Deutsches Aufgebot Knorr, Köster und Co. - das ist der Handball-WM-Kader des DHB
Handball-Bundestrainer Alfred Gislason hat am Freitag (23.12.2022) das 18er-Aufgebot für die Handball-WM 2023 bekannt gegeben. Der DHB setzt unter anderem auf die junge Achse des deutschen Teams um Juri Knorr und Julian Köster.
Rund um feste Säulen wie Torhüter Andreas Wolff, Rückraum-Ass Philipp Weber und Kapitän Johannes Golla hat Gislason einen bunt gemischten Kader zusammengebaut. Die ganz große Überraschung ist bei der Nominierung ausgeblieben.
Sportschau-Experte Klein: Verzicht auf dritten Keeper "bringt Ruhe rein"
Dass Torhüter Till Klimpke es nicht geschafft hat, darf zumindest in die Kategorie "kleine Überraschung" eingeordnet werden - in der Vergangenheit waren immer wieder auch mal drei Keeper berufen worden.
Sportschau-Experte Dominik Klein: "Es hat den Vorteil, dass beide Torhüter jetzt die Ruhe haben und wissen: Mit dem Gespann geht es jetzt da rein, anstatt einen Dritten dazuzunehmen. Da kommt so viel Kopfkino rein und du musst dich als Trainer immer erklären. Ich kann mir gut vorstellen, dass Alfred Gislason dem aus dem Weg gehen wollte."
Klein lobt zudem Birlehms Formstärke: "Es ist ja auch gut, einen Torhüter mitzunehmen, der mit so einem guten Gefühl aus dem Verein kommt wie Birlehm gerade bei den Rhein-Neckar Löwen."
Dass Julius Kühn nicht dabei ist, ist dessen zuletzt langen Verletzungspausen geschuldet, wie Gislason erklärte. Gleichzeitig betonte der Isländer aber auch nochmal Kühns vorbildliches Verhalten.
Der deutsche WM-Kader im Überblick
Tor: Andreas Wolff (VIVE Lomza Kielce/POL), Joel Birlehm (Rhein-Neckar Löwen)
Linksaußen: Lukas Mertens (SC Magdeburg), Rune Dahmke (THW Kiel)
Rückraum links: Paul Drux (Füchse Berlin), Philipp Weber (SC Magdeburg), Julian Köster (VfL Gummersbach)
Rückraum Mitte: Juri Knorr (Rhein-Neckar Löwen), Luca Witzke (SC DHfK Leipzig), Simon Ernst (SC DHfK Leipzig)
Rückraum rechts: Kai Häfner (MT Melsungen), Djibril M’Bengue (Bergischer HC), Christoph Steinert (HC Erlangen)
Rechtsaußen: Patrick Groetzki (Rhein-Neckar Löwen), Lukas Zerbe (TBV Lemgo Lippe)
Kreis: Johannes Golla (SG Flensburg-Handewitt), Jannik Kohlbacher (Rhein-Neckar Löwen), Tim Zechel (HC Erlangen)
Bis spätestens eine Stunde vor der technischen Besprechung, die am 13. Januar um 9.45 Uhr im Vorrundenspielort Kattowitz beginnt, muss sich Gislason formal auf 18 Spieler festgelegt haben. Für jede Partie kann der Bundestrainer aus diesem Kreis sein 16er-Team neu festlegen. Während des Turniers sind zudem bis zu fünf Wechsel mit Spielern aus dem 35er-Kader möglich.
Fünf Europameister für Deutschland am Start
Mit Wolff, den Rückraumspielern Kai Häfner und Simon Ernst sowie Kreisläufer Jannik Kohlbacher und Linksaußen Rune Dahmke sind fünf Akteure dabei, die mit der DHB-Auswahl den EM-Titel 2016 in Polen gewonnen hatten.
Ältester und erfahrenster Spieler ist Rechtsaußen Patrick Groetzki (33 Jahre und 156 Einsätze), jüngster Akteur wie zur WM 2021 der 22-jährige Mittelmann Knorr, der bei der EM im vergangenen Jahr wegen einer fehlenden Coronaimpfung gefehlt hatte, nun aber, unklar ob durch Genesung oder Impfung, offenbar alle Kriterien der Veranstalter erfüllt. Birlehm mit vier und Zechel mit fünf Länderspielen weisen bislang die wenigsten DHB-Einsätze auf.
Weitere Spieler aus dem 35er-Kader:
Tor: Till Klimpke (HSG Wetzlar), Silvio Heinevetter (TVB Stuttgart), Daniel Rebmann (Frisch Auf Göppingen) - Linksaußen: Marcel Schiller (Frisch Auf Göppingen), Patrick Zieker (TVB Stuttgart), Matthias Musche (SC Magdeburg) - Rückraum links: Julius Kühn (MT Melsungen), Lukas Stutzke (Bergischer HC), Tim Suton (TBV Lemgo Lippe) - Rückraum Mitte: Marian Michalczik (TSV Hannover-Burgdorf), Dominik Mappes (VfL Gummersbach) - Rückraum rechts: Franz Semper (SG Flensburg-Handewitt), David Schmidt (Frisch Auf Göppingen), Renars Uscins (TSV Hannover-Burgdorf) - Rechtsaußen: Tim Hornke (SC Magdeburg) - Kreis: Sebastian Firnhaber (HC Erlangen), Justus Fischer (TSV Hannover-Burgdorf)