Liveticker | Eishockey WM: Großbritannien gegen Kanada - Liveticker - 1. Gruppenspieltag - 2024 Tschechien | Sportschau.de | Live und Ergebnisse

Fazit:
Auch wenn es nicht für die ganz große Sensation reichte, sorgten aufmüpfige Briten für die erste Überraschung bei dieser Weltmeisterschaft und waren dem haushohen Favoriten Kanada über weite Strecken ebenbürtig! Einzig im zweiten Drittel verteidigten die Briten den Slot etwas nachlässig und kassierten so die entscheidenden drei Tore. Ihrem Anspruch als Titelfavoriten wurden die Kanadier allerdings überhaupt nicht gerecht, das Team von André Tourigny wirkte überhaupt nicht eingespielt und leistete sich immer wieder Missverständnisse. Kanada kann froh sein, dass es erst am kommenden Wochenende gegen die Gruppen-Mitfavoriten aus Finnland und der Schweiz geht.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Ben O'Connor (Großbritannien)
Ben O'Connor arbeitet nach hinten und verhindert mit einem Bandencheck, dass sich die Kanadier vor das leere Tor kombinieren können. Damit befinden sich Team Canada bis zum Schlusspfiff in Überzahl.

Großbritannien geht noch einmal Risiko und zieht den Goalie! Auch das zeugt vom Selbstvertrauen der Europäer.

Die Begegnung trudelt so langsam aus. Einen Kantersieg für Kanada wird es hier nicht mehr geben.

Jack McBain versucht den Bauerntrick, doch Jackson Whistle kommt rechtzeitig angehechtet und verhindert den Einschlag! Auch der britische Goalie macht ein gutes Spiel.

Großes Getummel vor dem kanadischen Kasten. Der Puck überquert scheinbar nicht die Linie, am Ende kommt es noch zu einem kleineren Gerangel. Was wäre hier los, wenn Großbritannien tatsächlich noch den Anschlusstreffer erzielen würde!

Für Großbritannien kann es in Gruppe A nur gegen den Abstieg gehen. Mit solch einer Leistung hat man im Fernduell mit Dänemark, Österreich und Norwegen allerdings gute Chancen.

Sam Ruopp bekommt den Puck aus nähester Nähe ins Gesicht und fährt erst einmal zum Wechsel.

Die Begegnung gestaltet sich weiterhin ebenbürtig, Großbritannien spielt hier klasse mit.

Nach seinem Treffer plauscht O'Connor noch angeregt mit einem der Linesmen und kann sich ein brünstiges Lachen nicht verkneifen.

Tor für Großbritannien, 2:4 durch Ben O'Connor
Mit Ablauf der Strafzeit verkürzen die Briten! Den größten Anteil am Treffer hat Liam Kirk, der das Icing ausläuft und nach seinem Megasprint auch noch das Auge für den mitgelaufenen Ben O'Connor hat. Der Verteidiger macht noch einen Schlenker und schlenzt gekonnt ins lange Eck ein!

Ein eher alibimäßiges Powerplay der Kanadier, die sich zwar über lange Zeit im gegnerischen Drittel festsetzen, die kreative Lösungen aber komplett vermissen lassen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Sam Ruopp (Großbritannien)
Der Neu-Ingolstädter wird wegen eines Hakens auf die Strafbank geschickt.

Die Briten auf den Rängen haben ihren Spaß und feiern jeden gelungenen Pass ihrer Mannschaft. Auch La Ola schwappt jetzt durch die Arena.

Das Spiel gestaltet sich noch immer sehr zerfahren. Dabei wäre das letzte Drittel für Kanada doch eigentlich die Gelegenheit, in Hinblick auf den weiteren Turnierverlauf Rhythmus aufzunehmen und etwas für das Torverhältnis zu tun.

Bislang gelingt das ganz gut, die Europäer gewinnen weiteerhin erstaunlich viele Zweikämpfe und halten das Geschehen so vom eigenen Kasten entfernt.

Der Schlussabschnitt beginnt! Für die Briten kann es natürlich nur noch darum gehen, sich weiterhin gut aus der Affäre zu ziehen.

