Europaspiele Zwei Mal Gold für deutsche Schützen - Kuriosum beim Hürdenlauf
Für das deutsche Team hat es bei den Europaspielen weitere Medaillen gegeben. Für ein Kuriosum sorgte Belgiens Wurfspezialistin Jolien Boumkwo.
Die Luftpistolenschützen mit Christian Reitz, Michael Schwald und Robin Walter setzten sich am Samstagmittag im Finale des Teamwettbewerbs gegen die Türkei mit 16:14 durch. Die Frauen mit Sandra Reitz, Josefin Eder und Doreen Vennekamp ließen wenig später Frankreich im Finale mit 16:8 keine echte Chance.
DLV-Team klettert im Ranking
Die Mannschaft des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) hat sich am zweiten von drei Wettkampftagen bei der Team-EM im polnischen Chorzow vom fünften auf den dritten Rang verbessert. Mit 256,5 Punkten nach 25 von 37 Wettbewerben liegt die DLV-Auswahl klar hinter Spitzenreiter Italien (294), aber noch in Tuchfühlung zu Gastgeber Polen (258,5). Großbritannien (243,5) fiel wegen einer Staffel-Disqualifikation auf Rang vier zurück.
Für deutsche Siege sorgten am Samstag Carolina Krafzik in 54,47 Sekunden über 400 Meter Hürden sowie die Männer-Staffel über 4x100 Meter Hürden in 38,34 Sekunden. Am Freitag hatte die EM-Zweite Kristin Pudenz die Diskuskonkurrenz mit 66,84 Meter klar für sich entschieden.
Team-EM - Ziel ist eine Podestplatzierung
Wichtige Punkte ließ dagegen Joshua Abuaku liegen, der über 400 Meter Hürden kurz nach dem Start angeschlagen das Rennen beenden musste. "Es fühlte sich nicht gut an. Wenn ich das durchgezogen hätte, wäre auf jeden Fall etwas kaputt gegangen", sagte der 26-Jährige im ZDF.
Deutschland hat die Team-EM bislang dreimal gewonnen. 2009 bei der Premiere sowie 2014 und zuletzt 2017. Der vierte Erfolg war schon vor dem Start wenig realistisch. "Ein Sieg wird für das DLV-Team eine Herausforderung", hatte der neue DLV-Sportdirektor Jörg Bügner erklärt, "dennoch werden wir alles dafür geben, bestmöglich abzuschneiden und an die Erfolge vorangegangener Jahre anzuknüpfen. Unser Ziel ist eine Podiumsplatzierung." Zumindest die liegt nach zwei Tagen in Reichweite.
Wesemann holt Gold vom 3-Meter-Brett
Wasserspringer Moritz Wesemann sicherte dem deutschen Schwimmteam den ersten Titel. Der Hallenser gewann im Wettbewerb vom 3-Meter-Brett und bescherte dem Wassersprung-Team des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) damit auch den ersten Quotenplatz für die Olympischen Spiele 2024 in Paris.
Der 21-Jährige, der seinen ersten großen Erfolg im Seniorenbereich feierte, machte den Sieg mit 465,40 Punkten durch zwei ganz starke letzte Sprünge klar. Damit distanzierte er noch die Franzosen Jules Bouyer (440,15) und Alexis Jandard (430,70). Der Berliner Lars Rüdiger kam auf Rang elf.
Kugelstoßerin startet über 100 Meter Hürden
Für ein Kuriosum sorgte derweil Belgiens Kugelstoßerin und Hammerwerferin Jolien Boumkwo, die beim Rennen über die 100 Meter Hürden mitlief. Die 21-fache belgische Wurf-Meisterin brauchte am Samstag für den Lauf über die zehn Hürden 32,81 Sekunden, die Spanierin Teresa Errandonea als Erste 13,22 Sekunden. Grund für den kuriosen Einsatz von Boumkwo war der kurzfristige Ausfall einer Teamkollegin. So konnten die Belgier zumindest noch zwei Punkte holen, da sie von der Disqualifikation der Schweizerin Ditaji Kambundji profitierten. Die deutsche Starterin Monika Zapalska (Wattenscheid) war in dem Rennen Dritte in 13,32 Sekunden geworden.
"Mein Team ist das Wichtigste für mich", sagte Boumkwo, die mit einer langen Trainingshose an den Start ging und ihre Konkurrentinnen teils deutlich überragte: "Ich durfte nicht zulassen, dass wir einen Punkt verlieren. Es bestand für mich kein Risiko, wenn ich es gelassen angehen würde."
Doppel-Silber bei den Kanuten
Zweimal Silber bei den Europaspielen holten zudem die Kanuten durch den Zweierkajak der Männer und den Vierer der Frauen. Die Recurve-Bogenschützinnen Charline Schwarz, Michelle Kroppen und Katharina Bauer verpassten hingegen Bronze durch ein 3:5 gegen Italien im kleinen Finale.
Wasserspringerin Elena Wassen gewann zudem einen Tag nach dem Einzel-Silber ihrer älteren Schwester Christina ebenfalls eine Silbermedaille. Die 22-Jährige belegte zusammen mit dem 26 Jahre alten Alexander Jan Lube den zweiten Platz im Mixed-Synchronspringen vom 10-Meter-Turm. Wassen hatte am Freitag beim zweiten Rang ihrer Schwester Christina vom Turm noch Platz vier belegt und Bronze um 2,80 Punkte verpasst.