Formel 1 in Bahrain Weltmeister Verstappen dominiert den Saisonstart
Neue Saison, altes Bild: Max Verstappen hat das erste Rennen im neuen Jahr in der Formel 1 gewonnen. In Bahrain gelang dem Weltmeister am Sonntag (05.03.2023) ein überlegener Start-Ziel-Sieg. Nico Hülkenberg erlebte ein kompliziertes Comeback.
Der Start ins Rennen in Bahrain hatte gleich viel zu bieten. Es gab erste Kollisionen, einige Positionswechsel und einen großen Verlierer: Nico Hülkenberg. Der deutsche Pilot verlor bei seinem Comeback in der Formel 1 gleich vier Plätze, fiel auf den ersten Metern von Rang zehn auf den 14. Platz zurück.
Nachdem Hülkenberg zwei Jahre nur gelegentlich als Ersatz randurfte, ist er seit dieser Saison wieder als Startpilot dabei. Der 35-Jährige ist der Nachfolger von Mick Schumacher, der nun seinerseits auf seine Chance warten muss, und geht für das Team Haas an den Start.
Verstappen souverän
An der Spitze behauptete sich Max Verstappen souverän, hinter ihm musste sein Teamkollege Sergio Perez jedoch Platz zwei einbüßen. In einem packenden Duell gegen Charles Leclerc, bei dem es auch eine leichte Berührung gab, hatte der Red-Bull-Pilot das Nachsehen und machte sich auf die Verfolgung des Monegassen.
Perez schaffte es jedoch erstmal nicht, seinen Kontrahenten zu gefährden. Derweil setzte sich Verstappen scheinbar mühelos auf Platz eins von der Konkurrenz ab, nach zehn Runden betrug sein Vorsprung bereits über acht Sekunden.
Mercedes weit weg von alter Dominanz
Probleme hatte wie in der vergangenen Saison Mercedes. Lewis Hamilton fuhr beim Start zwar von Platz sieben auf fünf vor, konnte dann aber nicht mit den vor ihm liegenden Fahrern mithalten. Seine Position konnte er aber immerhin erstmal behaupten - anders als sein Teamkollege George Russell.
Der war in das erste packende Rennduell der Saison involviert. Fernando Alonso versuchte über mehrere Runden, den Briten zu überholen, schließlich setzte sich der Routinier trotz vehementer Gegenwehr gegen den Youngster durch. Und die nächste Hiobsbotschaft für Russell kam kurz danach, beim ersten Boxenstopp gab es Probleme und so verlor er so viel Zeit, dass Alonso seine sechste Position halten konnte.
Auch Boxenstopps können den Weltmeister nicht stoppen
Die ersten Stopps brachten generell keine Veränderungen an der Spitze. Erst zur Hälfte des Rennens kam es wieder zu einem spannenden Zweikampf, nachdem sich Perez peu a peu an Leclerc herangearbeitet hatte. In der 26. Runde überholte der Mexikaner und machte damit die Doppelführung Red Bulls perfekt. Verstappen war da mit knapp 14 Sekunden schon weit enteilt.
Damit setzte sich in der neuen Saison die Dominanz des Niederländers fort. 15 von 22 Rennen hatte Verstappen bei seinem zweiten WM-Titel gewonnen, nun deutete alles darauf hin, dass auch der Auftakt in Bahrain an ihn geht. Vor einem Jahr war Leclerc noch im Wüstenstaat erfolgreich.
Bei Hülkenberg stellte sich derweil heraus, dass ein beschädigter Frontflügel Probleme bereitete. Der einzige deutsche Formel-1-Fahrer in dieser Saison meldete sich nach dem Austausch zurück, in der 30. Runde fuhr Hülkenberg die zwischenzeitlich schnellste Runde - lange hielt er seine Spitzenposition jedoch nicht. Punkte waren zu dem Zeitpunkt schon lange außer Reichweite, Hülkenberg fuhr da auf Platz 17, am Ende wurde er 15..
Alonso wird zum Mercedes-Schreck
Die Top vier waren zu diesem Zeitpunkt scheinbar gesetzt - die beiden Red Bull vor den beiden Ferrari. Aber dahinter kam es zum Duell zweier Altmeister. Alonso arbeitete sich nach Russell auch an dessen Mercedes-Kollegen Hamilton heran und wagte in der 39. Runde den entscheidenden Angriff - und der gelang.
Der 41-Jährige war mit seinem zweiten erfolgreichen Überholmanöver gegen Mercedes damit Fünfter. Zumindest vorerst, denn Hamilton blieb dran und versuchte, sich seinen Platz zurückzuerobern. Jedoch vergebens.
Ferrari verliert Leclerc und Platz drei
Alonso setzte sich ab und machte Jagd auf seinen Landsmann Carlos Sainz im Ferrari. Bevor es zum Zusammenschluss kam, gab es für die Italiener aber dramatisch schlechte Nachrichten: In einer Rechtskurve gab es plötzlich einen Schaden bei Leclerc, der als Dritter aus dem Rennen ausschied. "Wir haben einiges an Arbeit vor uns. Im Qualifiying sieht unser Auto so aus, als sei es da, wo es sein soll, im Rennen aber nicht", sagte der enttäuschte 25-Jährige, der als Dritter ins Rennen gegangen war.
Alonso und auch Hamilton, der nach wie vor nur eine Sekunde hinter seinem Vordermann lag, hatten nun also die Chance, noch einen Platz auf dem Podium zu ergattern. Und Sainz die Aufgabe, auf Platz drei den Tag für Ferrari zu retten.
Doch schnell wurde klar, dass sich dieser Auftrag als recht aussichtslos entpuppen dürfte. Alonso stellte innerhalb von wenigen Runden den Anschluss her, hatte das deutlich schnellere Auto im Vergleich zu Sainz. In Runde 46 sicherte sich der zweimalige Weltmeister im Aston Martin dann den dritten Platz im Duell gegen seinen Landsmann.
Alonso ganz verliebt in sein Auto
Verstappen und Perez hielten sich dagegen vollkommen aus allen Positionskämpfen heraus, hatten über 25 Sekunden Vorsprung vor dem Restfeld. Die einzigen offenen Fragen gab es nur noch dahinter, angesichts der Stärke von Alonso gehörte dazu aber nicht mehr, wer den dritten Platz auf dem Podest besetzen wird. "Dieses Auto ist toll zu fahren", schwärmte der Spanier, der zum 99. Mal auf ein Formel-1-Podium fuhr, wenige Runden vor dem Ende.
Für Schadensbegrenzung für das Team Ferrari sorgte Sainz, der gegen Hamilton Platz vier behauptete. Für eine Überraschung sorgte Guanyu Zhou, der als 16. die schnellste Runde im Rennen fuhr, aufgrund seiner Platzierung aber keinen Zusatzpunkt erhielt. Dafür hätte er es unter die ersten Zehn schaffen müssen.