EM-Halbmarathon Silber für DLV-Frauen, Bronze für Petros und das Männer-Team
Medaillenregen für das deutsche Halbmarathon-Team bei der Leichtathletik-EM in Rom: Amanal Petros gewann am Sonntag (09.06.2024) Bronze als Solist. Auch in der Mannschaftswertung belegten die deutschen Männer in einer knappen Entscheidung Platz drei. Die DLV-Frauen holten Silber.
Auf der imposanten Strecke mit Start im Schatten des Kolosseums, vorbei am Petersdom und mit Ziel im Stadio Olimpico mischten Petros und Samuel Fitwi, der in persönlicher Bestzeit (1:01:17 Stunden) starker Fünfter wurde, von Beginn an vorne mit und setzten sich nach 19 Kilometern sogar an die Spitze.
Doch Fitwi fiel kurz vor dem Einlauf ins Olympiastadion zurück, wo die Italiener Yemaneberhan Crippa (1:01:03) und Pietro Riva (1:01:04), die von den Unterdistanzen kommen, von ihrer Spurtstärke profitierten.
Zudem hatte Petros Pech, als er auf der Schlussrunde auf die Bahn-Umrandung trat und aus dem Rhythmus geriet. "Da habe ich mental viel verloren", bekannte er später. "Das war einfach ein Unfall. Da kann ich mit Blick auf Paris draus lernen." In 1:01:07 Stunden erkämpfte er aber die erhoffte Medaille.
Belohnung für eine starke Teamleistung
Marathon-Europameister Richard Ringer hatte schon früh Probleme und spielte auf Rang 28 (1:03:53) nur eine Nebenrolle, doch dafür sprangen andere ein wie Fitwi und Filimon Abraham (1:03:09), der 22. wurde - damit holte das deutsche Team hinter Europameister Italien und Israel auch Bronze in der Mannschaftswertung. Simon Boch lief auf Platz 31 (1:04:16), Hendrik Pfeiffer kam auf Rang 34 ins Ziel (1:04:32).
"Das war eine Teamleistung, wir haben uns gegenseitig gepusht. Das war traumhaft. Mir hat etwas der Speed am Ende gefehlt, es ist natürlich kein Gold, aber ich bin zufrieden", sagte Petros in der ARD. Bei den Olympischen Spielen will der deutsche Rekordhalter im Marathon und Halbmarathon nun in wenigen Wochen über die 42,195 Kilometer ebenfalls ganz vorne mit dabei sein. Am Montag fliegt der 29-Jährige nach Paris, wo er sich die Strecke anschaut, bevor er noch einmal für ein Höhen-Trainingslager nach Kenia reist.
Kejeta Fünfte - Deutsche Frauen als Team stark
Bei den Frauen verpasste die deutsche Hoffnungsträgerin Melat Kejeta als Fünfte in 1:09:42 Stunden eine Einzelmedaille. Das deutsche Team mit Kejeta, Domenika Mayer, die nach einem phänomenalen Schlussprint auf Platz elf (1:10:49) rannte, und EM-Debütantin Esther Pfeiffer (18./1:11:28) durfte sich hinter Großbritannien und vor Spanien aber über Silber freuen. Fabienne Königstein wurde 20. (1:11:34), Katharina Steinruck 37. (1:12:48).
Ihr sei zu warm gewesen, sagte die deutsche Rekordhalterin Kejeta im ARD-Interview, nach sonnigen Tagen war es in der italienischen Hauptstadt am Sonntagmorgen zwar bedeckt, aber auch schwül.
Einzel-Gold ging in 1:04:52 Stunden an die Norwegerin Karoline Bjerkeli Grövdal, die am Freitag bereits Silber über 5.000 m gewonnen hatte, vor der Rumänin Joan Chelimo Melly (1:05:09) und Calli Thackery (Großbritannien/1:08:58).