Liveticker | Fußball Champions League: SL Benfica gegen Feyenoord - Liveticker - 3. Gruppenspieltag - 2024/2025 | Sportschau.de | Live und Ergebnisse

Fazit:
Am Ende eines unterhaltsamen CL-Abends entführt Feyenoord Rotterdam infolge einer starken Vorstellung drei Punkte aus Lissabon und schlägt SL Benfica insgesamt verdient mit 3:1. Ayase Ueda (12.) und Antoni Milambo (33.) brachten den niederländischen Vizemeister schon in Halbzeit eins auf die Siegerstraße. Benfica drehte nach einer durchwachsenen ersten Hälfte auf und drängte auf den Anschlusstreffer, doch Feyenoord wusste die Druckphase der Hausherren zu überstehen und geschickt zu verteidigen. Nach einer knappen Stunde wurde das vermeintliche 3:0 durch Trauner vom VAR einkassiert. Jan-Niklas Beste leitete das zwischenzeitliche 1:2 durch Aktürkoğlu (66.) ein, doch für mehr sollte es bei den Portugiesen nicht reichen. Rotterdam verteidigte das Resultat gut über die Zeit, blieb aber stets gefährlich. Am Ende war es die totale Unachtsamkeit, die das entscheidende 3:1 Milambos in der Nachspielzeit ermöglichte. Benficas Coach Bruno Lage muss somit seine erste Niederlage hinnehmen. Für heute soll es das gewesen sein - vielen Dank für die Aufmerksamkeit und Gute Nacht!

Nochmal ein letzter verzweifelter Schuss von Zeki Amdouni, der dann aber unter Bedrängnis aus spitzem Winkel ans Außennetz hämmert.

Fluchtartig verlassen die ersten Benfica-Anhänger das Stadion, man sieht förmlich, wie die Arena sich leert.

Gelbe Karte für Renato Sanches (SL Benfica)
Wegen Meckerns sieht Sanches noch Gelb.

Tooor für Feyenoord, 1:3 durch Antoni Milambo
Wie dreist war das bitte? Nur zwei Feyenoord-Stürmer sind mit im Sechzehner und die Benfica-Abwehr rechnet wohl damit, dass die Niederländer auf Zeit spielen. Da kann man dann schon auch mal Milambo völlig frei vor dem Strafraum stehen lassen und der bedankt sich für diese Fahrlässigkeit natürlich gerne, nimmt den flach von der Strafraumkante abgegebenen Freistoß Paixaos lässig direkt und netzt zur Entscheidung ein.

Gelbe Karte für Zeki Amdouni (SL Benfica)
Für ein Foul an Anis Hadj-Moussa nahe der rechten Eckfahne sieht der Schweizer Nationalspieler Gelb und es gibt Freistoß für die Gäste. Das nimmt Zeit von der Uhr.

Die Ecke wird kurz ausgeführt und Timber holt gegen einen Lissaboner Abwehrspieler die nächste Ecke raus.

Hwang tritt aus mehr als 30 Metern noch einen Freistoß, der in der Mauer auf Kosten eines Eckballs für die Gäste geklärt wird.

Mit Schjelderup zieht Bruno Lage seine letzte Offensivoption, um den Punkt zu retten. Für Hugo Bueno ist dann auf der anderen Seite doch Feierabend.

Statt des Wechsels gibt es für Bueno aber erstmal eine Wasserflasche vom Assistenztrainer, während ein Wechsel auf Seiten Benficas sich verzögert.

Läuft nicht mehr so bueno bei Hugo Bueno: Der schnelle Verteidiger der Gäste zeigt an, dass er nicht weitermachen kann.

Es ist einer dieser Vorstöße der Gäste, die man in dieser Phase ab und an mal sieht: Timber legt kurz auf Hwang, der im Sechzehner einen Haken schlägt, mit einer Körpertäuschung gleich zwei Gegenspieler aussteigen lässt und den anschließenden Schuss direkt in die Arme von Trubin bringt.

Wir sind in der Schlussphase angekommen! Können die Gäste, die sich darauf konzentrieren, den Ball vom letzten Drittel fernzuhalten, den Dreierpack sicher nach Hause bringen oder schafft Benfica noch den Ausgleich?

Sanches! Der ehemalige Bayer mit der markanten Frisur setzt zum Distanzschuss an und hat ein Abwehrbein der Gäste zwischen sich und Timon Wellenreuther. Die Ecke im Anschluss führt dann aber zu nichts, was man gesondert erwähnen muss.

