Bundesliga VfB-Präsident: Kontrolliertes Pyro-Abbrennen vorstellbar
Ein kontrolliertes und genehmigtes Abbrennen von Pyrotechnik in Fußballstadien ist für Stuttgarts Präsident Claus Vogt eine Option. Die bisherigen Ansätze hält er für wenig zielführend.
Claus Vogt ist in der Debatte um Pyrotechnik in deutschen Fußballstadien nicht abgeneigt, ein kontrolliertes und genehmigtes Abbrennen zu ermöglichen. "Das wäre ein Gedanke, den ich mir vorstellen könnte", sagte der Präsident des VfB Stuttgart der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten".
Die bisherigen Ansätze hält Vogt für wenig zielführend: "Wer behauptet, er könnte mit Repression, Kontrollen und Kollektivstrafen für die Vereine Pyrotechnik aus allen Stadien rausbekommen, irrt sich gewaltig. Wir müssen mit der Situation umgehen, wie sie ist", forderte der 54-Jährige. Zuletzt hatte es für die Vereine aufgrund des Abbrennens von Pyrotechnik in den Fankurven immer wieder Geldstrafen gegeben.
"Pyrotechnik muss gemeinsam gelöst werden"
Das "Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen (je Gegenstand)" kostet nach Angaben des DFB-Kontrollausschusses 1000 Euro in der Bundesliga, 600 Euro in der zweiten Spielklasse und 350 Euro in der 3. Liga. Das Kernproblem aus juristischer Sicht ist die Frage nach der Haftung. So werden in erster Linie der Heimverein und seine Tochtergesellschaften sanktioniert, da sie für die Spieler, Offiziellen, Mitglieder und Zuschauer verantwortlich sind, sobald auf dem Vereinsgelände eine Veranstaltung stattfindet.
"Unsere Haltung lautet: Das Thema Pyrotechnik muss zwischen Fans, Vereinen, Verbänden und Behörden auf der Suche nach einem Konsens gemeinsam gelöst werden", hatte ein Sprecher des VfB bereits im August mitgeteilt, nachdem das Thema in Folge diverser Vorfälle wieder aufgekommen war. "Immer höhere Strafen stellen keine Lösung dar", hieß es damals von Stuttgarter Vereinsseite.
Vogt: Anträge zu seiner Abwahl "ernst nehmen"
Neben Pyrotechnik-Fragen beschäftigen Vogt vor der bevorstehenden Mitgliederversammlung des VfB die Anträge zu seiner Abwahl. "Das muss man schon ernst nehmen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Gleichwohl mache er sich vor der Veranstaltung am Sonntag (13.00 Uhr) aber nicht allzu große Sorgen. "Ob die Begründungen überzeugend sind, ist eine andere Frage."
Für eine Abwahl bräuchte es eine Mehrheit von mindestens 75 Prozent der anwesenden Mitglieder. Wie viele der mehr als 80.000 Mitglieder den Weg in die Stuttgarter Arena auf sich nehmen werden, ist schwer einzuschätzen.