Drittelfazit:
Kanada wurde seiner Favoritenrolle im Mittelabschnitt gerecht und stellte einen komfortablen Vorsprung her. Spielerisch ist der Auftritt der Ahornblätter allerdings weiterhin dürftig - die drei Tore kamen vor allem zu Stande, da Großbritannien den Slot wohl aufgrund von Verschleißerscheinungen nicht mehr so konsequent verteidigen konnte. So kommt es, dass die Kanadier beim Gang in die Kabine keineswegs euphorisch wirken.

Das Spiel plätschert Richtung Drittelpause. An eine Sensation glaubt mittlerweile natürlich niemand mehr.

Robert Dowd wird schön in den Lauf geschickt und stellt Joel Hofer zum ersten Mal seit längerer Zeit mal wieder vor eine Prüfung.

Die Frage ist, ob das kanadische Team nun tatsächlich ins Rollen findet oder bei Großbritannien einfach nur die Kräfte schwinden. Die ersten richtigen Härtetests werden für Kanada erst am kommenden Wochenende mit Spielen gegen Finnland und die Schweiz stattfinden.

Tor für Kanada, 1:4 durch Connor Bedard
Youngster Connor Bedard schnürt den Doppelpack! Den größten Anteil an dem Treffer hat allerdings Nick Paul, der einen Pass von der blauen Linie im Slot wundervoll für das Megatalent querlegt. Bedard muss in der Folge nur noch einschieben.

Eine Unterbrechung jagt die nächste, Spielfluss kommt momentan kaum auf.

Momentan gönnt sich das Spiel eine kleine Ruhephase. Nach einem geblockten Parayko-Schuss von der blauen Linie geht es ins nächste Powerbreak.

Nun müssen die Briten aufpassen, dass sie nicht auseinanderfallen. Doch eigentlich kann man ihnen nur raten, einfach so weiterzumachen.

Tor für Kanada, 1:3 durch Connor Bedard
Großbritannien bekommt den Slot nicht mehr so konsequent verteidigt. Wieder leitet Olen Zellweger mit einem Schuss von der blauen Linie ein, den Schlussmann Jackson Whistle mit der Schulter nur nach vorne abwehren kann. Niemand konzentriert sich auf Connor Bedard, der von links in die gefährliche Zone stößt und freie Schussbahn hat.

Natürlich spielt auch das britische Powerplay eine Rolle, doch im zweiten Drittel ist die Schussbilanz bislang ausgeglichen.

Riesenchance für Dylan Guenther, der am linken Eck eigentlich nur noch in den verwaisten Kasten einschieben muss! Im letzten Moment wird er aber noch am Schuss gehindert.

Das ist sinnbildlich. Rund zehn Sekunden kämpfen die Akteure an der Bande um den Puck. Letztlich bleibt Großbritannien Sieger.

Immer wieder wird Kirk gesucht, Großbritannien kommt tatsächlich zu zahlreichen Abschlüssen. Kanada kann aber jeweils blocken und ist nun wieder komplett.

Die Briten lassen das Hartgummi gut zirkulieren und kommen unter anderem durch Liam Kirk zu einem verdeckten Schuss.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Jack McBain (Kanada)
McBain holt sich für ein Slashing an der Bande zwei Minuten ab. Das könnte die sofortige Ausgleichschance für die Europäer sein!

Man darf gespannt sein, wie Großbritannien nun reagiert. Angesichts des bisherigen Spielverlaufs wäre es ihnen durchaus zuzutrauen, dass sie auf den Ausgleichstreffer gehen. Erstmal ist jedoch Powerbreak.

Tor für Kanada, 1:2 durch Brandon Hagel
Mit etwas Glück kommen die Kanadier nun doch zum Führungstreffer. Brandon Hagel leistet die Vorarbeit, indem er sich hinter dem gegnerischen Kasten durchsetzt. Olen Zellweger zieht von der blauen Linie ab und findet im Slot wieder Hagel, der davon profitiert, dass der Verteidiger leicht wegrutscht. Aus der Drehung hat Hagel leichtes Spiel.

Immer wieder können die Briten für Entlastung sorgen, auch wenn dabei selten Abschlüsse herauskommen.