Zur Abwechslung mal ein Befreiungsschlag der Gäste! Igor Paixão knallt aus der zweiten Reihe mal drauf und zielt nur knapp links am Kasten vorbei.

Kerem Aktürkoğlu hat den Ausgleich auf dem Fuß! Am Elfmeterpunkt findet er sich plötzlich in aussichtsreicher Schussposition, zieht mit rechts ab und visiert die linke Ecke an. Erneut ist Wellenreuther auf dem Posten und hält den Spielstand fest!

Wellenreuther verhindert den Ausgleich! Nach einer Hereingabe der Hausherren an den Fünfer schraubt sich Amdouni höher als Hancko und bringt aus kurzer Distanz einen Kopfball auf das Tor des Ex-Schalkers. Dieser faustet geistesgegenwärtig und mit wenig Reaktionszeit die Kugel über den Balken.

Mit dem ehemaligen Bayern-Profi Renato Sanches und Arthur Cabral zieht Bruno Lage die nächsten Wechseloptionen - eine hat er noch.

Timber! Unbeeindruckt von den anrückenden Verteidigern des SL Benfica zieht der Kapitän der Gäste mit dem Vollspann aus 16 Metern ab, trifft aber nur das Außennetz.

Eigentlich hat sich Dávid Hancko den Ball im Dribbling gegen Tomás Araújo etwas zu weit vorgelegt, kommt aber dennoch an ihm vorbei. Am nächsten Verteidiger ist dann aber Endstation für den Slowaken.

Jetzt wird es doch nochmal spannend! Die Fans an den Geräten und im Stadion sehen ein äußerst unterhaltsames Fußballspiel, das noch lange nicht entschieden ist.

Tooor für SL Benfica, 1:2 durch Kerem Aktürkoğlu
Im wahrsten Sinne des Wortes hat Bruno Lage das Beste aus der Situation gemacht! Nach einem Umschaltmoment der Portugiesen wird der ehemalige Heidenheimer von Pavilidis rechts steil geschickt und wagt aus 14 Metern den Schuss aufs Tor. Der kommt nicht sehr platziert, aber so wuchtig, dass Wellenreuther das Ding zur Seite abblocken muss - genau vor die Füße des türkischen Nationalspielers, der nur noch in die leere Ecke einschieben muss. Der Anschlusstreffer!

Während der Ex-Heidenheimer seinen Platz auf dem Spielfeld sucht, stiehlt sich in der Lissaboner Hälfte Igor Paixão davon und jagt aus 22 Metern einen Ball in die dritte Etage!

Lissabon sucht den Weg zum Tor von Timon Wellenreuther jetzt über scharfe Bälle in die Schnittstelle. Derweil macht sich Jan-Niklas Beste für seinen Einsatz bereit - ist das das Beste, was Benfica jetzt machen kann?

VAR-Entscheidung: Das Tor durch G. Trauner (Feyenoord) wird nicht gegeben, Spielstand: 0:2
Einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld verlängert David Hancko mit der Pieke im Sechzehner vor Trubin an den linken Pfosten, wo Trauner das Leder an die Füße bekommt und so nur noch einschieben muss. Der Treffer wird aber nach einer Prüfung des VAR zurückgenommen, weil der Österreicher beim letzten Pass knapp im Abseits stand.

In den ersten Minuten der zweiten Halbzeit drängt Benfica Lissabon auf den Anschlusstreffer. Feyenoord weiß aber bis hierhin noch gut zu verteidigen.

Hugo Bueno macht seinem Namen alle Ehre und überläuft im Dribbling nach vorne gleich zwei Gegenspieler! Das Spielgerät landet dann aber in den Reihen der Portugiesen, die dann schnell umschalten. Schlussendlich landet der Ball bei Vangelis Pavlidis, der im Strafraum an Trauner vorbei aus spitzem Winkel abzieht. Das war nicht einfach für Wellenreuther, der seinen Fuß entscheidend in die Schussbahn hält und nach vorne abwehrt.

Gernot Trauner leistet wichtige Abwehrarbeit und fängt im Strafraum eine Flanke von Pavlidis ab. Den anschließenden Eckball fängt sich Wellenreuther mühelos aus der Luft.

Autsch: Orkun Kökçü kommt im Laufduell gegen Jordan Lotomba zu Fall und räumt seinen Gegenspieler dabei auch gleich mit einem Kick mit ab. Eine Absicht kann man ihm dafür freilich nicht unterstellen, doch beide können kurz darauf weitermachen.

