Olympia-Historie Rom 1960: Olympia in der "Ewigen Stadt"
Wilma Rudolph und Armin Hary dominieren in Rom den Sprint, Barfußläufer Bikila siegt im Marathon. Boxer Cassius Clay und Ringer Wilfried Dietrich begründen legendäre Karrieren.
Sportlich bieten die Spiele von Rom eine ganze Reihe von Höhepunkten: Wilma Rudolph sorgt mit ihren drei Goldmedaillen im Sprint für die Sensation der olympischen Leichtathletik.
Marathon-Sieger Abebe Bikila steht als erster afrikanischer Sportler überhaupt ganz oben auf dem Podest - nach einem Rennen ohne Schuhe!
Im Zehnkampf entscheiden nach 37 Wettkampfstunden am Ende sieben Sekunden im 1.500-Meter-Lauf über den Sieg des US-Amerikaners Rafer Johnson. Bei den Boxern gewinnt eine Karriere an Konturen: Cassius Clay, der spätere Muhammad Ali, setzt sich als 18-Jähriger im Halbschwergewicht durch.
Zweimal Gold und Weltrekord für Armin Hary
Auch aus deutscher Sicht werden es erfolgreiche Spiele: "Blitzstarter" Armin Hary gelingt der bislang einzige deutsche Olympiasieg über 100 Meter. Ein Jahr zuvor war der Frankfurter mit 10,0 Sekunden bereits Weltrekord gelaufen.
Gemeinsam mit Bernd Cullmann, Walter Mahlendorf und Martin Lauer holt Hary auch über 4x100 Meter Gold - in Weltrekordzeit von 39,5 Sekunden.
Im Rudern dominieren ebenfalls die Deutschen: Der von Karl Adam trainierte Achter beendet die seit 1920 andauernde Siegesserie der USA. Ingrid Krämer (DDR) wird Doppel-Olympiasiegerin im Turm- und im Kunstspringen. Und schließlich feiert Deutschland mit dem Kleinkaliber-Sieg des erst 18-jährigen Peter Kohnke seine erste Medaille im Schießen.
Dietrich - Der Kran von Schifferstadt
Die Ringer-Legende Wilfried Dietrich begründet mit dem Sieg in der offenen Gewichtsklasse im Schwergewicht seinen Weltruf als "Kran von Schifferstadt". Im Freistil-Turnier reicht ihm ein Unentschieden im letzten Kampf gegen den Türken Kaplan, um Gold zu gewinnen. Im griechisch-römischen Stil sichert sich der Pfälzer zudem noch die Silbermedaille.