Sofern es die Briten weiterhin schaffen, die vielen Schüsse von der blauen Linie konsequent zu blocken, wird das ein ganz hartes Brot für die Kanadier.

Da wäre mal etwas Platz für Jamie Oleksiak und Kaiden Guhle. Der Querpass rechts raus auf Guhle misslingt aber völlig und landet weit im Rücken des Mitspielers, somit ist auch diese Gelegenheit verpufft.

Bislang bleibt das Bild auch im zweiten Drittel unverändert. Kanada agiert zwar druckvoll, aber weiterhin erschreckend unkreativ.

Der Mittelabschnitt beginnt! Mal sehen, ob Team Canada eine Leistungssteigerung hinlegen kann. Für Großbritannien wird es wichtig sein, die ersten Minuten ohne Gegentor zu überstehen.

Drittelfazit:
Zwischen Großbritannien und Kanada könnte es zur ersten faustdicken Überraschung dieser Weltmeisterschaft kommen! Die Briten legten einen perfekt organisierten Auftritt an den Tag und gestalteten das erste Drittel somit ebenbürtig. Bei den Kanadiern hingegen fehlt es noch komplett an der Abstimmung, die Nordamerikaner scheinen gedanklich noch nicht in Prag angekommen zu sein. Auch wenn das Schussverhältnis klar für die Maple Leafs spricht, ist das Remis zur Drittelpause verdient.

Es bleibt ein Armutszeugnis, was die Kanadier hier bislang abliefern. Durch ein Missverständnis lassen die haushohen Favoriten den Puck aus dem gegnerischen Drittel gleiten.

Jetzt setzt sich auch Großbritannien mal wieder im gegnerischen Drittel fest, der Weitschuss von Nathanael Halbert ist aber flach und harmlos.

Owen Power hält von der blauen Linie drauf, doch Jackson Whistle hält die linke Fanghand raus. Mit genau der Parade hätte er auch den ersten Gegentreffer verhindert.

Immerhin schaffen es die Ahornblätter mittlerweile öfter, sich im gegnerischen Drittel festzusetzen. Großbritannien hält die Räume aber gut zu.

Nun handeln sich die Kanadier auch noch einen Icingpfiff ein. Die Abstimmung passt bislang überhaupt nicht.

Womöglich spielt es eine Rolle, dass sich die Kanadier erst einmal an die in Europa übliche größere Eisfläche gewöhnen müssen. Die meisten Briten sind in der heimischen Elite Ice Hockey League aktiv.

Abseitspfiff nun auch gegen Pierre-Luc Dubois, der selbst ein wenig ungläubig die Augenbrauen hebt. So schwer hätte er sich die Aufgabe wohl nicht vorgestellt.

Cole Shudra wuselt sich an zwei, drei Gegenspielern vorbei. Sein Mitspieler passt jedoch nicht auf und so ertönt der Abseitspfiff.

Die Briten spielen weiterhin extrem körperlich und lassen die hochfavorisierten Kanadier dadurch kaum zur Entfaltung kommen. Allerdings wird zu sehen sein, ob sie dieses Tempo über 60 Minuten gehen können.

Powerbreak und damit erstmals Zeit zum Verschnaufen in dieser klasse Begegnung!

Tor für Kanada, 1:1 durch Michael Bunting
Die sofortige Antwort! Michael Bunting hält von der linken blauen Linie drauf und jagt das Hartgummi in das weite Eck. Auch hier sind die Verteidiger zu weit entfernt, zudem hätte den ein Goalie mit NHL-Format wohl gehabt.

Tor für Großbritannien, 1:0 durch Liam Kirk
Eine halbe Minute dürfen die Briten noch in Überzahl ran und bringen die Scheibe gleich mit dem ersten Angriff im Tor unter! Aber das ist auch einfach schlecht verteidigt, Evan Mosey und Liam Kirk dürfen sich das Spielgerät niemals zu frei im rechten Bullykreis hin- und herspielen. Letztlich zieht Kirk ab und trifft in das linke Winkeleck!

