BR24 Sport Bayreuther ist jüngster Profi bei der Triathlon-WM auf Hawaii
Finn Große-Freese ist erst 23 Jahre jung und bereits Triathlon-Profi. Am Samstag gibt er sein Debüt bei der Ironman-WM auf Hawaii. Dort ist er der jüngste Profi-Athlet im Starterfeld und will zeigen, was in ihm steckt.
Am Samstag um 18.25 Uhr deutscher Zeit ist es wieder so weit, dann sucht die Weltelite der "eisernen Männer" einen neuen Weltmeister. Auf Hawaii kämpfen die besten Langdistanztriathleten um den Sieg. Dabei müssen sie 3,8 Kilometer schwimmen, 180 Kilometer Rad fahren und einen 42 Kilometer langen Marathonlauf bewältigen. Unter den Ausdauersportlern ist auch ein erst 23 Jahre alter Wahl-Bayreuther, der das Potenzial hat, vorne mitzumischen. Und Bayreuth hat ja 2019 mit Anne Haug schon einmal eine Ironman-Weltmeisterin hervorgebracht.
Finn Große-Freese: Triathlon-Profi mit 23 Jahren
Finn Große-Freese bereitet sich im Hallenbad seines Vereins, dem SV Bayreuth, auf seinen ersten WM-Start vor. Das Rennen auf Hawaii ist eines der härtesten im Triathlonsport, bei dem der 23-Jährige der jüngste Profi im Starterfeld sein wird. Seine erste Langdistanz absolvierte er im vergangenen Jahr in Hamburg. Auf den langen Strecken fühlt er sich wohl, hier möchte er sich in der Weltspitze etablieren:
Wahl-Bayreuther: Deutscher Meister auf der Triathlon-Mitteldistanz
Finn ist in Rostock, an der Ostsee groß geworden. Dort war er schon ab der vierten Klasse Leistungsschwimmer, doch "nur schwimmen ist auf lange Sicht öde, deswegen braucht man da noch was anderes", erzählt er im BR24-Interview. So entscheidet sich Finn für Triathlon und hier ist der blonde 1,92 Meter-Mann, der von der Statur her an Ex-Weltmeister Jan Frodeno erinnert, mittlerweile längst kein Unbekannter mehr. Anfang August wird Finn Deutscher Meister über die Mitteldistanz (1,9 km schwimmen, 90 km Rad fahren, 21 km laufen) kurz danach sichert er sich mit einem neunten Platz bei der Europameisterschaft über die Langdistanz in Frankfurt das Ticket für die Weltmeisterschaft auf Hawaii.
Ex-Wasserballer hat "keinen Schiss vor Massenstart"
Die erste Herausforderung wird dort für ihn der Start sein, denn es geht für alle Profis gleichzeitig auf die Schwimmstrecke im Pazifischen Ozean. Tritte und Schläge hat Finn bei solchen Massenstarts schon öfter einstecken müssen, aber er hat auch schon ausgeteilt: "Es ist jetzt nicht so, dass ich Schiss habe vor den Massenstarts, ich bin ein relativ guter Schwimmer und hab auch mal Wasserball gespielt, deshalb kenne ich das, mit Härte umzugehen."
Nach dem Schwimmen warten noch 180 Radkilometer und ein Marathon durch die brütende Hitze der Lavawüste auf "Big Island "auf ihn. Um das durchzustehen, muss Finn hart trainieren. In Bayreuth hat er dafür die perfekten Bedingungen – doch das hat den gebürtigen Rostocker nicht in die Wagnerstadt gezogen, sondern die Universität.
Jurastudium an der Uni Bayreuth als "Ausgleich"
Denn die hat einen hervorragenden Ruf, sagt Finn, der hier Jura studiert. Das Studium ist Ablenkung und Ausgleich für seinen Kopf, denn nur Sport geht für ihn nicht, "das wäre zu eintönig". Außerdem lassen sich Studium und Sport super vereinbaren, sagt er. Im Wintersemester studiert Finn deutlich mehr, im Sommersemester ist Wettkampfsaison, da ist kaum Zeit zum Paragrafen-Büffeln.
Und wenn mal Prüfungen anstehen und Finn wegen eines Triathlons nicht dabei sein kann, dann bekommt er von der Uni eine Freistellung, das ist "super geregelt".
Mittlerweile lebt Finn seit drei Jahren in Franken – am regionalen Zungenschlag arbeitet er noch: "Immerhin sage ich mittlerweile statt 'Moin' 'Servus' und 'a weng' - des bassd scho", versucht sich der Mann aus Mecklenburg-Vorpommern am fränkischen Dialekt. Und ganz egal wie es für ihn auf Hawaii am Wochenende ausgeht, Bayreuth bleibt erst mal seine Heimat auf Zeit: "Die Trainingsbedingungen sind super, die Uni passt, ich habe ein super Team um mich rum und da hab ich nichts dagegen hier länger zu bleiben."
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Quelle: Mittags in Franken 22.10.2024 - 12:50 Uhr