Mit der Brechstange wuselt sich Benfica über Alexander Bah, Álvaro Fernández und Fredrik Aursnes in den Sechzehner der Gäste, wo dann aber Dávid Hancko mit einem weiten Abschlag für Ruhe sorgt. Was haben die Gastgeber sich nach einer durchwachsenen ersten Hälfte vorgenommen?

Der Ball rollt wieder! Diesmal eröffnet Benfica in den roten Jerseys das Spielgeschehen.

Halbzeitfazit:
Dann ist Pause in Lissabon und die Hausherren liegen mit 0:2 gegen Feyenoord zurück! Dabei hatten die Portugiesen sogar den besseren und energetischeren Beginn, fanden aber aus dem Spiel heraus wenig Durchkommen gegen die dicht stehenden Gäste. Ayase Ueda verwandelte nach etwas mehr als zehn Minuten den ersten Torschuss der Partie in Zählbares und versetzte die Adler in Schockstarre. Benfica ist engagiert, kann aber nur über Standards für Gefahr sorgen. Infolge einer Ecke von Di María traf Bah das Aluminium (20.). Das vermeintliche 2:0 für Benfica durch Ueda wurde vom VAR kassiert, wenig später aber stellte Milambo den Halbzeitstand her (33.), der aufgrund des spielerischen Übergewichts der Gäste so auch in Ordnung geht. Feyenoord tritt geordnet und kombinationsfreudig auf, während das von Benfica Gebotene noch zu wenig ist.

Drei Minuten gibt es obendrauf. Kann Benfica vor der Pause noch den Anschluss herstellen oder geht Feyenoord mit dem verdienten 2:0 in die Kabine?

Den folgenden Freistoß will Di María aus aussichtsreicher Position rechts des Sechzehners und nahe der Torauslinie direkt auf den Kasten bringen! Er schneidet den Schuss an, visiert die kurze Ecke an und zwingt Timon Wellenreuther zu einer starken Parade!

Gelbe Karte für Hugo Bueno (Feyenoord)
Von der rechten Außenbahn kombinieren sich Alexander Bah und Ángel Di María in den Sechzehner und Bueno will rechts zwischen Eckfahne und Strafraum den Doppelpass unterbinden, trifft dabei aber den Dänen vor der Kugel!

Jetzt hat das Leder tatsächlich den Weg ins Netz der Gäste gefunden, es bleibt aber beim alten Spielstand: Infolge eines Steilpasses von Di Maria locht Kerem Aktürkoğlu am Elfmeterpunkt ein, steht bei der Ballabgabe aber auch in der verbotenen Zone.

Gelbe Karte für Quinten Timber (Feyenoord)
Feyenoords Kapitän stoppt Florentino mit unfairen Mitteln deutlich zu spät und sieht dafür die Verwarnung.

Aus spitzem Winkel probiert es Brighton-Leihgabe Ibrahim Osman, um das 3:0 zu besorgen und findet dabei seinen Meister in Benfica-Schlussmann Trubin.

Jetzt muss auch Timon Wellenreuther mal ran: Zunächst sichert er sich einen Flachschuss aus der Distanz, anschließend verkürzt er gegen Vangelis Pavlidis am linken Pfosten geschickt den Winkel.

Nachschub gefällig? Ibrahim Osman wird von Timber, der die Übersicht behält, rechts außen bedient und setzt den folgenden Ball in die Arme von Anatoliy Trubin.

Tooor für Feyenoord, 0:2 durch Antoni Milambo
Wieder zappelt der Ball im Lissaboner Netz und diesmal zählt die Bude auch! Das war klasse herausgespielt vom Mittelfeld Feyenoords, insbesondere Quinten Timber, der mit einem Chipball Milambo halbrechts im Sechzehner auf die Reise schickt. Der schaut sich kurz um, lässt Otamendi stehen, nimmt Maß und wuchtet den Schuss durch die Beine von Anatoliy Trubin zum 2:0 ins Tor.

Ups! Nach einer Ballaufnahme im Strafraum will Timon Wellenreuther das Spiel schnell machen, trifft beim Abwurf aber die Hacke von Angel Di Maria. Der ehemalige Schalker will seinen Fehler wieder gutmachen und haut dabei in Loris-Karius-Manier den Argentinier mit einem hohen Ball um. Der Weltmeister will einen Strafstoß und den gelben Karton, es gibt aber nichts von beidem.

Der Treffer zählt nicht! Der VAR hat im Videokeller ein Foulspiel an Otamendi erkannt und richtig entschieden. Somit bleibt es beim 0:1 aus Benficas Sicht.

Oder auch nicht? Der VAR schaltet sich ein und der Schiedsrichter bittet um Bedenkzeit, ob der Treffer zählt oder nicht.

