Olympische Spiele in Paris Deutsche Sportkletterer haarscharf am Finale vorbei
Die deutschen Sportkletterer Yannick Flohé und Alexander Megos sind bei den Olympischen Spielen im Halbfinale ausgeschieden. Die dürftigen Ergebnisse aus dem Bouldern konnten die beiden beim Seilklettern am Mittwoch (07.08.2024) nicht mehr ausgleichen.
Im Bouldern war Flohé am Montag mit 29,7 Punkten Zwölfter geworden. Megos lag zur Halbzeit auf Platz 15 (24,7 Punkte). Die beiden Deutschen wussten: Nur eine richtig starke Vorstellung beim "Lead", beim Klettern am Seil, würde den Traum vom Finale in der Kombination noch wahr werden lassen.
Flohé darf lange hoffen
Flohé kam gut durch die ersten beiden Passagen und erreichte schnell die 30-Punkte-Marke. Dort aber ging es dann ganz schnell abwärts für den Essener. Drei Griffe konnte der 24-Jährige noch halten, dann machte sich die Anstrengung in den Armen bemerkbar. Flohé konnte sich nicht mehr halten und stürzte ab.
Mit 39,1 Punkten im Lead und 68,8 Punkten insgesamt schob er sich vorerst auf den fünften Platz. Weil die stärkere Konkurrenz aber erst noch in die Wand musste, war schon klar, dass es ganz, ganz schwer werden würde mit dem Finale, für das sich nur die ersten Acht qualifizieren.
Weil mit dem Japaner Tomoa Narasaki und dem Franzosen Sam Avezou aber zwei höher gehandelte Athleten noch patzten, durfte Flohé lange hoffen. Am Ende reichte es für den 24-Jährigen dann aber nur zu einem undankbaren 9. Platz.
Unkonzentriertheit kostet Megos gutes Ergebnis
Noch bitterer verlief der Vormittag für den 30 Jahre alten Megos. Der eigentlich bessere Lead-Kletterer der beiden Deutschen leistete sich schon vor der 30-Punkte-Marke einen fatalen Fehler, setzte den Fuß nicht richtig und rutschte ab.
Mit nur 24 Tages-Punkten und 48,7 Punkten in der Gesamtwertung hatte der Erlangener umgehend die Gewissheit: Das Finale wird ohne ihn stattfinden. Megos verabschiedete sich als 13. aus Paris.
Alexander Megos im Lead-Halbfinale
Letzte deutsche Chance am Donnerstag
Beim Speedklettern der Frauen sicherte sich die Favoritin Aleksandra Miroslaw am Nachmittag Gold. Im Finale huschte die Polin in 6,10 Sekunden die 15 Meter hohe Wand hinauf, ihre Konkurrentin, die Chinesin Lijuan Deng benötigte 0,08 Sekunden länger und erhielt Silber. Bronze ging ebenfalls nach Polen. Aleksandra Kalucka gewann das "kleine Finale" gegen Rajiah Sallsabillah aus Indonesien in 6,53 Sekunden. Aus Deutschland hatte sich keine Speedkletterin für die Olympischen Spiele qualifiziert.
Die letzte Chance auf eine Medaille in der Kombination im Sportklettern hat die Chemnitzerin Lucia Dörffel. Die 24-Jährige belegt nach dem Bouldern Rang 15. Auch Dörffel muss sich beim "Lead" am Donnerstag (10 Uhr, im Livestream auf Sportschau.de) extrem steigern, um noch ins Finale einzuziehen.