Hockey-WM Viertelfinale - Aber Deutschland träumt schon vom Titel
Mats Grambusch hat die deutschen Hockey-Männer ins WM-Viertelfinale geführt und spricht schon offen über seinen Titel-Traum. Zu Gegner England (Mittwoch, 25.01.2023, 12 Uhr im Sportschau-Liveticker) hat der Kapitän eine besondere Beziehung.
Schon einige große Turniere hat Mats Grambusch in seiner Karriere gespielt - doch bei dieser Weltmeisterschaft soll es endlich klappen. Der Kapitän strebt in Indien die langersehnte Goldmedaille an und kann dem großen Ziel im Viertelfinale nun einen entscheidenden Schritt näher kommen.
"Eine Frage der Qualität"
"Wir sind alle hungrig und wollen den Titel mit dieser Truppe holen", betont Grambusch im Gespräch mit dem Deutschen Hockey-Bund (DHB). Woher er das Selbstbewusstsein nimmt? "Das ist eine Frage der Qualität, die ich in unserer Mannschaft sehe" - und die ist laut des 30-Jährigen derzeit "in der Lage, alle Gegner zu schlagen".
Das Land des kommenden Kontrahenten ist ihm dabei bestens bekannt. Als Jugendlicher zog es Grambusch nach England, geplant waren drei Monate Auslandsaufenthalt. Doch als ihm sein damaliger Direktor die Möglichkeit eröffnete, zwei Jahre zu bleiben, ergriff Grambusch die Chance.
In England ein Jahr Schule gespart
"Ich konnte dort ein Jahr Schule sparen", berichtete er und grinste: "Ich war nie ein großer Fan von Schule." Also absolvierte Grambusch dort sein Abitur, gleichzeitig habe er versucht, "auf höchstem Niveau Hockey zu spielen".
Beim englischen Klub East Grinstead habe er in einem "erfolgreichen Team, gespickt mit damaligen Nationalspielern" sicherlich "sehr viel mitnehmen können", erzählte Grambusch. Für das Viertelfinale werde ihm das aber nicht viel bringen, immerhin "ist das mittlerweile etwa zehn Jahre her".
England noch ohne Gegentor
Gegen die Nummer fünf der Weltrangliste, die im Turnierverlauf noch kein Gegentor kassiert hat, sieht Bundestrainer Andre Henning "ein hartes Stück Arbeit" auf seine Mannschaft zukommen.
Doch der Coach zählt seine Mannschaft zum Kreis der Titelanwärter, diese Ambition habe das Team "mit den bisherigen Auftritten untermauert". Großen Anteil daran hat auch Grambusch. In drei der bisherigen vier Spiele steuerte er jeweils einen Treffer bei, lediglich gegen Titelverteidiger Belgien trug er sich nicht in die Torschützenliste ein - der Name Grambusch tauchte dennoch darin auf. Denn sein drei Jahre jüngerer Bruder Tom war beim Siebenmeter zur Stelle.
Grambusch-Brüder auch beruflich verknüpft
Während Mats die Geschicke aus dem Mittelfeld heraus lenkt, räumt der 27-jährige Tom in der Abwehr auf. Und nicht nur sportlich sind die beiden gebürtigen Gladbacher ein Team, auch als Geschäftsführer eines Familienunternehmens stemmen sie die Aufgaben gemeinsam.
Privat könnten die beiden kaum unterschiedlicher sein, wie Mats erklärte: Er sei eher "der Spontane, der die Dinge auf den letzten Drücker" mache, Tom sei wiederum wahnsinnig penibel und akkurat, man ergänze sich perfekt - auch auf dem Feld.