VAR-Entscheidung: Das Tor durch A. Ueda (Feyenoord) wird nicht gegeben, Spielstand: 0:1
Benfica bekommt den aus der Parade von Trubin folgenden Eckball nicht gut verteidigt, sodass Hwang eine perfekte Flanke an den zweiten Pfosten zu Dávid Hancko zirkeln kann. Der probiert es aus extrem spitzem Winkel und kurzer Distanz, scheitert aber zunächst an den Reflexen des Keepers der Hausherren. Doch Hancko ist schnell wieder auf den Beinen und legt den zweiten Ball in die Mitte zu Ueda, der zwischen Trubin und Otamendi mit links draufstochert und den nächsten Treffer macht. Der Jubel währt aber nicht lange, da sich der VAR einschaltet und der Treffer wegen eines Fouls an Otamendi in der Entstehung kassiert wird.

Mit einem satten Fernschuss prüft Quinten Timber infolge eines kombinatorisch hochwertigen Spielzugs die Reflexe von Anatoliy Trubin, der in diesem Duell erstmal Sieger bleibt.

Da macht es Bumm! Infolge einer von Ángel Di María ausgeführten Ecke von der rechten Seite verschätzt sich Timon Wellenreuther mit einer Flugeinlage und sieht die Kugel nur noch an sich vorbeisegeln auf den Kopf von Benfica-Verteidiger Alexander Bah, der am zweiten Pfosten lauert! Dieser will einköpfen, wird dabei aber von Dávid Hancko noch gestört, sodass der Däne aus kürzester und eigentlich unmöglicher Distanz das Ding an das Gestänge klatscht!

Benfica erhöht den Einsatz: Di Maria schickt rechts von der Grundlinie Kerem Aktürkoğlu im Strafraum, doch vor ihm wird der Ball noch von Hugo Bueno zur Ecke weggegrätscht.

Feyenoord will das 2:0! Nachdem sich Quinten Timber geschickt vor dem Sechzehner freiläuft, legt er zurück zu Igor Paixão. Der probiert es diesmal selbst und setzt einen Wuchtschuss knapp links am Kasten vorbei.

Aktürkoğlu probiert es mit dem linken Hammer aus der Distanz, stellt damit aber Wellenreuther nicht vor eine große Herausforderung.

Nach energetischerem Beginn der Hausherren, die aber noch keinen Torschuss herausspielen konnten, konnte Feyenoord die erste Torchance des Spiels nutzen und die zu diesem Zeitpunkt nicht zu erwartende Führung herausspielen. Wie reagiert der portugiesische Vizemeister auf den Rückstand?

Tooor für Feyenoord, 0:1 durch Ayase Ueda
Rotterdam geht in Führung! Zunächst spielt Anatoliy Trubin den Abstoß halbhoch an den Mittelkreis in die Reihen der Grün-Weißen, von wo aus das Unheil für Benfica seinen Lauf nimmt. Denn infolge eines präzise gespielten weiten Balls in die Tiefe zu Igor Paixão links an den Sechzehner, bei dem Nicolás Otamendi das Abseits aufhebt, tun sich Lücken in der Benfica-Abwehr auf und so muss der Brasilianer von der Grundlinie in den Sechzehner querlegen, wo Ueda kaltschnäuzig heranrauscht und humorlos mit dem rechten Schlappen einnetzt.

Feyenoord befreit sich mit einem weiten Diagonalball aus der eigenen Hälfte! Orkun Kökçü verliert in der eigenen Hälfte den Ball und bekommt dann noch einen Pressschlag von Jordan Lotomba ab, anschließend wird Ibrahim Osman auf die Reise geschickt, doch dieser verzieht dann aus der Distanz.

Benfica legt jetzt deutlich den Vorwärtsgang ein, ist deutlich aktiver gegen den Ball. Auf der anderen Seite verteidigt Feyenoord aber sehr kompakt mit einem 4-4-2-System und ist mit seinen Manndeckern nah an den ballführenden Spielern, stellt die Anspielstationen auch gut zu.

Aus der Benfica-Hälfte kommt ein hoher Ball, der den einlaufenden Vangelis Pavlidis nahe des gegnerischen Sechzehners erreichen soll. Aber Timon Wellenreuther riecht den Braten, kommt weit vor das Tor raus und kickt die Kugel zur Seitenlinie weg.

Ball halten scheint bei beiden Teams in den ersten Sekunden die Devise zu sein. Noch hat sich nicht wirklich rauskristallisiert, wer hier wieviel zu melden hat.

