Wegen weiterer Tricks Nächste Sanktion nach Punktabzug - Geldstrafe für Juventus Turin
Kein weiterer Punktabzug, dafür aber eine Geldstrafe: Juventus Turin ist wegen Unrechtmäßigkeiten und Finanztricks bei der Zahlung von Gehältern erneut sanktioniert worden. Die geringe Strafe ist an eine Bedingung geknüpft.
Immerhin kein weiterer Punktabzug, aber dafür eine Geldstrafe: Der italienische Topklub Juventus Turin ist wegen Unrechtmäßigkeiten und Finanztricks bei der Zahlung von Gehältern erneut sanktioniert worden. Das Sportgericht des Fußballverbands FIGC verurteilte Juventus zu einer Strafe von rund 718.000 Euro.
Das wurde mitgeteilt, nachdem sich die Anwälte des Vereins und die Ankläger des FIGC auf einen Deal verständigt hatten. Dieser sieht neben der Geldstrafe vor, dass der einstige Serienchampion das Urteil in einem anderen Verfahren und damit einen Punktabzug von zehn Punkten in der Serie A akzeptiert.
Darf Juventus nächste Saison europäisch spielen?
Juve wird die derzeit noch laufende Meisterschaft deshalb außerhalb der Champions-League-Plätze beenden und im Herbst nicht an der europäischen Königsklasse teilnehmen können. Die Norditaliener rangieren einen Spieltag vor Schluss auf Platz sieben, der immerhin zum Start in der UEFA Conference League berechtigt. Allerdings vermuten Beobachter, dass der europäische Verband wegen der sportjuristischen Verfahren gegen Juventus noch einen Bann für den Wettbewerb aussprechen könnte.
Sieben Juve-Manager mit Geldstrafen belegt
In der verhandelten Causa ging es um die Auszahlung von Spielergehältern zu Beginn der Corona-Pandemie. Juve hatte im Frühjahr 2020 offiziell mit allen Profis - darunter Top-Verdiener Cristiano Ronaldo - einen Gehaltsverzicht für vier Monate ausgehandelt und dies offensiv als Zeichen der Solidarität dargestellt. Die gesparten rund 90 Millionen Euro wurden in der Bilanz verbucht. Heimlich aber soll der Klub mit den Profis verabredet haben, drei jener vier zunächst einbehaltenen Monatsgehälter im nächsten Geschäftsjahr versteckt zu erstatten.
Neben dem Verein wurden sieben Juve-Manager von damals mit Geldstrafen von 10.000 Euro bis 47.000 Euro belegt. Einzig der ehemalige Präsident Andrea Agnelli ließ sich nicht auf einen Vergleich ein - gegen ihn wird weiter verhandelt, am 15. Juni ist eine Anhörung vorgesehen.
Punktabzug wegen verfälschter Marktwerte
Erst in der vorigen Woche war Juventus zu einem Abzug von zehn Punkten in der laufenden Liga-Saison verurteilt worden. In dem Verfahren ging es darum, dass der Verein jahrelang die Marktwerte seiner Spieler verfälscht und dadurch bei Transfers oder Tauschgeschäften mit anderen Vereinen die Bücher geschönt hat. Gegen das Urteil hätte Juve beim obersten Sportgericht in Italien Einspruch einlegen können - durch die Einigung im zweiten Fall wird auf den Schritt verzichtet.