Man kann vor diesem Auftakt der Briten nur den Hut ziehen, auch im Vier-gegen-Vier wirkt das Team von Peter Russell sehr sortiert.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Dylan Cozens (Kanada)
Das kanadische Powerplay ist sofort wieder dahin, denn Dylan Cozens nimmt den Stock zu hoch.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Ben O'Connor (Großbritannien)
Ben O'Connor muss diesmal auf die Strafbank. Interference heißt das Verdikt.

Liam Kirk ist frei durch, doch wieder bekommen die Briten für einen Einsatz an der Bande das Foul gepfiffen.

Schwaches Powerplay der Kanadier, die bis auf einen Schuss von der blauen Linie nicht viel zu Stande bekommen.

Großbritannien kann sich befreien und wird dafür frenetisch bejubelt.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Johnny Curran (Großbritannien)
Curran sitzt die Strafe ab.

Die Challenge hat keinen Erfolg. Das hat zur Folge, dass die Briten zu allem Überfluss zwei Minuten in Unterzahl verbringen müssen.

Die Szene wird noch einmal überprüft, Peter Russell macht früh von der Coach's Challenge Gebrauch. Tatsächlich macht Curran einen Schritt zur Seite, um den Goalie nicht zu behindern.

Für einen kurzen Moment sieht es so aus, als würde der Außenseiter in Führung gehen! Liam Kirk hält von der blauen Linie drauf und die Scheibe landet in den Maschen. Johnny Curran ist wohl nicht mehr dran, erwischt aber den Torhüter am Helm und bekommt daher die Interference gepfiffen.

In den Anfangsminuten können die Kanadier ihren Favoritenstatus noch nicht auf das Eis bringen, das Spiel beginnt sehr zerfahren.

Trotz der zuschauerunfreundlichen Zeit sind die Ränge prall gefüllt, besonders viele Briten sind da.

Jack McBain und Cade Neilson stehen sich am Bullykreis gegenüber, den ersten Puckbesitz sichern sich die Kanadier!

Die Starting Six: Kanada beginnt mit Joel Hofer im Tor, Colton Parayko, Owen Power, Dawson Mercer, Jack McBain und Brandon Tanev. Für Großbritannien starten Jackson Whistle im Tor, Mark Richardson, Sam Ruopp, Cade Neilson, Ben Lake und Robert Dowd.

Zweimal sind Großbritannien und Kanada bislang bei einer Weltmeisterschaft aufeinandergetroffen. Der erste Vergleich fand im April 1994 statt und endete mit einem 8:2-Erfolg für die Favoriten. 2018 legten die Nordamerikaner ein glattes 8:0 auf das Eis.

Einer der wenigen Legionäre im GB-Kader ist vor allem aus deutscher Sicht sehr interessant: Verteidiger Sam Ruopp absolvierte die vergangene Saison bei den Lausitzer Füchsen und wechselt zur kommenden Spielzeit in die DEL zum ERC Ingolstadt. Zu ihm sei allerdings gesagt, dass er in Kanada geboren wurde und dort auch seine sportliche Ausbildung genoss.

Das Namedropping kann man beliebig weiterführen, unter anderem Andrew Mangiapane von den Calgary Flames oder Pierre-Luc Dubois von den LA Kings nennen. Nur eins sei gesagt: Alle 22 kanadischen Kaderspieler stehen in der NHL unter Vertrag, beim großbritannischen Team sucht man selbst Spieler aus den europäischen Top-Ligen vergeblich.

Dabei verfügen die Nordamerikaner über eine interessante Mischung aus erfahrenen Spielern wie Kapitän und Abwehrchef Colton Parayko, der gefühlt seine gesamte Karriere bei den St. Louis Blues verbrachte, sowie Talenten wie dem 18-Jährigen Connor Bedard, der 2023 von den Chicago Blackhawks als First Overall Draft Pick ausgewählt wurde und dort schon beständig Leistung zeigt.

USA, Schweden, Kanada - schaut man einzig auf die Kader, scheinen diese drei Nationen den Titel unter sich auszumachen. Bei der diesjährigen Weltmeisterschaften sind so viele NHL-Stars dabei wie schon lange nicht mehr, auch die kanadische Mannschaft ist gespickt mit etlichen Schwergewichten. In ihrer Gruppe A ist die Équipe Canada daher klarer Favorit.