Früh holen die Adler einen Freistoß raus - Otamendi war im Laufduell gegen Osman zu Fall gekommen. Die Portugiesen wollen das Spiel schnell machen und führen kurz aus. Orkun Kökçü sucht seinen Landsmann Kerem Aktürkoğlu mit einem Chipball in den Sechzehner, doch dieser erläuft das Leder nicht mehr vor der Torauslinie.

Schiedsrichter dieser Begegnung ist Halil Umut Meler. Assistiert wird ihm von seinen türkischen Landsleuten Kerem Ersoy und Ibrahim Caglar Uyarcan an den Seitenlinien und Arda Kardesler in der Coachingzone. Für die strittigen Szenen steht David Coote aus England im Videokeller bereit.

Los geht's! Feyenoord ist heute an den grün-weißen Jerseys zu erkennen und hat Anstoß.

So, damit genug des Vorgeplänkels! Nur noch wenige Minuten verbleiben im prall gefüllten Estádio da Luz bis zum Anpfiff. Bis gleich!

Wenn man sich mit der Historie zwischen Benfica und Feyenoord beschäftigt, dann muss man zumindest für das letzte Pflichtspielduell sehr weit in den Archiven zurückblättern: Am 22. März 1972 gewann Benfica mit Eusébio in der Startelf vor eigenem Publikum das Viertelfinalrückspiel im damaligen Europapokal der Landesmeister mit 5:1 gegen das von Trainer-Ikone Ernst Happel gecoachte Feyenoord. Viel aktueller ist da das letzte Freundschaftsspielaufeinandertreffen - im Juli fertigte Benfica, damals noch mit Roger Schmidt auf der Bank, den niederländischen Vizemeister mit 5:0 ab.

Feyenoord Rotterdam reist mit einem 5:1-Auswärtssieg bei den Go Ahead Eagles Deventer im Rücken in die portugiesische Hauptstadt. Brian Priske sieht ebenso wie sein Gegenüber wenig Anlass für Wechsel und nimmt keine Änderungen vor. Er beginnt mit dem japanischen Nationalstürmer Ayase Ueda neben Brighton-Leihgabe Ibrahim Osman und Igor Paixão im Sturm sowie dem ehemaligen KSC- und Schalke-Profi Timon Wellenreuther zwischen den Pfosten.

Benfica holte zuletzt einen 2:0-Arbeitssieg bei Viertligist Pevidem Sport Club im Pokalwettbewerb, bei dem Ex-Heidenheimer Jan-Niklas Beste die Treffer besorgte. Die Partie in der heimischen Liga gegen Funchal wurde auf Dezember verschoben, weshalb wir uns die Aufstellung im Vergleich zum 4:0 gegen Atlético ansehen und feststellen, dass Bruno Lage mit der gleichen Startformation und damit der Dreierspitze aus Weltmeister Ángel Di María, Kerem Aktürkoğlu und Vangelis Pavlidis anreten wird.

Derzeit ziehen aber dunkle Wolken über Lissabon auf, und damit ist nicht das Wetter gemeint - es stehen massive Korruptionsvorwürfe im Raum. Es besteht der Verdacht gegen Funktionäre des Vereins, sich zwischen 2016 und 2019 an fiktiven Transfersummen für drei brasilianische Profis bereichert zu haben. Derzeit laufen die Ermittlungen auf Hochtouren und im schlimmsten Fall könnte Benfica für Jahre von allen Wettbewerben ausgeschlossen werden.

Dabei hatten die heutigen Gastgeber den besseren Start in die CL-Saison, denn die Matches gegen Roter Stern Belgrad und Atlético Madrid wurden gewonnen - das macht für den Club der einstigen Ikone Eusebio sechs Zähler, womit es kaum besser laufen könnte. Auf der anderen Seite ging der Auftakt ordentlich in die Hose - gegen den amtierenden Deutschen Meister Bayer 04 Leverkusen unterlagen die Niederländer deutlich mit 0:4, konnten aber beim FC Girona mit einem 3:2-Erfolg Wiedergutmachung betreiben.

In der portugiesischen Hauptstadt treffen mit Benfica Lissabon und Feyenoord Rotterdam nicht nur zwei Traditionsvereine aufeinander, sondern auch die amtierenden Vizemeister ihrer jeweiligen Ligen. Während die Portugiesen Lokalrivale Sporting den Vortritt lassen mussten, landete der UEFA-Cup-Sieger von 2002 hinter der Philips-Werkself aus Eindhoven, die eine überragende Spielzeit bei nur einer Niederlage spielte.