimal im Halbfinale gegen Würzburg gewann. "Wir haben den Ton gesetzt, defensiv ein Spiel zu gewinnen", sagt der Weltmeister. "Wir sind defensiv sehr physisch und geben dem Gegner keine Luft zu atmen."
Aus Gründen: Voller Fokus auf die Defensive
An dem alten Spruch "Offense wins games, defense wins championships" (Offensive gewinnt Spiele, Defensive gewinnt Meisterschaften) sei schon was dran, glaubt Obst. Und auch sein Teamkollege Serge Ibaka sieht das so. Der Center mit NBA-Erfahrung (2018/2019 gewann er mit den Toronto Raptors dort sogar den Titel) will mit der richtigen Einstellung die Serie gewinnen, warnt aber auch vor den Berlinern: "Alba ist jetzt ein ganz anderes Team mit einem anderen Mindset."
"NBA-Finals"? Ibakas Versprecher sorgt für Lacher
Drei von vier Partien in dieser Spielzeit haben die Bayern gegen Alba gewonnen. Aber, so Ibaka, "das hier ist das NBA-Finale." Mit seinem Versprecher sorgte der 34-Jährige für ordentlich Lacher bei der Pressekonferenz. Teamkollege Obst korrigierte ihn grinsend: "Es ist das BBL-Finale."
Dass die Hauptstädter im Halbfinale fünf Spiele brauchten, um die Niners Chemnitz niederzuringen und sie zwischen Partie fünf am Donnerstagabend und dem ersten Finalduell in München nur etwas mehr als 48 Stunden haben, um zu regenerieren, können ein Vor- und ein Nachteil sein, so Obst: "Vielleicht ein Vorteil, weil sie viele intensive Spiele gegen eine sehr physische Mannschaft hatten. Dennoch kann so ein Sieg auch eine große Euphorie, einen Zusammenhalt entwickeln; sie können da als bessere Mannschaft herauskommen", glaubt der Shooting Guard.
Mehr Erholung, weniger Rhythmus?
Und weiter: "Für uns gilt es, ready zu sein. Wir hatten jetzt eine Woche kein Spiel, müssen erst wieder reinkommen. Wir dürfen uns nicht überraschen lassen. Alba hat ein gutes Teamgefüge. Einzelne Spieler können heiß laufen. Wir müssen schauen, dass sich da niemand entfaltet."
Trainer Pablo Laso warnte ebenfalls vor den Albatrossen - gerade weil die nur zwei Tage Pause haben: "Üblicherweise ist ein Team, das im Flow ist, schneller im Rhythmus und spielt besser." Andererseits glaubt der Spanier an seine Jungs. Mit einem Sieg in der Finalserie würde er seine erste Saison in München mit dem "Double" beenden und den ersehnten ersten Meistertitel nach 2019 gewinnen.
Quelle: BR24Sport im Radio 08.06.2024 - 19:55 Uhr