Erste Niederlage im dritten Spiel Deutsche Handballer unterliegen Kroatien
Im dritten Gruppenspiel musste Deutschland im olympischen Handball-Turnier die erste Niederlage einstecken. In einer intensiven Partie verlor das Team von Bundestrainer Alfred Gislason mit 26:31 (13:15), hat aber weiter gute Chancen auf den Einzug ins Viertelfinale.
Nach dem Auftakterfolg gegen Schweden und dem Kantersieg gegen Japan haben die deutschen Handballer die erste Niederlage kassiert. In einer intensiven Partie mit viel Körperlichkeit lag das DHB-Team bereits zur Halbzeit mit zwei Toren hinten (13:15). Kroatien überzeugte mit einer hohen Effektivität, Deutschland hingegen leistete sich zu viele Fehler im Spielaufbau, vergab einige Chancen im Abschluss und verlor am Ende verdient mit 26:31.
"Wir wussten, dass es ein sehr guter Gegner ist. Wir haben die letzten Spiele gegen die verloren und wussten, dass wir sehr, sehr gut spielen müssen, und das haben wir nicht gemacht. Wir konnten nicht davon ausgehen, dass wir gewinnen", sagte Gislason nach der Partie.
Bester Werfer gegen die von Ex-Bundestrainer Dagur Sigurdsson trainierten Kroaten war Kapitän Johannes Golla mit acht Treffern. Am Freitag trifft das DHB-Team im vierten Gruppenspiel auf Spanien.
Hohe Intensität von Beginn an
Von Beginn an ging es gleich richtig zur Sache. Gegen körperlich starke Kroaten tat sich der Olympiadritte von 2016 im Angriff zunächst schwer. Kroatien überzeugte mit einem schnellen Umschaltspiel und ging mit 3:1 in Führung. Torhüter Andreas Wolff hielt sein Team aber mit guten Paraden im Spiel, sodass Deutschland durch den Siebenmetertreffer von Marko Grgic und dem Rückraumtor von Julian Köster zum 3:3-Ausgleich kam.
Golla treffsicher, knapper Rückstand zur Halbzeit
Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, in dem sich beide Mannschaften nichts schenkten. Bei den Kroaten glänzte vor allem Ivan Martinovic auf halbrechts, der Wolff mit seinen kraftvollen und präzisen Würfen oft keine Chance ließ. Beim deutschen Team funktionierte besonders das Spiel an den Kreis: Spielmacher Juri Knorr setzte Johannes Golla immer wieder gut in Szene. Der Kapitän nutzte seine Möglichkeiten konsequent und traf nach 26 Minuten mit seinem fünften Treffer zum 11:12-Anschluss.
Kroatien hielt die Aggressivität und Emotionalität weiter hoch und drängte in der Schlussminute mit einer 7:6-Überzahlsituation im Angriff auf die Drei-Tore-Führung. Zunächst mit Erfolg. Aber Knorr schaltete blitzschnell und verkürzte mit seinem Treffer mit der Schlusssirene den deutschen Rückstand auf zwei Tore (13:15).
Deutschland mit zu vielen Fehlern
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich ein ähnliches Bild wie zu Beginn der ersten Hälfte: Rekord-Nationalspieler Domagoj Duvnjak hielt die Fäden im kroatischen Spiel in der Hand, Martinovic sorgte mit einer hohen Durchschlagskraft aus allen Lagen für die Treffer.
Deutschland versuchte es nun auch mit einer Überzahlsituation im Angriff, leistete sich aber zu viele Fehlwürfe und Fehler im Spielaufbau. So kam Kroatien immer wieder zu einfachen, schellen Toren und baute seine Führung auf 20:15 aus. Mit starken Eins-gegen-Eins-Aktionen und einer hohen Effektivität im Abschluss hielt Kroatien Deutschland auf Distanz.
Deutschland trifft am Freitag auf Spanien
Bundestrainer Gislason brachte Mitte der zweiten Halbzeit Youngster David Späth im Tor, der das Team mit seiner Emotionalität nochmal pushte. Die DHB-Männer versuchten es nun mit mehr Tempo und Rune Dahmke verkürzte mit seinem Tempogegenstoßtreffer den Rückstand nach 48 Minuten auf vier Tore (20:24). Deutschland zeigte sich nun deutlich verbessert im Abschluss, aber Kroatien fand immer eine Antwort. So kam das Gislason-Team nicht näher heran und musste am Ende eine 26:31-Niederlage einstecken.
Mit zwei Siegen und vier Punkten hat Deutschland trotz der Niederlage aber weiter gute Chancen aufs Viertelfinale. Am Freitag trifft das DHB-Team dann auf Spanien (16 Uhr), bevor es im letzten Gruppenspiel am Sonntag gegen Slowenien geht (14 Uhr).