Aus beim 24-Stunden-Klassiker Frustrierender Le-Mans-Start für Mick Schumacher
Während der Fahrerparade warf Mick Schumacher noch mit breitem Grinsen und voller Vorfreude den fast 300.000 Zuschauern Kusshände zu. Die Premiere des 25 Jahre alten Rennfahrers bei den legendären 24 Stunden von Le Mans endete aber viel schneller als erwartet.
"Wir sind nicht über die Sechs-Stunden-Marke hinausgekommen", sagte der Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher am Samstagabend (15.06.2024) frustriert. Sein mittlerweile 55 Jahre alter Vater war 1991 bei seinem einzigen Auftritt bei einem der größten Klassiker des Motorsports Fünfter geworden.
Sohn Mick kam 33 Jahre später nicht ins Ziel - allerdings unverschuldet. Um 16 Uhr hatte Frankreichs Fußball-Ikone Zinédine Zidane das Rennen freigegeben, im Wagen des Schumacher-Teams saß Nicolas Lapierre. Der Franzose hatte es in der Qualifikation auf Rang neun geschafft und übergab den Wagen im Rennen an Mick Schumacher.
Schumacher war schnellster Alpine-Pilot bis zum Aus
33 Umläufe schaffte dieser dann, erreichte eine Spitzengeschwindigkeit von 340,19 km/h und fuhr dabei die beste Rundenzeit der insgesamt sechs Alpine-Piloten. Dann stoppte Schumacher ein technischer Defekt.
Seine persönliche Bilanz sei sehr positiv gewesen, betonte Mick Schumacher: "Ich bin sehr, sehr glücklich darüber." Intern dürfte seine Leistung auch mit Wohlwollen gesehen worden sein. Durch sein Engagement in der Langstrecken-Weltmeisterschaft hofft Schumacher, seine Chancen für eine Rückkehr in die Formel 1 zu erhöhen.
Den Sieg holte sich zum zweiten Mal in Folge Ferrari mit Nicklas Nielsen (Dänemark), Antonio Fuoco (Italien) und dem früheren DTM-Pilot Miguel Molina (Spanien) im Auto von AF Corse mit der Nummer 50 in der Hypercar-Klasse.
Mick Schumacher trotzdem zufrieden in Le Mans
Statt in der Nacht weitere Runden zu drehen und am Sonntag die einmalige Atmosphäre des Kultrennens zu genießen, ging es für Mick Schumacher noch vor Mittag in den Flieger. Trotz der Enttäuschung überwogen die positiven Dinge, wie der sehr gute Speed bis zum Ausfall, die eigene Leistung in dem anspruchsvollen Rennen und: "Ich denke, wir sind als Team zusammengewachsen."
Schließlich war es erst der vierte Einsatz des neuen Wagens und das vierte Rennen in der World Endurance Championship für Mick Schumacher. Und er zeigte dabei vor allem im internen Vergleich starke Leistungen.
Erst Spanien, dann Brasilien
Bis zum nächsten WEC-Rennen bleibt nun erst mal ein wenig Zeit. Am 14. Juli geht es mit den Sechs Stunden von São Paulo in Brasilien weiter. Bereits am kommenden Wochenende wird Mick Schumacher aber schon wieder in Diensten von Mercedes unterwegs sein. Beim Großen Preis von Spanien bei Barcelona nimmt er seine Rolle als Test- und Ersatzfahrer ein.
Den Job hat er seit seinem Aus als Stammfahrer in der Motorsport-Königsklasse. 2021 und 2022 war er für das amerikanische Haas-Team gefahren, zur Saison 2023 aber durch Landsmann Nico Hülkenberg ersetzt worden.